Am heutigen Sonntagnachmittag empfing der VfV Borussia 06 Hildesheim den SV Arminia Hannover zum Derby im Friedrich-Ebert-Stadion. 

Der Verfolger Nummer Eins, SV Atlas Delmenhorst, hatte bereits gestern gespielt und musste ausgerechnet zu Hause gegen den FC Hagen/Uthlede die erste Niederlage der Saison hinnehmen (0:3). Für die Duda-Elf bestand somit die Chance, durch einen Sieg in der Tabelle auf fünf Punkte wegzuziehen. Neben diesem Aspekt ging es aber auch darum, die 0:1-Pleite vom Hinspiel wett zu machen und eine Revanche im Derby zu nehmen. 
Die Partie startete vor 1210 Zuschauern verhalten und beide Mannschaften tasteten sich zu nächst ab. In der 8. Spielminute der erste Schuss vom SVA, Nils Zumbeel hatte aber kein Problem bei der Abwehr des Schusses. In der ersten Viertelstunde waren die Gäste etwas griffiger und ließen den VfV06 nur schwer ins Spiel kommen. In der 20. Minute setzte Ex-VfV06´ler Agron Luma einen Freistoß aus gut 20 Metern in die Mauer, der daraus resultierende Konter wurde zur ersten guten Möglichkeit für Hildesheim, doch Thomas Sonntag stand in aussichtsreicher Position dann im Abseits. Die Domstadtelf wurde jetzt immer stärker und in der 27. Spielminute war es soweit. Jane Zlatkov hatte sich vorne mit eingeschaltet, setzte stark nach und brachte einen SV-Verteidiger ins Schwimmen. Plötzlich lief er alleine auf das Tor zu, ließ Arminia-Keeper Dominik Grimpe keine Chance und netzte den Ball wunderbar zum 1:0 ins obere linke Eck ein. Und nur eine Minute später raste die Nummer 10 schon wieder auf das gegnerische Tor zu, dieses Mal wehrte Grimpe den Ball allerdings mit dem Bein ab. In der 35. Minute dann eine gute Möglichkeit für Hannover, Onur Capin bekam den Ball über Umwege zugespielt und zog aus gut 10 Metern ab, doch Zumbeel war zur Stelle, zudem stand Capin im Abseits. Kurz vor der Pause kam Yannick Schulze dann noch einmal kurz vor dem SVA-Strafraum an den Ball, er zog ab und Grimpe musste wirklich alles geben, um den Schuss noch zur Ecke zu lenken. Auch die anschließende Ecke wurde von Schulze in den Strafraum gebracht, der völlig freistehende Dominik Franke kam zum Kopfball und stellte mit dem Pausenpfiff auf 2:0
Der zweite Durchgang hatte es dann wahrlich in sich – alleine in den zweiten 45 Minuten fielen sechs Tore. Los ging es in der 49. Spielminute. Erst trieb Thomas Sonntag den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne, dann sprang das Leder zum mitgelaufenen Yannick Schulze, der mit einem tollen Pass abermals Sonntag fand. Alleine vor dem Tor zeigte der Toptorjäger keine Nerven und tunnelte Grimpe zum 3:0. Es ging jetzt Schlag auf Schlag, in der 52., 53. und 56. Minute hatten Avci, Sonntag und El-Saleh jeweils große Möglichkeiten zu erhöhen. Nach 58. Minuten kam wieder Sonntag, dieses Mal in der eigenen Hälfte, an den Ball. Er sprintete geschätzte 60 Meter über mehr als den halben Platz und schob zum 4:0 ein – Wahnsinn! Es stand 4:0 und es waren noch über 30 Minuten zu spielen. Wieder nur vier Minuten später (62.) bereitete Maik Erdmann das 5:0 vor. Sein Pass kam maßgenau bei Adem Avci an, der den nun schon bemitleidenswerten Grimpe zum zweiten Mal an diesem Nachmittag tunnelte und auf 5:0 stellte. Das Ding war hier längst entschieden – das zeigte nicht nur der Spielstand, sondern auch die „.. einer geht noch, einer geht noch rein ..“ Sprechchöre der mitgereisten Arminia-Fans. In der 67. Minute kam der Gast aber doch noch zum Anschlusstreffer. Nach einer schönen Ecke stieg Bojan Dukic hoch und wuchtete den Ball genau unter die Latte zum 1:5. 15 Minuten vor dem Ende hätte Erdmann dann fast sein erstes Ligator erzielt, doch der Schuss auf den leeren Kasten ging wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Erfolgreicher war dann der eingewechselte Benni Plaschke, der nach einem Abpraller zu Stelle war und zum 6:1 traf. Nur eine Minute später hätte Sonntag sogar noch das 7:1 schießen müssen, sein Hammer aus kurzer Distanz klatschte aber an den Pfosten. Den Schlusspunkt setzt Ousmane Soumah, der die Niederlage für Arminia durch sein 2:6 noch ein wenig erträglicher machte. Dann pfiff der Schiedsrichter eine spektakuläre Partie ab. 

Ein tolles Spiel, was die Hildesheimer Fans heute geboten bekamen. Es war eine sehr faire Partie, die ohne jede Karte auskam. Die Zuschauer sahen eine Hildesheimer Mannschaft, die ab der Mitte der ersten Halbzeit klar den Ton angab und den Gegner fast nach Belieben dominierte. Mit dem neunten Heimsieg im neunten Heimspiel behält der VfV06 zu Hause eine weiße Weste und macht die Spielstätte dadurch im wahrsten Sinne des Wortes zur FESTung. Unglaublich, was die Offensive zudem in den letzten Spielen abfeuert. Alleine in den vergangenen drei Begegnungen erzielte die Domstadelf 15 Tore, 8 davon gingen auf das Konto von Thomas Sonntag, der mit 18 Treffern die Torschützenliste anführt. Durch den Erfolg zieht Hildesheim an der Spitze davon und liegt jetzt fünf Punkte vor Atlas Delmenhorst. Bereits am nächsten Samstag geht es zu Lupo Martini Wolfsburg (14:00 Uhr) – es ist das letzte Pflichtspiel dieses Jahres.