Golf in Deutschland boomt, wofür sich beim Golfclub Sieben Berge in Rheden auch Silas Wagner mit verantwortlich zeichnet. Als Jugendlicher hat Silas Wagner damals seinen Vater noch aufgezogen, als der sich für den Golfsport begeisterte.

Text und Bilder: Christian Göke www.saale-ith-echo.de

Rheden (gök). Golf in Deutschland boomt, wofür sich beim Golfclub Sieben Berge in Rheden auch Silas Wagner mit verantwortlich zeichnet. Als Jugendlicher hat Silas Wagner damals seinen Vater noch aufgezogen, als der sich für den Golfsport begeisterte. „Opa-Sport oder karierte Hosen“ – die Vorbehalte waren auch bei dem damals 14jährigen Hannoveraner groß. Im Familienurlaub drückte ihm dann sein Vater aber den Golfschläger in die Hand und ließ ihn die ersten Bälle schlagen. Silas Wagner war damals schon sportbegeistert, da ihm auch fast jeder Sport leicht von der Hand ging. „Golf aber war anders – ich habe am Anfang beim Schlag in den Boden gehackt oder vorbeigeschlagen“, erinnert sich Wagner im Gespräch zurück. Jeder Golfer erinnert sich laut Wagner aber an den ersten guten Schlag. Bei ihm war es damals der dritte Schlag auf der zweiten Bahn im Urlaub, der richtig gut flog. „Man kann sagen, es war Liebe auf den zwölften Schlag“, denkt Wagner gerne an diesen Moment zurück. Von diesem Augenblick an war Wagner mit dem Golfvirus infiziert.
Zurück aus dem Urlaub begann Wagner mit vierzehneinhalb Jahren dann schließlich mit dem Jugendtraining. In den neunziger Jahren war es aber noch gang und gäbe, dass Jugendtraining in einem Golfclub nur mit der festen Mitgliedschaft eines Erwachsenen verbunden werden konnte und die Aufnahmegebühren teilweise sehr hoch waren. Nach einigem Suchen blieb er dann beim Golf-Club Hannover in Garbsen hängen, wo auch eine einzelne Jugendmitgliedschaft damals schon möglich war. „Golfsport war damals wirklich noch sehr elitär und teuer. Das hat sich zum Glück völlig gewandelt und einer breiten Masse zugänglich gemacht“, so Wagner im Gespräch. Über den Golfsport entwickelten sich dann für Wagner auch viele Freundschaften und er verbrachte seine ganze Freizeit auf dem Golfplatz. „Frei nach einem Golfzitat geht es über die Hände und Arme direkt ins Herz, wenn Du einen Golfball gut triffst“, beschreibt Wagner das immer noch vorhandene Glücksgefühl, wenn ein Schlag gut gelingt.
Unter dem immer noch im Raum Hannover aktiven Golflehrer Bill Knowles wurde Wagner so für den Golfsport begeistert, dass er nur in seinem Bundeswehrdienst nach der Schule diesen nicht ausgeübt hat. Nach dem Pflichtdienst begann der heute 39jährige seine Ausbildung zum Golflehrer im Golfclub Hohwachter Bucht bei Kiel kurz nach der Jahrtausendwende. Nach der dreijährigen Ausbildung zum PGA Golflehrer arbeitete Wagner zunächst in einer Hamburger Golf-Lounge, ehe er nach einem weiteren Jahr als Golflehrer im Club Hohwachter Bucht auch als Golflehrer auf einem AIDA-Kreuzfahrtschiff arbeitete und von dort bei einigen Golfclubs bewarb. Zum Übergang arbeitete er als Verkaufsberater für Golfutensilien in einem Hannoveraner Golf-Fachgeschäft. Über einen Kunden ist er dann schließlich auf den Golfclub Sieben Berge in Rheden aufmerksam geworden, wo der bisherige Golflehrer aufhörte. Nach einem Bewerbungsgespräch beim Clubmanager Carlo Bornemann kam er dann vor rund zehn Jahren als selbstständiger Golflehrer zu dem Golfclub in Rheden.
Nach all den Jahren macht es mir immer noch Spaß. Ich glaube aber, dass das nur funktioniert, wenn man eine Passion für das Golfspielen und eine Freude am Lehren hat“, so Wagner. Eine gewisse Disziplin ist als Golflehrer auch notwendig, da das Einkommen in der kurzen Freiluftsaison für das ganze Jahr verdient werden muss. In den Monaten mit weniger Golfunterricht kümmert er sich auch noch um den Vertrieb seiner eigenen Golfmodelinie „Golfzilla“ und um die Veröffentlichung von Lehr- und Regelvideos auf Youtube. Seine eigenen Ansprüche muss man laut Wagner als Golflehrer auch mal zurückschrauben, da ein guter Golfschwung oft Jahre dauert und Geduld sehr wichtig ist. „Golflehrer war für mich der beste Beruf, der mir passieren konnte. Ich habe schon in sehr viele Länder durch diesen Sport gesehen und kann immer wieder tolle Natur und frische Luft während der Arbeit genießen! Ich bereue nur, dass ich mit Golf nicht früher angefangen habe. Aber das sagt fast jeder Golfer!“ Wagner weiß nicht, ob es bei einer früheren Förderung für ihn auch zu einem Profi-Turnierspieler gereicht hätte. Tempo und Schlaglänge sind für ihn nach eigener Einschätzung zwar kein Problem, aber der Kopf spielt beim Golf eine riesige Rolle. „Es ist schwer zu sagen, ob ein intensiveres Training dann ausgereicht hätte“, so Wagner rückblickend. Als Golflehrer hat er schon viele richtig gute Golfspieler gesehen, wo es aber am Ende doch nicht gereicht hat. Insgesamt hat Wagner schon deutlich über 500 Spielern im Golfkurs in Rheden die Platzreife verliehen, damit sie ohne Begleitung auf den Golfplatz dürfen.
Im letzten Jahr legte Golf dann aufgrund Corona noch einmal kräftig um 1,4 Prozent oder 8740 Spieler zu, so dass mittlerweile über 650 000 Golfspieler in Deutschland registriert sind. Im Golfclub Rheden gibt es aktuell über 760 Mitglieder, wobei alleine 2020 64 Neumitglieder hinzukamen. „Die Menschen haben schnell gemerkt, dass Golf auch während der Corona-Pandemie dank eigener Ausrüstung und genügend Abstand auf dem Golfplatz sehr sicher gespielt werden kann. Auch dieses Jahr haben sich schon wieder viele Spieler für einen Schnupperkurs angemeldet, die sicherlich auch schnell diesen Sport lieben lernen werden“, ist Wagner überzeugt.

Text und Bilder: Christian Göke www.saale-ith-echo.de