Marcel Kohn zieht eine vereinbarte Vertragsoption und verlässt den VfV Borussia 06 Hildesheim in Richtung VfB Germania Halberstadt. Dass man den Wechsel nicht gutheißen muss, versteht der Abwehrspieler, was er nicht versteht: einige Reaktionen in den sozialen Medien. 

Wenn man Marcel Kohn ins Gesicht schaut oder auf dem Fußballplatz gesehen hat, denkt man nicht unbedingt an einen 26 Jahre jungen Fußballer. Seine Persönlichkeit, Mimik und Gestik, aber auch seine Statur lassen auf einen sehr erfahrenen Mann hindeuten.
Mit 26 ist er aktuell im besten Fußballalter, verhältnismäßig sogar noch „jung“. Das sollte man nicht vergessen bei allem was auf den Innenverteidiger zuletzt einprasselte. „Ich muss gestehen, die Reaktionen nach der Bekanntgabe des Wechsels waren nicht schön. Da waren Beleidigungen gegen mich, aber auch meine Familie dabei“, zeigt sich Marcel Kohn enttäuscht. 

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Bekanntlich hatte der gebürtige Gifhorner am Donnerstag eine vereinbarte Vertragsoption gezogen, die es ihm möglich machte, den VfV Borussia 06 Hildesheim in Richtung eines Dritt- oder Regionalligisten der nicht in der Nord-Staffel spielt, zu verlassen. Und dass trotz der Vertragsverlängerung Ende Juni. „Ich kann verstehen, dass man meine Entscheidung nicht gut findet“, so Kohn einsichtig. Dennoch kann er sich nicht damit anfreunden, wenn es unter die Gürtellinie geht. „Die Berichterstattung war nicht ganz fair, schließlich habe ich mich an Regeln gehalten und der VfV hat die Vertragsklausel akzeptiert. Dem Verein war also klar, worauf er sich einlässt“, fügt Kohn an. 
Worin liegen also die Gründe für den Wechsel? „Als das Angebot aus Halberstadt kam habe ich offen und ehrlich mit dem Trainer (Anm. d. Red. Markus Unger) gesprochen. Nach dem Gespräch fühlte ich mich allerdings entbehrlich in Hildesheim, sodass ich meine Entscheidung gefällt habe zu gehen“, so Kohn über die Gründe. Ein weiterer Grund: In Halberstadt trainiert inzwischen Benjamin Duda, eine Vertrauensperson, wie Kohn erst kürzlich in ‚Maxis Mittwochsrunde‘ zugab. Der neue VfV 06-Cheftrainer wollte sich zur Personalie nicht weiter äußern, für ihn sei die Sache durch das Ziehen der Vertragsoption erledigt.

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Im Sommer 2019 kam Kohn zum VfV 06, absolvierte insgesamt 33 Pflichtspiele und wurde zu einer festen Größe unter Trainer Benjamin Duda. Duda lehnte das Angebot zur Vertragsverlängerung beim VfV ab, trainiert inzwischen den Nordost-Regionalligisten Halberstadt, wohin es Kohn nun zieht. „Das liegt ja auf der Hand, dass ich ein gutes Verhältnis zu Benjamin habe“, verrät Kohn.