Handball-Drittligist HC Eintracht Hildesheim gehen die Spieler aus. Am Sonntag verletzten sich Matteo Ehlers und Moritz Schade, so dass Trainer Daniel Deutsch mittelfristig nur acht Feldspieler zur Verfügung stehen. Stellen die Gesellschafter frisches Kapital zur Verfügung, um das Saisonziel nicht zu gefährden?

Die Personalsituation bei Handball-Drittligist HC Eintracht Hildesheim spitzt sich dramatisch zu. Nach den neuerlichen Verletzungen von Matteo Ehlers und Moritz Schade am Sonntag, stehen Trainer Daniel Deutsch mittlerweile nur noch acht Feldspieler zur Verfügung. Von ursprünglich 14. Gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte, wie Eintracht Hagen II am Sonntag (35:26-Sieg) mag die Qualität der Übrig gebliebenen reichen, gegen die Mitkonkurrenten um Platz eins und zwei, könnte es aber eng werden. Am 16. November steht das schwere Auswärtsspiel beim Topfavorit TV Emsdetten an. Einen Monat später kommt die TSG Bielefeld nach Hildesheim. Ein weiteres richtungsweisendes Spiel. Ob die aktuell verletzten Ehlers, Schade, Rene Gruszka, Philipp Wäger, Luca Hopfmann und Jorit Reshöft dann schon wieder fit sind, ist höchst fraglich. Am ehesten kann Deutsch zeitnah mit der Rückkehr von Linkshänder Hopfmann rechnen. Auch Reshöft ist nach seiner langwierigen Schulterverletzung wohl bald genesen, hat aber seit Monaten keine Wettkampfpraxis und auch keine Trainingshärte. Gruszka wurde am Meniskus operiert und wird wohl in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei Wäger (Schambeinentzündung) ist der Heilungsverlauf unübersichtlich. Bei Matteo Ehlers bestätigten sich die Mittelfußbruch-Befürchtungen dagegen nicht. Allerdings wird der Rückraumspieler durch seinen Bänderriss auch einige Wochen ausfallen. Und Kreisläufer Schade dürfte nach dem diagnostizierten Innenbandriss im Knie auch erst 2025 wieder zur Verfügung stehen.

Keine Jugend und die II.Mannschaft in der Regionsklasse

Da Eintracht über keine Jugendmannschaft verfügt und die II. Mannschaft in den Niederungen des Handballs unterwegs ist, gibt es nur eine Lösung: Neuzugänge! Wollen die Einträchtler nicht Gefahr laufen und der Konkurrenz hinterher laufen, braucht Deutsch kurzfristig neues Personal. Das gibt es aber auch nicht gerade wie Sand am Meer. Spieler, die jetzt auf dem Markt sind, sind seit Monaten ohne Spielpraxis und Spieler, die auf Anhieb weiterhelfen könnten, sind nicht ohne finanziellen Aufwand zu bekommen. Die HC-Gesellschafter müssen sich entscheiden. Wollen sie das Saisonziel Aufstieg nicht gefährden, müssen sie einige zusätzliche Euro locker machen. Es wäre aber durchaus eine Investition in die Zukunft. Das birgt aber auch Gefahren.

Was gibt der Transfermarkt her?

Zu dieser Jahreszeit Spieler zu verpflichten, ist nicht ohne Risiko. Wer jetzt wechselt, hat es in anderen Vereinen oft nicht geschafft. Natürlich gibt es auch Spieler aus dem Ausland, die sofort weiterhelfen könnten. Die sind aber nicht ganz billig. HC Eintracht Hildesheim sollte das Risiko genau abwägen. Allerdings gibt es aktuell auch Probleme im Tagesgeschäft. Mit acht Feldspielern zu trainieren ist kein Vergnügen. Trainer Deutsch will die Intensität nicht zu hoch dosieren. „Eine weitere Verletzung im Training wäre der Super-GAU“, sagt der Coach.

Trainer Deutsch hat einen Termin mit den Gesellschaftern

Deutsch hat in dieser Woche noch einen Termin mit den Gesellschaftern. Das einzige Thema auf der Tagesordnung: Neuzugänge. Deutsch hat den Transfermarkt im Blick und wird den Gesellschaftern Delf Neumann und Matthias Wolpers entsprechende Vorschläge machen. Die müssen dann die wirtschaftlichen Interessen abwägen und entweder den Daumen heben oder senken. Ein mutiger Schritt mit neuem, qualitativ gutem Personal wäre zudem auch ein deutliches Signal an die Konkurrenz. Dann hätte die aktuelle personelle Misere auch etwas Gutes. Jedenfalls, wenn die vermeintlichen Neuzugänge einschlagen würden.