Die Sportfreunde Söhre stehen ganz dicht vor dem Aufstieg in der 3. Handballliga. Am Dienstag gewann das Team von Trainer Sven Lakenmacher das wohl vorentscheidende Spiel gegen den MTV Großenheidorn vor 400 Zuschauern deutlich mit 29:22. Vier Spieltage vor dem Saisonende hat der Tabellenführer aus Söhre nun drei Punkte Vorsprung auf den MTV. 

Die Vorzeichen waren klar. Der Sieger des Spitzenspiels macht einen großen Schritt in Richtung 3. Liga. Söhre (41:1-Punkte) ging mit einem Ein-Punkt-Vorsprung gegen Großenheidorn (34:4-Punkte) in das Spiel. Das viel auf dem Spiel stand war beiden Teams anzumerken. Es dauerte fast vier Minuten und vier Angriffe, bis Philipp Klein das 1:0 für die Sportfreunde war. Yannik Ihmann und Lukas Range erhöhten auf 3:0. 

Geburtstagskind Pascal Kinzel schier unüberwindbar

Die Diekholzener Sporthalle stand Kopf. Auch, weil Gebrutstagskind Pascal Kinzel sein Tor regelrecht verbarrikadierte. Die ersten sechs Würfe der MTVer parierte Torwart Kinzel allesamt. Erst in der 8. Minute überwand Bastian Weiß Kinzel vom Siebenmeterstrich zum 3:1. Kinzel und die Söhrer Abwehr machten einen richtig guten Job. „Unser Trainer hat uns richtig gut eingestellt. Wir hatten auf alles eine Antwort“, sagte Abwehrchef Klein nach dem Spiel. Im Angriffsspiel trafen die Ihmann-Brüder Yannik und Niklas oft die richtige Entscheidung. Als dann auch noch Tim Alex aus dem Rückraum zum 12:6 traf schien das Spiel seinen Lauf zu nehmen. Sportfreunde-Manager Matthias Ihmann, der vor dem Spiel sehr angespannt wirkte, konnte das erste Mal auf der Tribüne leicht lächeln. Den harmlosen Gästen fehlte dagegen oft der Zug zum Tor. Dazu kamen insgesamt elf Parade von Kinzel. „Meine Vorderleute haben es mir leicht gemacht“, lobte der Keeper seine Abwehr. Die 16:9-Pausenführung war mehr als verdient.

Erst zerfahren und dann richtig laut

Die zweite Halbzeit begann ähnlich zerfahren wie die erste. „Da hatten wir kurzzeitig Probleme“, sagte Söhres Trainer Lakenmacher hinterher. Die Gäste kamen auf 18:14 heran. Es war aber nur ein Strohfeuer des Tabellenzweiten. Nach 40 Minuten trafen die beiden Ihmänner nacheinander zum 20:14. Kurz darauf zauberte Kinzel wieder eine Parade aus dem Geburtstagshut und Klein traf im Tempogegenstoß zum 21:14. Die 400 Fans, unter ihnen auch Eintracht-Trainer Chris Meiser und sein Vorgänger Jürgen Bätjer, in der Sporthalle wurden nun immer lauter. „Keiner wird es wagen den SVS zu schlagen“, sangen die Zuschauer nun. Angefeuert von Trainer Lakenmacher, der immer wieder den Blickkontakt zur Tribüne suchte. 

Range trifft zum 26:16 und sorgt für Jubel bei Manager Ihmann

Als Lukas Range sogar zum 26:16 für die Sportfreunde traf, jubelte auch Manager Ihmann das erste Mal euphorisch. „Da war ich mir sicher, dass nichts mehr schief gehen kann.“ Die letzten sechs Minuten waren ein Schaulaufen. Der Qualitätsunterschied war einfach nicht zu verkennen. Am Ende feierte das Lakenmacher-Team einen ungefährdeten 29:22-Erfolg. Das Hinspiel beim MTV hatten die Söhrer mit 28:21 gewonnen. 

Lakenmacher lobt und weiß, was nun zu tun ist

„Wir waren in beiden Spielen die bessere Mannschaft“, sagte Lakenmacher, der auch noch ein Lob für seine Mannschaft parat hatte. „Die Jungs haben über 60 Minuten eine starke Leistung gezeigt. Wir waren auf alles vorbereitet und wir haben viele gute Lösungen gefunden“, sagte Lakenmacher. Jetzt wollen die Sportfreunde den Sprung in die 3. Liga schaffen. Dazu brauchen sie aus den restlichen vier Spielen noch sechs Punkte. „Jetzt dürfen die Jungs erst einmal feiern, aber mein Job ist es nun, den Fokus rechtzeitig auf die restlichen Spiele zu legen.“ Das es mit dem Aufstieg nicht klappt, daran glaubt in Söhre niemand mehr. „Jetzt wollen wir aufsteigen“, sagte Abwehrchef Klein. 

Noch drei Siege bis zum Abenteuer 3. Liga

Und auch der sonst zurückhaltende Manager Ihmann wirkte fast schon überschwenglich. „Wir planen jetzt für die 3. Liga“, sagte er und fügte aber an: „Vorher müssen wir noch drei Spiele gewinnen.“ Mit der Leistung aus dem Spitzenspiel sollten aber auch die restlichen Gegner Burgdorf II, Fallersleben, Barsinghausen und der VfL Hameln keine Stolpersteine darstellen. Die Sportfreunde Söhre waren auf den Punkt genau topfit und lieferten ein wahres Handballspekatakel ab. Das sahen auch die beiden Einträchtler Meiser und Bätjer so. „Es hat viel Spaß gemacht zuzuschauen“, sagten die Beiden. Wenn nichts mehr schief geht, treffen Meiser und Bätjer in der kommenden Saison auf in der 3. Liga auf die Sportfreunde. Meiser als Co-Trainer von Eintracht Hildesheim und Bätjer als Coach des Northeimer HC. „Wir wollen das Abenteuer 3. Liga angehen“, sagte Matthias Ihmann dazu. Die Vorarbeit hat das Team geleistet. Jetzt müssen sie durch das weit geöffnete Tor zu 3. Liga nur noch durchmarschieren.

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