Die Helios GRIZZLYS Giesen haben am gestrigen Samstag die erwartbare Niederlage beim Meisterschafts-Favoriten Berlin Recycling Volleys kassiert. Dennoch kehrten die Giesener nicht mit leeren Händen aus der Hauptstadt zurück. 

Keine 24 Stunden nachdem der Sieg am Freitagabend gegen den VCO Berlin unter Dach und Fach war, mussten die Helios GRIZZLYS Giesen am Samstagabend bereits wieder auf der Platte stehen. Dieses Mal waren die Schützlinge von Trainer Itamar Stein bei den Berlin Recycling Volleys in der Max-Schmeling-Halle gefordert. 
Es sollte die dritte Partie innerhalb von vier Tagen sein und dann auch noch ausgerechnet beim Meisterschafts-Favoriten Nummer eins für den Titel in der Volleyball Bundesliga. Trainer Stein hatte dennoch nach dem Sieg beim VCO angekündigt, seine Mannschaft werde mit voller Energie antreten. 
Zu Beginn schickte der Cheftrainer wie schon zuletzt Pearson Eshenko, Magloire Mayaula, Anton Menner, Stijn van Tilburg, Hauke Wagner, Jan Röling und Libero Milorad Kapur auf das Feld. Ein Hoffnungsschimmer vor dem Anpfiff war, Berlins-Kapitän und Star-Zuspieler Sergey Grankin fehlte verletzt. 
Doch dessen Vertreter Pierre Pujol erwies sich mehr als ebenbürtig. Wahrscheinlich dürfte zudem auch die Auswärtsniederlage in Bühl ein Weckruf für die BR Volleys gewesen sein. Berlins-Trainer Cédric Enard ließ seine volle Kapelle auflaufen, darunter mit Benjamin Patch und Timothée Carle, die aktuellen Top-Scorer der 1. Liga. 

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase brachte eine Aufschlagserie von Patch den ersten größeren Vorsprung (6:3) für die Gastgeber. Trainer Stein nahm seine erste Auszeit, doch viel Wirkung zeigte diese nicht. Hauke Wagner schlug in der Anfangsphase des Öfteren in den Block und ein Ass von Pujol besorgten das 13:7. Beim Stand von 16:11 ging es in die zweite technische Auszeit. Aus einer stabilen Annahme konnte Pujol seine Angreifer mit schnellen Zuspielen füttern. Tuia, Patch oder Carle hatten dann keine Probleme im Angriff. Gerade einmal 21 Minuten waren gespielt, da nutzte Carle nach einem starken Pujol-Aufschlag eine schlechte Giesener Annahme zum 25:15. 

Am Anfang waren die Jungs noch müde, es hat lange gedauert, bis sie auf dem Niveau waren, was man gegen Berlin braucht. Der erste Satz war nicht gut.
GRIZZLYS-Manager Sascha Kucera über die Leistung in Satz eins

In den Sätzen zwei und drei konnten die GRIZZLYS das Geschehen wesentlich enger gestalten, wenn auch die Berliner immer Herr der Lage waren. Stein hielt zunächst ein seiner Stammformation fest. Diese sah sich zu Beginn von Durchgang zwei zunächst erneut im Hintertreffen. Über 6:4 und 8:5 ging es in die erste technische Auszeit. Beim Stand von 12:12 hatten die Giesener allerdings wieder ausgeglichen, dank tatkräftiger Mithilfe der Hausherren. Samuel Tuia hatte einen Angriff ins Aus geschlagen, Zuspieler Pujol übergegriffen. Bis zum 16:15 blieben die Mannen um Zuspieler Jan Röling in Schlagdistanz, dann nutzten Patch, Tuia und Carle die Fehler eiskalt und zogen auf 19:15 davon. Stein brachte Krüger für Röling, aber auch das sollte nichts mehr helfen. Mit 25:21 sicherte Carle mit einem cleveren Angriff den Berlinern auch Satz zwei. 

In den letzten beiden Sätzen haben wir ganz gut mitgehalten. Man hat einfach gemerkt, Berlin hat die Qualität immer eins drauf zu setzen.
Sascha Kucera über die starken Berliner

Im 3. Satz lagen die Giesener kurzzeitig in Führung. Hauke Wagner hatte zum 3:5 geblockt, doch dann folgte eine Aufschlagserie von Tuia und schnell stand es 7:5. Renan Michelucci zeigte sich in dieser Phase erfolgreich für den BRV. Dass der Satz dennoch umkämpft blieb, lag vor allem an Anton Menner, der im Angriff äußerst effektiv spielte. Bis zum 22:21 blieben die GRIZZLYS an Berlin dran. doch dann zogen die Gastgeber davon. Durch einen Block endete der Satz ebenfalls 25:21. In nur 48 Minuten stand die 0:3-Niederlage für die GRIZZLYS zu Buche. Die MVP-Medaillen sicherten sich Milorad Kapur (Silber) und Timothée Carle (Gold). 
Giesens-Außenangreifer Menner zog folgendes Fazit:

Wir machen ein bisschen zu viele Aufschlagfehler. Da mussten wir aber auch ins Risiko gehen, wenn man etwas gegen Berlin holen will. Am Ende hat uns sicher auch etwas die Kraft gefehlt.
Anton Menner über die Partie gegen den BRV

Kucera zufrieden mit der Pflicht

Wir haben unsere Pflichtaufgabe am Freitag erfüllt. Gegen die BR Volleys wäre ich mit einem Satz sehr zufrieden gewesen, letztlich bin ich froh, dass die letzten beiden Sätze deutlich enger waren.
Sascha Kucera über den Doppelspieltag in Berlin