Am heutigen Sonntag trat der VfV Borussia 06 Hildesheim zum Achtelfinale im "AmateurePokal" beim Ligakonkurrenten FC Eintracht Northeim an. Vorab - so eine Leistung hat man von der Hildesheimer Mannschaft schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. 

Nicht nur VfV06-Coach Benjamin Duda gab heute seine Pflichtspielpremiere, auch Rechsverteidiger Maik Erdmann, Innenverteidiger Marcel Kohn, Linksverteidiger Mohammad Baghdadi und die beiden Rückkehrer Dominik Franke und Thomas Sonntag standen erstmals (wieder) in einer Drucksituation für die Domstadtelf auf dem Platz. Duda begann mit einem offensiven 4-3-3-System, wobei mit Hday El Saleh, Adem Avci, Benni Plaschke, und Thomas Sonntag gleich vier Angreifer von Beginn an stürmten – Sonntag agierte zunächst etwas zurückgezogen. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, sollten die Gastgeber von Anfang an stark unter Druck gesetzt werden und gar nichts erst in Spiel kommen.
Dominik Franke führte die ganz in weiß spielenden Hildesheimer auf den Platz und das Spiel startete rasant. Beim Anstoß der Domstadtelf rannten gleich 7 Spieler direkt Richtung Strafraum der Northeimer – der Anblick glich einem Frontalangriff. Die Aktion verpuffte leider, zeigte aber gleich, was der VfV06 hier heute vor hatte – volle Attacke. In der 2. Minute dann sogar fast die Führung. Kohn spielte einen langen öffnenden Ball aus der Abwehr und fand über Umwege Plaschke, dessen Schuss aufsetzte und den Pfosten traf. Der Nachschuss von Hady El Saleh ging dann weit drüber – fast hätte die Überrunmplungstaktik funktioniert. Weiter war es dann erstmal nur die Domstadtelf, die spielte. Extrem frühes und aggressives Pressing kreierte in der 10. Minute die nächste Großchance. Wieder war es Benni Plaschke, der nach einer schnellen Verlängerung alleine auf das Tor der Northeimer zulief. Im letzten Moment setzte er zum Lupfer an, welchen der Eintracht-Keeper jedoch mit einem überragenden Reflex noch herunterfischen konnte. Kurz darauf meldete sich Northeim dann auch zu Wort. Erst klärte Zumbeel durch eine klasse Flachparade (12.´), dann zischte ein direkter Freistoß nur knapp am Hildesheimer Kasten vorbei. Doch die Duda-Elf ließ sich keineswegs irritieren und in der 20. Spielminute fiel der umjubelte Führungstreffer. Nach Vorarbeit von Benni Plaschke netzte Adem Avci sehenswert zur 1:0-Führung ins obere linke Eck ein! Das Spiel beruhigte sich anschließend etwas. Der Plan schien zunächst aufgegangen und Northeim stand nun unter Zugzwang, weswegen Hildesheim den Dauerdruck etwas rausnehmen konnte. Das System von Neu-Trainer Duda war zudem sehr variabel. Immer wieder wurde aus der Vierer- eine Dreierkette – Erdmann rückte dann nach vorne auf und Kohn agierte als Spieleröffner auf der rechten Seite. Das klappte zuweilen formidabel. Dann die 36. Spielminute und ein Tor, was man so ganz lange nicht mehr auf Seiten des VfV06 gesehen hat. Es war wieder der heute extrem auffällige Plaschke, der im vorderen Drittel auf den mitgeeilten Yannick Schulze ablegte. Ohne den Ball anzunehmen zog die Nummer 33 mit dem vermeintlich schwächeren linken Fuß aus gut und gerne 30 Metern ab und traf wunderschön zum 2:0 ins rechte obere Eck – ein Traumtor, Tor des Monats verdächtig! Auch nach dem zweiten Treffer kam Northeim häufig gar nicht über die eigene Mittellinie hinweg, Hildesheim war hier ganz klar spielbestimmend. Mit der Zweitoreführung ging es zum Pausentee. 
Der VfV06 kam ohne personelle Veränderungen aus der Kabine. In der 49. Minute dann eine kleine Unachtsamkeit von Niklas Rauch, die dazu führte, dass ein Northeimer Spieler alleine auf das Tor von Nils Zumbeel zulaufen konnte. Dieser blieb aber mehr als cool, erahnte die richtige Ecke und hielt den Ball im Endeffekt geradezu lässig fest. 360 zahlende Zuschauer sahen nun Hausherren, die versuchten sich in Richtung des Hildesheimer Tors vorzuarbeiten. Doch immer wieder wurden sie in Spielaufbauversuchen von gleich mehreren VfV06-Spielern gestört. Auch was die Domstadtelf ohne Ball zeigte war einfach nur klasse. Nach gut einer Stunde brachte Duda dann den erst 19jährigen Cedric Jahnel für den bereits verwarnten Avci in die Partie. In der 65. Spielminute war es mal wieder Benni Plaschke, der mit einem flachen Diagonalschuss von der rechten Seite nur knapp am linken Pfosten vorbeizog. Der VfV06 machte nun etwas weniger nach vorne, war aber immer noch sehr zielstrebig. In der 70 Minute dann wieder ein mustergültiger Angriff. Maik Erdmann marschierte über die rechte Seite, spielte einen Doppelpass mit Plaschke und vollendete dann sehenswert zu 3:0. Bereits die dritte Vorlage von Plaschke. Die Sache war 20 Minuten vor dem Ende eigentlich schon entschieden. Danach wurde Andi Hinrichsen für Hady El Saleh eingewechselt. Ab der 74. Minute spielte Northeim dann auch nur noch zu zehnt, da der bereits verwarnte Torben Rudolph nach einem taktischen Foul mit gelb-rot den Platz verlassen musste. Den daraus resultierenden Freistoß verwandelte Yannick Schulze in unnachahmlicher Marnier direkt zum 4:0 (76.´)! Zehn Minuten vor Spielende verließ Mittelfeldmotor Dominik Franke für Steffen Suckel das Feld. In der 81. Minute beinahe das 5:0 – Thomas Sonntags Schuss striff aber nur die Latte. Dann war Schluss. Ein wirklich toller Saisonauftakt der neuformierten Domstadtelf! 
Ein denkwürdiger Aufritt der neuformierten Domstadtelf. Der Plan von Benjamin Duda ist vollends aufgegangen. So eine Leistung hat man von Hildesheim in den vergangenen Jahren nicht gesehen. Der Vorjahreszweite der Oberliga Niedersachsen, Eintracht Northeim, erlebte heute wirklich ein Debakel gegen einen haushoch überlegenen VfV06 – das macht Lust auf mehr! Ausnahmslos zeigten alle VfV06-Spieler heute starke Leistungen – allen voran mit einem überragenden Yannick Schulze. Mit und gegen den Ball war das heute ein Augenschmaus. Am 2./3. Oktober geht es dann im Viertelfinale weiter.