Sportnews Hildesheim-Kommentar zur Situation im Fußball rund um die Entscheidung, wie mit der Spielzeit 2019/20 umgegangen werden soll. 

Es war eine Sache einen Vorschlag zur Fortsetzung der Fußball-Spielzeit 2019/20 zu unterbreiten. Nach der deutlichen Ablehnung der Vereine schien dieses Szenario vom Tisch, doch am gestrigen Montag machten die Verantwortlichen des Niedersächsischen Fußball Verbandes eine Rolle rückwärts und nahmen den Vorschlag wieder in die Überlegungen auf. Das zeigt: Anscheinend ist das Meinungsbild der Vereine dennoch irrelevant!

Es gibt durchaus Argumente, die den Entscheidungsträgern recht geben, denn weiterhin lässt sich nicht abschätzen wie sich die Situation um das Corona-Virus entwickelt, wann wieder Fußball gespielt werden kann und in welcher Form das überhaupt wieder möglich sein wird. Sofern bekannt wäre, Fußballspiele sind auch im August, September oder Oktober nicht durchzuführen, wäre eine Fortsetzung der Saison 2019/20 wohl gar keine schlechte Alternative. 
Es bleibt aber auch dabei, dass es einige Punkte gibt die eindeutig gegen eine Fortsetzung der Saison sprechen. Insbesondere der finanzielle Aspekt spielt eine große Rolle, denn für viele Vereine würden bei einer Fortsetzung nur noch wenige Heimspiele anstehen, die Kosten würden gleich bleiben, aber die Einnahmen eher sinken. Zudem wäre die Regelmäßigkeit der Spieltage nicht mehr gegeben und das Thema fehlende Planungssicherheit ist ein ebenso wichtiges. Ein Abbruch, sowie eine Wertung der Saison 19/20 würden also dann mehr Sinn machen, wenn die Prognosen zeigen, dass spätestens Mitte September mit der neuen Spielzeit begonnen werden kann. 
Die Kritik am Verband wird in den Vereinen immer größer, auch in den sozialen Netzwerken äußern die Fußballer, Funktionäre oder Vereinsvertreter ihren Unmut – teilweise berechtigt, teilweise zu harsch. Insbesondere im Hinblick auf die Anhörung der Vereine bezüglich des Vorschlags zur Fortsetzung der Saison würde sich der NFV nun aber unglaubwürdig machen, wenn dieses Szenario am Ende doch umgesetzt wird.