Der 34-jährige Dominik Jennati hat jetzt schon einen interessanten Werdegang hinter sich: vom leistungsorientierten Jugendfußballer zum Drittliga-Volleyballer und jetzt erster Hauptamtlicher Mitarbeiter der TSV Giesen GRIZZLYS – als Jugendkoordinator. Im Interview haben wir mit ihm u. a. über seinen Werdegang und die Zukunft des Volleyballs in Giesen gesprochen. 

Vom Fuß- zum Volleyballer

Bis er 16 war, gab es für Dominik Jennati nur eins: Fußball. „Das ganze Leben bestand aus Fußball. Schule, nachhause kommen, wenn es geht schnell die Hausaufgaben machen, zum Training, dann ab ins Bett und am nächsten Morgen wieder zur Schule.“ Das wurde ihm zu viel und er hörte von einem auf den anderen Tag komplett mit dem Fußballspielen auf. „Im Nachhinein etwas bitter„, wie er ehrlich zugibt, „ich hatte 2 Mitspieler die tatsächlich den Sprung in die Bundesliga geschafft haben. Aber ich hatte einfach keine Lust mehr.“ Über seine Eltern, die sich beim Volleyballspielen kennengelernt haben, kommt der gebürtige Hannoveraner schon früh in Kontakt mit Volleyball. Doch erst Jahre später bringt ihn eine Freundin mit einer Hobbymannschaft in Kontakt, über die er zum organisierten Vereinsvolleyball kommt. Mitspielern und Trainern fällt sein Können schnell auf und sie raten ihm, sich nach einem ambitionierteren Verein umzusehen. „Ich hatte gar keine Berührungspunkte zum Volleyball und hab dann einfach zwei Vereine angeschrieben. Ein Verein hat mir gesagt: Wenn du erst zwei Jahre hobbymäßig spielst, dann bist du nicht auf unserem Niveau. Und der andere Verein, das war damals der MTV Herrenhausen, hat gesagt: Ja klar, komm vorbei und wir schauen, wie es aussieht!“ Es sollte sich herausstellen, dass es gut aussieht. Schon wenig später geht die Reise des Neu-Volleyballers weiter, als er im Rahmen seines Freiwilligen Sozialen Jahres beim NWVV (damals noch NVV) auf GRIZZLY-Profi Hauke Wagner trifft, der den Kontakt nach Giesen herstellt. Auch sportlich geht es dadurch für Jennati voran, nach einem Jahr Verbandsliga wartet die Herausforderung Regionalliga. „Innerhalb von zwölf Monaten aus dem Hobbybereich in die Regionalliga, das gibt es beim Fußball nicht„, ist der Quereinsteiger immer noch überrascht.

Jugendkoordinator wider Erwartung

Selbst als Jennati zwecks Studiums vorübergehend Giesen wieder verlässt, reißt der Kontakt nicht ab. „Wir sind immer in Kontakt geblieben, waren uns mittlerweile freundschaftlich verbunden. Als ich wieder nach Hannover kam, war für mich klar, ich spiele wieder beim TSV.“ Mittlerweile ist er mit der „SUPERZWEITEN“ der TSV Giesen GRIZZLYS in der 3. Liga angekommen. Der Verein hatten den Willen, sich weiterhin zu professionalisieren und auch die Spiele der SUPERZWEITEN zu eventisieren. Hier kann Jennati sein Knowhow aus dem Marketing optimal einbringen und so dauert es nicht lange, bis der Vorstand ihn anspricht. Er ist zunächst als Koordinator Sportförderung tätig und im Rahmen der Giesener Professionalisierung ebenfalls am Projekt „Jugendkoordinator“ stark involviert. Nach einigen Bewerbungen versuchen die GRIZZLYS die Position aus den eigenen Reihen zu besetzen. „Dann fiel mein Name und ich habe sofort zugesagt. So bin ich seit dem 1. November 2020 hauptamtlicher Jugendkoordinator der TSV Giesen GRIZZLYS.“ Das nächste Projekt heißt übrigens „hauptamtlicher Jugendtrainer“.

Zukunftsvisionen

Der Verein und ihr Jugendkoordinator haben sich für die Zukunft viel vorgenommen. Angesprochen auf seine Aufgaben und Ziele sagt Jennati dazu: „Wir werden ein Leistungsstützpunkt, mit dem NWVV kooperieren wir bereits und arbeiten ganz aktuell gerade an einer gemeinsamen Kooperationsvereinbarung. Unter normalen Umständen hätten wir in der Schachtarena in Giesen mein Büro eingeweiht, was als Anlaufstation für Eltern und vor allem Jugendliche dienen soll. Präsent wäre ich ebenfalls in der Halle. Jetzt in der Zeit, wo es wärmer wird, wäre ich ebenfalls auf den Beach-Volleyball-Plätzen im Einsatz und wir würden Angebote für Jugendliche schaffen, bspw. professionelles Beachvolleyballtraining. Sobald es möglich ist, werden wir das auch umsetzen.“ Perspektivisch sollen neben dem Stützpunkttraining auf jeden Fall mehr Kooperationen mit angrenzenden Schulen und auch Partnervereinen entstehen. Ziel dabei soll es sein, junge SpielerInnen früh an den Verein zu binden, um sie langsam an Volleyball auf Profiniveau heranzuführen. Es gehe darum, talentierten Spielern ein Sprungbrett zu bieten. „Wir wollen hoch hinaus.

Persönliche Ziele

Als Jugendkoordinator liegt Jennati natürlich in erster Linie die Entwicklung junger Spieler am Herzen. „Klares Ziel ist es, mit den Mädchen und Jungen an allen Jugendmeisterschaften, in allen Altersklassen, teilzunehmen. Nicht nur teilnehmen, sondern auch erfolgreich sein. Wir wollen uns bei den Jugendmeisterschaften mittelfristig, mit einigen Jahrgängen, für die deutschen Meisterschaften qualifizieren und natürlich auch dort Erfolge feiern. Wir wollen hoch hinaus.“ Ein weiteres Anliegen ist dem Jugendkoordinator ein ambitionierteres Angehen des Beachvolleyballs. „Die Nachfrage von unseren Young-GRIZZLYS ist enorm und wir bekommen sogar Anfragen von außerhalb. Wir haben aktuell Trainer im Verein, die auch schon sehr erfolgreich im Beachvolleyball gearbeitet haben. So wurden bereits Beachteams zu den Deutschen Meisterschaften gebracht und diese auch mehrfach gewonnen. Das liegt es nahe, dass wir dies auch langfristig mit den TSV Giesen GRIZZLYS erreichen wollen.“ Im Optimalfall sollen Beach- und Hallenvolleyball ineinander übergehen, auch da hat Jennati schon Ideen. Ganz aktuell ist Jennati mit dem Verein auf der Suche nach FSJ´lern, die ab Sommer in der Volleyballabteilung der Giesener Erfahrungen sammeln können, Ideen einbringen und tatkräftig unterstützend dabei sind.