Eine durchwachsene Leistung hat Kreisliga-Absteiger TSV Föhrste am Sonntag gereicht, um beim S.V. Bockenem 2007 e.V. mit 6:3 (3:1) zu gewinnen. Vor mäßiger Kulisse merkte man dem TSV die kurze Vorbereitung und die fehlenden Testspiele an.

„Wir haben heute das erste Mal mit einer reinen ersten Herrenmannschaft gespielt – da ist es normal, dass viele Abläufe noch nicht funkionieren“, sagte das Trainerduo David Paasche und Marian Liersch. Auch das Fehlen der Mittelfeldschaltzentrale Philipp Kunkel und Sören Schwarze habe sich bemerkbar gemacht. „Da war heute noch viel Sand im Getriebe. Wir müssen konditionell und taktisch noch deutlich zulegen“, so das Gespann weiter.

Doch nun zum Spiel: Nachdem der TSV zu Beginn bemüht war, Spielkontrolle auszuüben und über stabilen Ballbesitz zu Torchancen zu kommen, erwischten die Gastgeber die „Blau-Weißen“ in der sechsten Spielminute eiskalt. So kombinierten sich die Gastgeber auf der linken TSV-Abwehrseite sehenswert durch. Nach einem feinen Steckpass und der anschließenden Hereingabe entgegen der Laufrichtung der Föhrster Abwehrspieler schob Niklas Mahnkopf aus Nahdistanz ein – ein hervorragend herausgespieltes Tor.

Der TSV rappelte sich kurz und kam nun selbst zu Chancen: Helge Brodtmann und Tom Schmitz vergaben zunächst knapp, ehe Spielertrainer Marian Liersch eine der zahlreichen hervorragend getretenen Eckbälle von Dennis Stefanski in die Bockenemer Maschen köpfte. Nun waren die Föhrster im Spiel: Abermals Brodtmann (20.) und Kapitän Jan Zirkenbach (30.) hatten dabei die größten Gelegenheiten.

In der 33. und 37. Spielminute belohnten sich die Gäste dann für die deutliche Leistungssteigerung: Zunächst versenkte Stefanski aus Nahdistanz einen Abpraller zur 2:1 Führung (33.), ehe Jan Zirkenbach nach einem starken Gegenpressing-Moment von Schmitz dessen Hereingabe von der linken Seite mühelos zum 3:1 über die Linie drückte (37.). Bitter aus SV-Sicht: Zuvor hätte der Gastgeber nach einem regeldwidrigen Kontakt im TSV-Strafraum einen Strafstoß bekommen müssen.

In Durchgang zwei erwischten die Föhrster dann einen Start nach Maß: Zunächst vergaben Jannik Liersch (47., nach sehenswertem Chip-Ball von Leon Frost) und Schmitz (55., knapp rechts am Tor vorbei) zwei klare Torchancen, ehe es Stefanski in der 52. Spielminute besser machte, als er per Foulelfmeter auf 4:1 stellte. In der Folge hätte es zwei weitere Strafstöße geben können – nach einem Handspiel im Strafraum und einem klaren Kontakt an Stefanskis Standbein blieb die Pfeife des Unparteiischen allerdings stumm.

Die Gastgeber spürten die Föhrster Unruhe und nutzte, dass die „Blau-Weißen“ den Fokus mehr auf das Diskutieren als das Fußballspielen legten. Zunächst verkürzte Mahnkopf nach einem individuellen Fehler aus Nahfistanz auf 2:4 (59.), ehe Kevin Kunze sogar zum 3:4 traf. Dem Treffer ging allerdings eine deutliche Abseitsstellung voraus.

In der Schlussphase legten die Gäste dann nochmals den Schalter um und sicherten sich durch einen traumhaften Treffer von Schmitz (75., Schuss aus 15 Metern in den linken Torwinkel) sowie einen überlegten Abschluss des eingewechselten Steffen Thäsler (85., rechte untere Ecke) den wichtigen Sieg zum Auftakt.

„Das war sicher kein gutes Spiel. Vor allem drei Gegentore sind einfach viel zu viel – zwei davon waren allerdings auch sehr fragwürdig“, sagten Paasche und Liersch. Der SVB habe den Föhrstern das Leben mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und den nötigen Emotionen erwartungsgemäß enorm schwer gemacht.

Hinsichtlich der kommenden Aufgaben sei es nun vor allem die Aufgabe des Trainerduos, die erheblichen mannschaftstaktischen und konditionellen Mängel zu beheben und die fehlenden Stammkräfte an das Team heranzuführen, um im Verlauf der Saison konkurrenzfähig zu sein.

Text: D. Paasche