Auch in der nächsten Saison wird der HC Eintracht Hildesheim nur drittklassig sein. Nach insgesamt drei Pleiten und nur jeweils einem Sieg und einem Remis steht fest: Die Endrunde der Aufstiegsrunde findet ohne den HC Eintracht Hildesheim statt. Sportnews Hildesheim-Chefredakteur Maximilian Willke analysiert in seinem Kommentar warum.

Unter dem Strich stehen Enttäuschung und Unzufriedenheit für die Handballer des HC Eintracht Hildesheim nach der Aufstiegsrunde zu Buche. Zwar steht am Sonntag noch die Partie beim TuS Spenge an, aber um mehr als die goldene Ananas geht es nicht mehr. Das haben die Hildesheimer in Spielen gegen Rostock, Potsdam und Vinnhorst verspielt. 
Woran das lag, analysiere ich in diesem Kommentar:

1) Torhüter selten ein Faktor
Die Torhüter Jakub Lefan und Leon Krka sind grundsätzlich gute Drittligatorhüter und haben mitunter bereits unter Beweis gestellt, dass sie Spiele gewinnen können. In der aktuellen Aufstiegsrunde waren ihre Leistungen aber zu wechselhaft und inkonstant. Außer im Spiel gegen Hagen geht kein Torwartduell klar an die Hildesheimer. Zwar waren sie, außer in Halbzeit eins in Potsdam, auch nie chancenlos. Aber für ein besseres Abschneiden hätten auch die Torhüter noch besser funktionieren müssen. 

2) Rückraum strahlt keine Gefahr aus
Insgesamt 134 Tore haben die Hildesheimer in fünf Spielen geworfen. 26, 8 im Schnitt also – ein ordentlicher Wert. Bei genauerer Betrachtung fällt allerdings auf: René Gruszka und Lothar von Hermanni, die Außen also, werfen zusammen 61 Tore. 61 Tore entsprechen 45,52 % der gesamten Eintracht-Tore. 
Aus dem Rückraum kam während der gesamten Aufstiegsrunde viel zu wenig. Mit Martin Vilstrup Andersen fehlte der ‚Königstransfe‘ zwar teilweise oder war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, aber es gab genügend andere. Insbesondere Jan Winkler und Jonas Richardt konnten zu keinem Zeitpunkt ‚abliefern‘. 
3) Leader und Emotionalität fehlen
Bezeichnend für wenig Emotionalität und fehlende „Typen/Leader“ im Hildesheimer Team war das Spiel in Potsdam. Zwar steigerten sich die Bätjer-Schützlinge anschließend in Sachen emotionaler Spielweise, doch die ordnende und führende Hand, die in kritischen Phasen die Kommandos gibt und vorangeht, fehlte gänzlich. Womöglich auch, weil mit Jakub Tonar und dem bereits erwähnten Vilstrup zwei Rückraum-Spieler nicht vollständig fit waren.

4) Wechsel-Potenzial nur bedingt vorhanden

Es war bezeichnend gegen den HC Empor Rostock, dass Jürgen Bätjer nahezu jeden Spieler im Rückraum tauschte und probierte. Schlussendlich durften Kay Behnke sogar statt Winkler und Richardt ran. Behnke war eigentlich als Back-Up von René Gruszka eingeplant. Auch Lukas Schieb hatte keinen guten Tag, doch seine Wechseloption Tonar fehlte. Man merkte, die Hildesheimer Bank war qualitativ nicht hochwertig besetzt und haderte zudem mit Leistungsschwankungen.