Morgen beginnt das dritte Jahr Oberliga für die Sportfreunde Söhre und plötzlich sind sie alleiniger Vertreter aus dem Landkreis Hildesheim. Ambitioniert sind Trainer Lakenmacher und Kapitän Kolditz dennoch sehr.

Derby fällt weg

Platz sieben in der ersten Spielzeit, Platz fünf vergangene Saison – was folgt in der dritten Saison in der Handball Oberliga Niedersachsen für die Sportfreunde Söhre. Wenn es nach Trainer Sven Lakenmacher geht, mindestens Platz vier, wie er im Gespräch verrät: „Wir wollen besser sein als letztes Jahr und uns weiter steigen. Wir versuchen natürlich jedes Spiel zu gewinnen, haben es aber mit einer sehr starken Oberliga in dieser Saison zu tun.“

Aus der 3.Liga sind der MTV Großenheidorn und der MTV Braunschweig abgestiegen, Letztere nennt der Trainer auch direkt als Favorit: „Ich denke Braunschweig wird in dieser Saison eine ähnliche Rolle wie Vinnhorst in der vergangenen Saison inne haben. Die haben den Kader größtenteils zusammen gehalten und sich sogar auf einzelnen Positionen verstärkt.“ Danach sieht er ein breites Feld an Teams, die Potenzial haben in der Spitzengruppe mitzumischen:“ Großenheidorn als Absteiger natürlich, aber auch Vorsfelde versucht immer wieder oben anzuklopfen. Dazu kommen mit Helmstedt, Hameln und Nienburg die üblichen Verdächtigen, die man oben sicher finden wird, aber auch unsere Mansnchaft hat das Potenzial dort mitzuspielen.“ Zwei attraktive Partien wird es allerdings weniger geben, denn die SG Börde mischt nach dem Abstieg nicht mehr in der Oberliga mit. „Es ist natürlich schade, aus wirtschaftlicher Sicht für den Verein und auch das Event wurde sehr gut angenommen. Aber aus sportlicher Sicht bin ich gar nicht so traurig, denn gegen Börde haben wir uns immer schwer getan und konnten selten unser ganzes Können zeigen“, gibt Kapitän Maximilian Kolditz ehrlich zu. 

Zwei Neuzugänge und ein Rückkehrer

Kolditz kehrt nach neun Monaten Verletzungspause endlich auf die „Platte“ zurück. Der Mittelmann bleibt Kapitän und Anführer der jungen Söhrer Mannschaft. „Ja Maxi bleibt Kapitän, denn er geht immer voran, trainiert und spielt absolut vorbildlich, ich bin sehr froh, dass er zurück ist“, so Trainer Lakenmacher über seinen Schützling. Am 14.12.2018 hatte dieser sein letztes Pflichtspiel absolviert, danach folgte eine OP im Hüftbereich und eine lange Pause. Nun ist er wieder fit und voll einsatzfähig: „Ich bin wieder völlig fit und seit dem ersten Tag der Vorbereitung dabei. Ich fühle mich fast so fit wie noch nie, da ich ja schon im Mai viel trainiert und nach der Pause begonnen habe“, so der Söhrer Spielmacher. Ebenso wie Kolditz ist auch Jan-Philipp Naß nach Verletzungspause wieder mit an Bord. Zudem haben die Söhrer zwei externe Neuzugänge dazu gewonnen. Im Tor ist Pascal Kinzel für Eric Prützel dabei. Prützel verließ die Söhrer nach nur einem Jahr wieder, aufgrund einer beruflichen Veränderung. „Pascal hat schon in der 2. und 3. Liga im Tor gestanden, er wird unserer Deckung noch mehr Rückhalt geben“, so Kapitän Kolditz über den Keeper. „Er war mein absoluter Wunschspieler für das Tor“, fügt Lakenmacher zudem an. Der zweite Neuzugang ist Lucas Range, er bekleidet die Rechtsaußen-Position, wird in den kommenden Wochen aufgrund eines Bänderriss allerdings vorerst pausieren müssen. „Zum Glück haben wir mit Nils Wilken ohnehin einen starken Mann auf dieser Position“, so Lakenmacher. Zusätzlich zu den Rückkehrern und Neuzugängen bleibt auch Alexander Thiel im Oberliga-Team. Thiel rutschte Mitte der letzten Saison nach der großen Verletztenmisere ins Team und konnte überzeugen. „Alex hat sich gezeigt und das sehr gut gemacht in der vergangenen Saison, er ist jetzt fester Bestandteil unseres Teams“, so der Söhrer Coach. Das junge Talent Julian Modrejewski wird immer zwischen 1. und 2. Mannschaft pendeln. Tranieren wird er bei Lakenmacher, Spielpraxis soll er aber in der Reserve sammeln, zur Not aber immer in der ersten Mannschaft spielen können. 

Ambitionen auf mehr?

Trainer Lakenmacher will sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern, Kapitän Kolditz geht es sogar etwas forscher an und sieht viel Potenzial in seinem Team: „Ich denke wir können um Platz 1-3 mitspielen, dazu muss natürlich viel passen, aber die Vorbereitung hat gezeigt, dass wir mit vielen Drittligisten mitgehalten haben.“

Zum Auftakt kommt am morgigen Sonntag HF Helmstedt-Büddenstedt in die Steinberghalle in Diekholzen, das wird gleich ein Gradmesser, zählten die Gäste in den vergangenen Jahren immer zu den Top-5, Top-6 Teams der Oberliga. Mit einem Erfolg würde man direkt mit Selbstvertrauen in die Saison gehen. Wenn man so nah an der Tabellenspitze dran ist, ist dann auch die 3. Liga ein Thema: „Bisher habe ich mir dazu keine Gedanken gemacht“, verrät Sven Lakenmacher. „Ich weiß, dass wir eine gute Rollen spielen können, aber können und wollen sind zwei verschiedene Sachen. Wir haben eine Mannschaft mit viel Potenzial in der es meist immer sehr gut lief, es kann aber auch mal vorkommen, dass man mal zwei oder drei Spiele verliert und etwas nach unten rutscht“, tritt der Coach auf die Euphoriebremse.