Ein in gleich doppelter Hinsicht großer Verlust für Eintracht Hildesheim. Kapitän und U23-Coach Robin John wird den Verein im Sommer verlassen und eine neue Aufgabe antreten. 

Murawski und Neumann planen ohne John

Wie der Kehrwieder am Sonntag bereits vor einigen Wochen vermeldete, erhält Eintracht-Kapitän Robin John keinen neuen Vertrag für die kommende Spielzeit (2020/21). Die neue HC Eintracht Hildesheim GmbH um Investor Delf Neumann und Sportdirektor Martin Murawski, die ab dem 1. Juli die Verantwortung für Eintrachts Drittligateam übernehmen wird, hatte dem 28-jährigen mitgeteilt, dass er keinen Vertrag erhalten wird. 
Nun vermeldete gestern Abend der Sportbuzzer Hannover, dass John ab Juli 2020 neuer Trainer beim Drittligisten HSV Hannover wird und damit in der kommenden Saison aller Voraussicht nach auf sein altes Team Eintracht Hildesheim trifft. Die Eintracht verliert mit John nicht nur ihren Kapitän, auch den Posten als Coach der U23 wird John nach der aktuellen Spielzeit aufgeben. 

Anfragen als Spieler und als Traner

Der langjährigen Spielmacher der Eintracht, dem mehrere Anfragen für eine Zukunft als Spieler vorlagen, kehrt damit an seine alte Wirkungsstätte zurück. 2012 war John vom HSV Hannover nach Hildesheim gewechselt. 
In Hannover hatte man in der Vergangenheit positive Erfahrungen mit jungen Trainern gemacht, im Jahr 2006 übernahm dort der heutige Bundestrainer Christian Prokop ebenfalls mit 28 Jahren für drei Jahre den Trainerjob. Sein Nachfolger Stephan Lux geht nun nach elf Jahren zum MTV Großenheidorn. Jetzt wird John sein Nachfolger und tritt damit in prominente Fußstapfen. 

Nur noch Trainer?

„Das ist für mich eine Riesenchance, die ich nutzen möchte“ ,sagt Robin John in der Pressemitteilung der Eintracht zu seiner neuen Aufgabe, die er zum 1. Juli antreten wird. „Ich wäre natürlich am liebsten weiter Spieler bei Eintracht geblieben, aber nachdem das nicht geklappt hat, ist das für mich jetzt der richtige Schritt.“ Ein Ende der Spielerkarriere bedeutet das aber nicht, denn der Langzeitverletzte will erst mal fit werden und dann sehen, ob er in die Spielerrolle zurückwechselt. Erst im Dezember hatte sich John seinen zweiten Kreuzbandriss in der Zeit bei Eintracht zugezogen. 

Als Spieler hat Robin John schon früh starke Auftritte abgeliefert. Unter Gerald Oberbeck entwickelte er sich in der 2. Liga schnell zum Führungsspieler und war bald Kopf des Teams. Doch auch die Leidenszeiten mit dem linken Knie sind ein wesentlicher Teil der Karriere des Rechtshänders. Im Sommer 2014 setzte ihn eine Patellasehnenverletzung für eineinhalb Jahre außer Gefecht. Nach der Rückkehr in die 2. Liga riss John sich im April 2018 erstmals das Kreuzband. Nach langer Reha und dem Comeback zu Beginn der laufenden Saison passierte es im Dezember erneut. Doch die Spielerkarriere ist für Robin John noch nicht vorbei: „Ich habe in Hannover für ein Jahr als Trainer zugesagt. In dieser Zeit werde ich mich fit machen und dann zum Sommer 2021 schauen, wie es für mich weitergeht.“ Auch die Rückkehr als Eintracht-Spieler ist für ihn nicht ausgeschlossen.

Eintracht im Herzen

Neben dem Verlust als Spieler wird Eintracht John aber auch als Trainer der U23 vermissen. Hier hatte er eigentlich schon als Trainer für die neue Saison zugesagt, als die Anfrage vom HSV Hannover kam. „Ich bin Gerald sehr dankbar, dass er mich wie schon in den Jahren zuvor auch jetzt unterstützt und mit zugeraten hat.“ Dennoch wird es auch für Gerald Oberbeck äußerst ungewohnt sein, Robin John nicht bei Eintracht Hildesheim zu sehen: „Robin hat unheimlich viel für Eintracht getan und dafür sind wir ihm sehr dankbar“ sagt Oberbeck. „Er wird immer zu Eintracht Hildesheim gehören, darum hoffe ich, dass wir ihn hier bald wiedersehen werden.“ Für Robin John jedenfalls ist Eintracht fest im Herzen verankert: „Ich habe hier so viele großartige Momente mit den Fans, meinen Teamkollegen und dem ganzen Verein erlebt, das bleibt immer ein Teil von mir.“