Am gestrigen Abend fand Nachholspiel zwischen den Netzhoppers und den Helios GRIZZLYS Giesen statt. Die Partie war im Dezember wegen eines Corona-Verdachts ausgefallen. Im Kampf um die Play-Offs mussten die Giesener die zweite Niederlage in Folge einstecken. 

Starke Aufholjagd im ersten Satz

Bei Giesen gab es eine kleine und eine größere Überraschung in der Starting-Six. Zum einen startete Timon Schippmann anstelle von Anton Menner, das war zuletzt häufiger der Fall, zum anderen wurde Magloire Mayaula durch David Seybering ersetzt. Der Kongolese kam während der gesamten Partie nicht zum Einsatz, im Vorfeld der Partie hatte Trainer Stein noch berichtet, alle Mann sein fit. Zu Schippmann und Seybering gesellten sich Libero Milorad Kapur, Jan Röling, Stijn van Tilburg, Pearson Eshenko und Kapitän Hauke Wagner.
Auf Seiten von den Netzhoppers starteten Byron Keturakis, Yannick Goralik, James Weir, Karli Allik, Dirk Westphal, Johannes Mönnich und Kamil Ratajczak. 
KW erwischte zunächst den besseren Start. Vor allem der Block der Gastgeber stand sehr stabil und bereitete den GRIZZLYS deutliche Schwierigkeiten. So entstand schnell eine Vier-Punkte-Führung der Netzhoppers (8:4). Auch in der Folge hatten die Netzhoppers mehr vom Spiel und nutzte die Unaufmerksamkeiten der GRIZZLYS eiskalt aus. Beim 14:9 nahm Stein seine erste Auszeit, um sein Team noch einmal neu einzustellen. Seine Ansprache tat Giesens Spiel zunächst gut und man konnte auf zwei Punkte verkürzen – zur zweiten technischen Auszeit waren es aber wieder drei Punkte Unterschied (16:13). Nach dieser kam Merten Krüger für den, in dieser Phase glücklosen Röling ins Spiel. Nun kamen die GRIZZLYS ins Rollen und schafften es nach fünf Punkten am Stück mit 18:19 in Führung zu gehen. Die Serie wurde danach sogar auf sieben Punkte erhöht. Von dieser konnten sich die Netzhoppers nicht mehr erholen, sodass der erste Satz nach großen Anfangsschwierigkeiten mit 20:25 doch noch an die GRIZZLYS ging. Vor allem Hauke Wagner zeigte in diesem Satz eine herausragende Leistung.

Knapper Satz mit glücklichem Ende

Der zweite Satz startete ausgeglichen. Die Netzhoppers erwischten wieder den besseren Start und gingen in Führung, Doch kurz vor der technischen Auszeit schlichen sich bei den Hausherren einfache Fehler ein, sodass Giesen mit einer 7:8-Führung in diese ging. Nach der Auszeit blieb das Ergebnis eng und der Vorteil wechselte hin und her. Krüger und Wagner stachen in dieser Phase heraus. Aber auch die Netzhoppers wussten die Fehler der GRIZZLYS zu nutzen und gingen mit 16:14 in die zweite technische Auszeit. Wieder kämpfte sich Giesen zurück und ließ sich nicht abschütteln. Beim 17:18 gab es die nächste GRIZZLY-Führung, diese hielt aber nicht lange und Stein nahm beim 20:19 eine weitere Auszeit. Der Vorteil wechselte erneut und auch KW nahm eine Auszeit (21:22). Kurz danach hatten die GRIZZLYS zwei Satzbälle. Den zweiten nutzte der starke Hauke Wagner zum 23:25 und bescherte seinem Team das 0:2 nach Sätzen. Wagner stand nach dem Satz bei einer überragenden Angriffsquote von 80%. Einen Punkt hatten die Giesener also sicher. 

Netzhoppers zeigen Moral

Auch der dritte Satz startete ausgeglichen und beide Teams machten einige Fehler. Zur ersten technischen Auszeit führten die Netzhoppers mit 8:7. Das Spiel blieb wie schon im zweiten Satz sehr ausgeglichen und wieder wechselte die Führung hin und her. Stein vertraute weiterhin Merten Krüge im Zuspiel, der das Vertrauen in Form einer ansprechenden Leistung zurückzahlte. Röling kam nur ab und zu für den Aufschlag ins Spiel. Zur zweiten technischen Auszeit führte KW dann nach zwei Punkten in Folge mit 16:15. Nun waren die Netzhoppers deutlich besser im Spiel und fanden immer wieder Lücken im Block der GRIZZLYS. Beim 20:18 nahm Stein folgerichtig die Auszeit. Sein Gegenüber Christophe Achten tat es ihm nach einem Ass von van Tilburg gleich (21:20). Die GRIZZLYS ließen nach der Auszeit nicht locker und hielten das Ergebnis knapp. Nach einem Fehlaufschlag von Wagner hatten die Netzhoppers allerdings ihre ersten Satzbälle des Spiels (24:22). Der zweite wurde genutzt und KW gewann den Satz schlussendlich verdient mit 25:23. 

Der Grund wieso es heute nicht ganz gereicht hat, ist wohl die Konstanz die gefehlt hat bei uns, angefangen bei zu vielen Aufschlagfehlern und einer relativ schwachen Annahme.
David Seybering

Guter Start reicht nicht zum Sieg

Stein reagierte und brachte zu Beginn des vierten Satzes Anton Menner, der zuvor nur für einzelne Ballwechsel auf das Feld kam, für Timon Schippmann. Gemeinsam mit van Tilburg und Wagner sorgte Menner für einen eindeutigen Spielverlauf zum Start des Satzes. Mit 3:8 ging es in die erste technische Auszeit. KW kämpfte sich nach dieser zurück ins Spiel. Nach einer Aufschlagserie nahm Stein die Auszeit (7:9). Sein Team reagierte gut und konnte die Führung halten und wenig später wieder ausbauen. Beim 9:13 nahm Achten eine Auszeit. Und auch sein Team kam stark aus der eigenen Auszeit und kämpfte sich wieder bis auf einen Punkt heran. Zur zweiten technischen Auszeit führten die GRIZZLYS nach einem furiosen Start in den Satz „nur noch“ mit 14:16. Danach agierte Giesen wieder zwingender und baute die Führung auf drei Punkte aus (16:19). Wieder kamen die Netzhoppers stark aus der eigenen Auszeit zurück und konnten zwei Punkterfolge am Stück feiern. Stein reagierte ebenfalls mit einer Auszeit. KW kam kurz darauf sogar zum 19:19-Ausgleich. Giesen hatte in dieser Phase zudem mit einigen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen zu kämpfen. Die Gastgeber gingen mit 21:20 in Front. Vor allem die Annahme der GRIZZLYS wackelte nun bedrohlich. Beim 24:22 hatten die Netzhoppers die Chance zum Ausgleich nach Sätzen. Nach erfolgreichem Abwehren des ersten Matchballs schlug Wagner den Aufschlag ins Netz – 25:23 und 2:2.

Natürlich entscheidet sich der 4. und 5. Satz am Ende im Kopf, da sind wir vielleicht einfach nicht mehr bissig genug gewesen im Vergleich zu anderen spielen vorher.
David Seybering über den Einbruch in Satz vier

Niederlage im Tie-Break

Im Tie-Break war das Spiel zunächst ausgeglichen. Die GRIZZLYS kamen zwar besser in den Satz, ließen aber mehrere klare Chancen auf Punktgewinne liegen. KW hingegen nutzte die Fehler eiskalt aus und führten beim Seitenwechsel dementsprechend mit 8:6. Trotz des Ausgleichs zum 8:8 ging kein Ruck durch die Giesener und beim 10:8 für die Netzhoppers nahm Stein die nächste Auszeit. Es fehlte die schlichtweg die Durchschlagskraft im Angriff und auch der Block konnte nicht auf sich aufmerksam machen. Allerdings stimmte die Moral und die GRIZZLYS konnten noch einmal ausgleichen (11:11). Das Spiel war nun geprägt durch Unterbrechungen in Form von Auszeiten der Trainer. KW kam kurz darauf zu den ersten Matchbällen (14:12), aber Giesen glich erneut aus. Doch kurz darauf war es passiert: Mit 16:14 ging der Tie-Break an die Netzhoppers.

Am Ende fühlt es sich nach einer 2:0 Führung natürlich immer echt doof an 3:2 zu verlieren vor allem wenn man im 4. Satz lange so deutlich vorne ist.
David Seybering zeigte sich enttäuscht

Schlussendlich fehlte den GRIZZLYS einmal mehr die Konstanz im Spiel. Nach zwei guten Sätzen häuften sich die Fehler im Giesener Spiel. Zudem machte sich sowohl im Block als auch im Angriff der Ausfall von Magloire Mayaula bemerkbar. Der Sieg geht am Ende nicht unverdient an die Netzhoppers. MVP-Silber bekam Hauke Wagner, der sehr stark begann, in der entscheidenden Phase allerdings zu viele Fehler machte. Auf Seiten von KW bekam Karli Allik die MVP-Medaille.