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Continentale Drebert und Schröder
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Wir sind der Meinung: Sicherheit ist etwas Persönliches
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Die Helios Grizzlys Giesen haben den Einzug in das Pokalfinale des deutschen Volleyball-Verbandes verpasst. Im Halbfinale unterlag der Bundesligist gegen Ligakonkurrent Herrsching sehr deutlich mit 0:3.
Es war alles angerichtet für einen richtigen Pokalabend. Über 1700 Volleyball-Fans kamen in die Volksbank-Arena und Grizzlys-Trainer Itamar Stein konnte seine Stammformation auf das Feld schicken. Die Helios Grizzlys Giesen wollten das Halbfinale gegen die WWK Volleys Herrsching gewinnen und Volleyballgeschichte schreiben. Der Einzug ins DVV-Pokalfinale war das Ziel. Allerdings misslang den Giesener an diesem Abend im Spiel des Jahres so gut wie alles. Schlugen Iliya Goldrin und seine Kollegen in den vergangenen Spielen hammerhart auf, fehlte diese Härte und Präzision in allen drei Sätzen. Die WWK Volleys, ein Team auf Giesener Augenhöhe, hatte keine Probleme in der Annahme. Im Gegenteil, die Bayern holten fast jeden Ball noch vorm Berühren des Bodens. Die Grizzlys fanden zudem kaum eine Lücke im Herrschinger Block. Es war ein gebrauchter Abend.
Mit der Annahme der Herrschinger Aufschläge hatten die Grizzlys ebenfalls ihre liebe Mühe. Die hoffnungsvollen Grizzlys-Fans konnten erst, ungewöhnlich spät, im zweiten Satz einen Block bejubeln. Der erste Durchgang ging mit 20:25 an die Gäste. Trainer Itamar Stein versuchte alles, wechselte Zuspieler Fedor Ivanov, der unglaublich viele ungenaue Anspiele in seinem Repertoire hatte und den zuletzt überragenden Mich Ahyi aus und brachte Jan Röling und Hauke Wagner. Es brachte nichts. Man muss dazu sagen, dass die Gäste einen überragenden Auftritt hinlegten. Genau zum richtigen Zeitpunkt scheinbar. Der zweite Satz war eine Herrschinger Demonstration. In Sachen Aufschlag, Block und Annahme hatten die Grizzlys nichts entgegenzusetzen. Als Hauke Wagner einen Ball verschlug hob er entschuldigend die Hand. Als wolle er sagen: „Sorry Fans, das war gar nichts!“
Ausgerechnet im Spiel des Jahres, in dem so viel auf dem Spiel stand, waren die Grizzlys ein Schatten ihrer selbst. Sie gaben die Chancen aufs Pokalfinale in Mannheim relativ einfach aus der Hand. Mit 14:25 ging Satz zwei an die Bayern, die in diesem Durchgang unfassbare acht Asse zu verbuchen hatten.
Auch im dritten Satz wollte bei den Hausherren nichts funktionieren. Schnell lagen die Herrschinger mit 5:0 in Front. Stein nahm eine Auszeit, wechselte wieder, aber keiner seiner Spieler hatte an diesem Abend seine Normalform gefunden. Ruckzuck bauten die WWK Volleys ihre Führung auf 19:11 aus. Die Fans feuerten ihr Team nochmals lautstark an, Hallensprecher Mike Münkel gab wahrlich alles, aber die Nervosität war den Grizzlys förmlich bis in die Tatzen anzumerken. Vor dem letzten Ballwechsel stimmten die fünf mitgereisten Herrsching-Fans das „Finale oh, oh“ an. Bezeichnend war, das Giesens Goldrin einen technischen Fehler beging und die Gäste den dritten Satz nach 83 Minuten mit 25:14 gewannen. Der 3:0-Sieg der Bayern war perfekt. Nach zuvor sechs erfolglosen Halbfinalteilnahmen schafften es die Volleys ihrerseits erstmals nach Mannheim. Nach der Niederlage gab es immerhin Trost von den vielen Fans für die Giesener. Das Ticket nach Mannheim haben allerdings die Herrschinger gelöst.
Noah Baxpöhler, einer der Leitwölfe im Team, beorderte seine Kollegen unmittelbar nach dem Spiel in die Kabine. Es gab wohl einiges zu besprechen. Baxpöhler war genau wie alle anderen sichtlich genervt von diesem Auftritt. Bereits die Halbzeitansprache von Stein schien kurz und knackig gewesen zu sein, zumindest waren seine Spieler nach wenigen Augenblicken zurück auf dem Feld. Es war die Chance auf das Pokalfinale und ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt lieferten die in dieser Saison bislang so stark auftretenden Grizzlys ihre schlechteste Leistung ab. Zum Vergleich: In der Liga hatten die Grizzlys gegen Herrsching vor einigen Wochen noch mit 3:2 gewonnen und zeigten insbesondere im fünften Satz (15:2), dass die WWK Volleys durchaus schlagbar sind.