Der VfV Borussia 06 Hildesheim hat im Nachholspiel gegen Teutonia 05 Ottensen eine 0:2-Heimniederlage hinnehmen müssen. Vor 640 Zuschauern konnten sich die Hildesheimer keine Torchance heraus spielen. Die Mannschaft wirkte emotionslos. Hinzu kam Disziplinlosigkeit. Die Abwehrspieler Emre Aytun und Mohammad Baghdadi bekamen Platzverweise.

VfV-Trainer Markus Unger hatte sich einen Matchplan gegen den Tabellenfünften zurecht gelegt. Mit einer eher defensiven Grundausrichtung wollte der Coach den Teutonen die Freude am Spiel nehmen. „Wir wollten sie in der ersten Halbzeit müde spielen“, sagte Unger. Bis zur 40. Minute ging dieser Plan auf. Beide Seiten neutralisierten sich. Dann verdaddelte Angreifer Fred Mc Mensah bei einer aussichtsreichen Konterchance den Ball und es dauerte keine zehn Sekunden, bis der Ball im VfV-Netz lag. Blitzschnell schalteten die Teutonen und Max Brandt traf aus 16 Metern zum 0:1. Nach dem Ballverlust trabte Mc Mensah eher lustlos in Richtung eigene Hälfte. Den Hildesheimer fehlt es auch an Emotionen auf dem Platz. In der Kabine soll Trainer Markus Unger richtig laut geworden sein. Das wirkte zunächst.

Trainer Unger und Stürmer Göttel geben noch nicht auf.

In der zweiten Halbzeit versuchten die Hildesheimer nach vorne zu spielen. Nach 55 Minuten wurde Stürmer Moritz Göttel vom 05er Marcus Coffie in aussichtsreicher Position gefoult. Schiedsrichter Timon Schulz zeigte Coffie nur gelb, anstatt rot. „Ich wäre alleine auf das Tor zugelaufen und wir hätten die letzte halbe Stunde in Überzahl gespielt“, sagte Göttel zu der umstrittenen Situation. Fast im Gegenzug sah VfV-Abwehrspieler Emre Aytun nach einem Foulspiel die gelbrote Karte (60.). Gelb sah Aytun kurz zuvor wegen Meckerns. Fingerspitzengefühl sieht anders aus. Danach war die Verunsicherung spürbar. Zwar versuchten die Hildesheimer nun weiter nach vorne zu spielen, aber in Unterzahl wurde es nicht einfacher. In der 88. Minute traf Pascal Steinwender zum 0:2 nach einem Stellungsfehler des sonst guten Alexander Dikarev. Das war die Entscheidung. In der Nachspielzeit ließ sich der VfVer Mohammad Baghdadi noch von seinem Gegenspieler Fabian Istefo provozieren. Baghdadi sah für eine Tätlichkeit die rote Karte. „Am Ende schwächen wir uns durch Disziplinlosigkeiten selbst. Das wird Konsequenzen haben“, sagte Trainer Markus Unger. „Heute war etwas drin. Wir hätten Bonuspunkte holen können. Jetzt fahren wir ersatzgeschwächt nach Rehden. Wir geben nicht auf“, sagte Unger kämpferisch. Auch Stürmer Göttel gibt sich optimistisch. „Es sind noch acht Spiele und wir können noch 24 Punkte holen.“ Aktuell sind die VfVer Tabellen-17. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt nur drei Punkte.