Der VfV Borussia 06 Hildesheim hat im Abstiegskampf der Regionalliga ein Lebenszeichen gesetzt. Trotz 50 minütiger Unterzahl erkämpften sich die Hildesheimer gegen die SV Drochtersen/Assel einen 1:0-Erfolg. Damit steigen die Hoffnungen auf den Klassenerhalt wieder. Emre Aytun erzielte das Tor des Tages. Thomas Sonntag flog vom Platz, Co-Trainer Marcel Hartmann sah die rote Karte.

Sonntag muss früh vom Platz

Die Hildesheimer mussten ohne ihren besten Torschützen auskommen. Torjäger Moritz Göttel fehlte verletzungsbedingt. Dafür beorderte Trainer Markus Unger Erhan Yilmaz in das Sturmzentrum. „Erhan hat das richtig gut gemacht“, sagte Unger nach dem Spiel. Yilmaz hatte auch die beste Chance des VfV. Sein Schuss ging aber knapp am Tor vorbei. Hady El-Salehs scharfe Hereingabe fand keinen Abnehmer. Auf der Gegenseite musste VfV-Torwart Toni Brandt gegen Jorik Wulff retten und Niklas Rauch klärte auf der Linie gegen Maxi Geißen. Nach einer halben Stunde flog Offensivakteur Thomas Sonntag vom Platz. Der schwache Schiedsrichter Jannik Schneider zeigte Sonntag die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel. „Ich habe mir die Szene in der Halbzeit auf Video angeschaut. Sonne spielt klar den Ball. Eine Fehlentscheidung“, polterte Unger beim Wiederanpfiff.  

Hartmann sieht die rote Karte

Ungers Team kam mit der Unterzahl deutlich besser zurecht. In der 53. Minute ging der VfV in Führung. Einen Freistoß flankte Yannik Schulze in den Strafraum und Emre Aytun, köpfte den Ball ins Tor. Danach begann eine Abwehrschlacht, weil die Gäste auf den Ausgleich drängten, ohne zunächst gefährlich zu werden. Eine Viertelstunde vor dem Ende musste wieder Niklas Rauch retten. Er warf sich in einen Schuss des eingewechselten Nico von der Reith. Nach 78 Minuten herrschte wieder Gleichzahl auf dem Spielfeld. Nikola Serra sah für sein zweites Foulspiel ebenfalls die gelbrote Karte. Die 420 Fans im VfV-Stadion bejubelten nun jeden gewonnenen Zweikampf. Alle zogen an einem Strang. In der achtminütigen Nachspielzeit wurde es dann hektisch. Natürlich spielten die VfVer mit der Uhr. Das regte die Gästebank auf. Es gab immer wieder verbale Auseinandersetzungen. Gästespieler Tjorve Mohr hatte es bei seiner Einwechselung  etwas zu eilig. Weil er zu früh auf den Platz lief, sah er die gelbe Karte. Kurz darauf foulte Mohr einen VfVer und er sah daraufhin die gelb-rote Karte. VfV-Co-Trainer Marcel Hartmann bekam von Schiri Schneider in der 94. Minute sogar die rote Karte. Er hatte einen zweiten Ball auf das Spielfeld geworfen. Das deutete Schneider als Unsportlichkeit. Hartmann musste aus dem Innenraum. „Ich wollte dem Drochterser Spieler nur den Ball zu werfen“, sagte Hartmann. 

Unger denkt schon an Holstein Kiel

Dann war Schluss und der Jubel und die Erleichterung über den Sieg kannte keine Grenzen. „Wir haben nie aufgegeben und werden das auch weiterhin nicht tun. Wir schaffen den Klassenerhalt. Heute haben alle großartig gekämpft. Der Sieg ist ein Zeichen für unseren Teamgeist“, sagte Matchwinner Aytun. Ein Beleg dafür waren die weißen Trikots der VfVer. Jeder Spieler hatte nach den 98 Minuten ein verdrecktes Trikot an. Im Abstiegskampf gibt es nun einmal keinen Schönheitspreis zu gewinnen. „Wir freuen uns jetzt über den verdienten Sieg und dann konzentrieren wir uns auf das nächste Spiel in Kiel. Es wäre schön, wenn wir den zweiten Sieg in Folge einfahren können“, sagte Trainer Markus Unger abschließend. In der Tabelle bleiben die VfVer in der Gefahrenzone. Am kommenden Wochenende können die Hildesheimer aber mit einem Erfolg beim Tabellen-14. Holstein Kiel II an den Kielern vorbeiziehen.