Für das Präsidium des Handball-Verbandes Niedersachsen (HVN) geht ein anstrengendes Jahr zu Ende. Die Pandemie und ihre Folgen nahmen einen großen Raum in der Verbandstätigkeit ein. Dabei fühlt sich HVN-Präsident Stefan Hüdepohl zusammen mit seinen Kollegen im Präsidium zunehmend „zwischen die Stühle gesetzt“. Vor allem die fast immer notwendige Interpretation der Erlasse und Verordnungen zur Pandemie wird von ihm kritisiert. „Viele Verordnungen, die uns erreichen, sind längst nicht so klar wie möglich. Die Auslegung ist meistens schwierig, ebenso die Ausführung. Zum Beispiel „2G plus“ ist für die meisten Vereine unmöglich für alle Teams durchzuführen. Oft wird so die Endverantwortung auf die Sportverbände abgewälzt.“ 

Dabei ist auch Hüdepohl klar, dass Kritik unabhängig von der Entscheidung, eigentlich immer geübt wird. „Es gibt leider keinen Goldenen Weg für uns. Die Gesundheit unserer Sportler geht natürlich vor, dabei sind klare Regelungen wünschenswert.“ Sorgen bereitet dem Präsidenten die mögliche längerfristige Fortdauer der Pandemie, die jahrzehntelange Arbeit im Verband zunichtemachen könne. „Wir werden die Mitgliederentwicklung und die Zahl der gemeldeten Mannschaften sorgfältig im Auge behalten müssen, das tun wir mit Hochdruck.“ Hüdepohl sah aber durchaus auch Sonnenstrahlen in der Verbandsarbeit. 
Der Wechsel des Geschäftsführers von Gerald Glöde auf Markus Ernst ist reibungslos verlaufen. Wir haben da ein glückliches Händchen bewiesen.“ Überhaupt sei trotz Corona in der Verbandsentwicklung sehr viel bewegt worden. Ob Zielfindung, Kommunikation oder neue Ideen zur Mitgliederentwicklung, der HVN in einem schwierigen Jahr 2021 enger zusammengerückt. „Wenn ich in die Geschäftsstelle nach Hannover komme, freue ich mich immer über fröhliche Gesichter und den Geist, etwas bewegen zu wollen.“ Dankende Worte äußerte Hüdepohl an alle Ehrenamtlichen und die Vereine im Bereich des HVN. „Wir haben in vielen Gesprächsrunden versucht, alle bei unseren Entscheidungen mitzunehmen. Das ist Manchem schwergefallen, aber in der Summe haben wir eine Menge Hilfe und Unterstützung erfahren.“
Dass der Buxtehuder SV sich dem HVN angeschlossen habe, begrüßte der Präsident nochmals und auch ein sportliches Ereignis hob er hervor. „Einen Deutschen Meistertitel wie die weibliche B-Jugend des TV Hannover-Badenstedt holt auch unser großer Verband nicht jedes Jahr. Das ist auch eine schöne Bestätigung unserer Leistungsförderung im Verband.“
Der Präsident blickt aber auch bereits auf das kommende Jahr. „Wir stehen beim im Mai geplanten Verbandstag vor einer Reform der Präsidiumsstruktur.“ Geplant sei einerseits ein geschäftsführendes Präsidium mit Außenhaftung, der andere Teil des Präsidiums solle inhaltlich im Rahmen seiner Ressortverantwortung arbeiten. Mit diesem Schritt wird die administrative Arbeit im Präsidium getrennt von der inhaltlichen Arbeit, eine Entlastung auf beiden Seiten. Die Verantwortung für die Gesamtentwicklung des Verbandes soll, so Hüdepohl, nach wie vor das gesamte Präsidium ragen. Die Ressorts Mitgliederentwicklung, Leistungssport und gesellschaftliches Engagement sollen neu hinzukommen. „Viele Ehrenamtliche scheuen die Haftungsfrage, haben nur ein begrenztes Zeitbudget für ihre Arbeit. Wir wollen in Zukunft spezialisierter arbeiten, die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. Wer Ehrenamt und Beruf vereinen muss, ist dankbar, wenn er sich auf seine Themen konzentrieren kann.“
Mit Vorfreude blickt Stefan Hüdepohl auf die Feier zum 75. Geburtstag des Handball-Verbandes Niedersachsen. „Wir alle hoffen natürlich auf eine gemeinsame Feier in einem würdigen Rahmen in Osnabrück.“