Nicht mal 48 Stunden nach dem DVV-Pokal-Match in Herrsching sind die Helios GRIZZLYS Giesen bereits wieder gefordert. Dieses Mal ist der VfB Friedrichshafen zu Gast in der Volksbank-Arena, der scheinbar wieder richtig auf Touren kommt, ganz im Gegensatz zu den GRIZZLYS.

Es wird nicht allzu oft vorkommen, dass ein Gegner der Helios GRIZZLYS Giesen „vor“ der Mannschaft in der Domstadt angekommen ist. Schließlich haben die Giesener ihren Wohnsitz hier, doch die ‚Häfler‘ sind bereits seit Donnerstag in Hildesheim, die GRIZZLYS kamen erst in den frühen Morgenstunden des freitags aus Herrsching mit einer herben 0:3-Schlappe im Gepäck zurück. 

Es ist eine anstrengende Rückreise. Die Mannschaft kam erst gegen 7, 8 Uhr am Freitag in Hildesheim an. Abends ist dann noch einmal Training angesetzt, da sind die Jungs ein stück weit aus ihrem Rhythmus raus, aber wir dürfen nicht immer nach Ausreden suchen. Das gehört zum Profi-Alltag dazu.
GRIZZLYS-Geschäftsführer Sascha Kucera will keine Ausreden gelten lassen

Der Rekordmeister hatte unter der Woche ebenfalls im Pokal gespielt, am Mittwoch in Lüneburg gab es einen klaren 3:0-Erfolg. Anschließend nächtigten der VfB eine weitere Nacht in Lüneburg, ehe es nach einer Trainingseinheit gegen Nachmittag Richtung Domstadt ging. Eine Rückfahrt an den Bodensee und erneute Reise in den Norden hätte durchaus mehr geschlaucht. 

Eine halbe Stunde früher als sonst

Zu etwas ungewohnter Zeit, Samstag 18.30 Uhr, statt wie sonst üblich um 19 Uhr, empfangen die GRIZZLYS nach der dürftigen Leistung im Pokal also den haushohen Favoriten aus Friedrichshafen. Für Anton Menner ist es eine ganz besondere Partie, spielte der Österreicher in der Vor-Saison noch für die Blau-Weißen. 
Sascha Kucera hofft indes auf eine Reaktion und nimmt die Mannschaft in die Pflicht:

Ich finde die Jungs müssen jetzt einfach mal eine Reaktion zeigen. Man darf sich in der Liga nicht auf dem Sieg gegen Bühl ausruhen. Wir haben zudem zwei Mal gegen Nachwuchs-Mannschaften (Anm. d. Red. VCO Berlin & TSV Unterhaching) gewonnen. Letztendlich sind wir im Soll, aber man darf auch nichts überbewerten. Ich bin noch nicht überzeugt bisher.
Sascha Kucera nimmt die Spieler in die Pflicht

Dass die Trauben gegen Friedrichshafen dennoch ziemlich hoch hängen, zeigen allein die frischesten Neu-Verpflichtungen der ‚Häfler‘. Mit dem 35-jährige Mittelblocker und 270-fachen Nationalspieler Marcus Böhme wurde ein deutscher Nationalspieler, zusätzlich wurde mit dem Amerikaner Avery Aylsworth vor drei Wochen ein weiterer Neuzugang präsentiert und der Kader komplettiert. Bereits frühzeitig hatte der neue Geschäftsführer Späth-Westerholt Top-Spieler wie Dejan Vincic, Nicolas Marechal oder Linus Weber unter Vertrag genommen. Die letzten Ergebnisse sprechen klar für den VfB, denn erst am vergangenen Samstag konnte im Duell mit den Berlin Recycling Volleys durch ein klares 3:0 ein Ausrufezeichen gesetzt werden.

Man muss ganz klar sagen, dass ist ein Spiel, da haben wir überhaupt keinen Druck. Man kann total befreit aufspielen. Aber ich wünsche mir dennoch eine Reaktion.
Sascha Kucera über die Partie gegen Friedrichshafen