Die beiden Hildesheimer Handball-Oberligisten absolvierten am vergangenen Wochenende das letzte Saisonspiel in diesem Kalenderjahr. Wir blicken auf die letzten Ergebnisse und die aktuellen Gefühlswelten beider Teams.

Foto: Celine Schrader

Die Hinrunde der Handball Oberliga der Männer ist fast beendet, noch zwei Hinrunden-Spiele stehen für die Hildesheimer Teams im neuen Jahr an. Für die SG Börde Handball und den TuS Grün Weiß Himmelsthür steht nun erstmal eine freie Zeit an. Dabei waren die letzten Wochen für die Himmelsthürer weniger intensiv als bei der Spielgemeinschaft aus der Börde.

Himmelsthürer Handballer auf dem richtigen Weg

Eine gute Hinrunde liegt hinter den Handballern aus Himmelsthür zurück. Als Aufsteiger aus der Verbandsliga steht das Team von Neu-Trainer Kilian Kraft mit 15:3-Punkten auf dem vierten Tabellenplatz, hat jedoch ein, auf den ungeschlagenen Spitzenreiter VfL Hameln sogar zwei, Spiele weniger als die direkten Konkurrenten. Bei einem Sieg im Nachholspiel könnte der TuS aber wieder auf den zweiten Platz springen. Im Topspiel gegen den VfL Hameln Mitte Oktober teilte sich der TuS die Punkte, allerdings wären in diesem Spiel auch zwei Punkte verdient gewesen.

Dies unterstreicht auch die Qualität des Kaders, welchen Manager Ralf Weber im Sommer mit vielen neuen Spielern verbesserte. Vor allem Justus Krumwiede und Maximilian Hollstein, die zu den besten Werfern der Liga gehören, konnten in der bisherigen Saison ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Zusammen warfen die beiden in neun Spielen starke 117 Tore. Erstgenannter räumte aus diesem Grund auch den von „Sportler des Monats Oktober Preis“ ab. Weber beschrieb ihn als absoluten Leistungsträger der Grün-Weißen.

Zeigte in der Hinrunde starke Leistungen: Himmelsthürs Justus Krumwiede. Foto: Stephan Gaube

Da das Auswärtsspiel gegen die HSG Plesse-Hardenberg ausfiel und die Himmelsthürer seit November nur drei Spiele absolvierten, waren die letzten Wochen etwas ruhiger. Die drei Spiele, unter anderem das Derby gegen die SG Börde (25:24), gingen allesamt gewonnen, auch wenn etwas knapp. Gegen Anderten II und und den TV Jahn Duderstadt gewann der TuS mit vier und fünf Toren Unterschied.

Im neuen Jahr wird sich herausstellen, ob die Himmelsthürer dem VfL aus Hameln im direkten oder im Fernduell noch gefährlicher werden können. Bei einer Niederlage des VfL würde der TuS punktgleich sein. Nach der gescheiterten Regionalliga-Relegation könnte der TuS in dieser Saison in die Regionalliga aufsteigen, auch wenn der Weg noch ein langer und schwerer ist. Schlecht stehen die Chancen für die Grün-Weißen nicht.

Verletzungssorgen als großer Faktor – die SG Börde steckt unten drin

Anders als beim TuS aus Himmelsthür sieht die Lage bei der Spielgemeinschaft aus der Hildesheimer Börde ziemlich angespannt aus. Erst ein Saisonsieg und ein Unentschieden stehen beim Nikolov-Team auf der Habenseite. Mit 3:17 Punkten belegen die Börde-Adler den vorletzten Tabellenplatz. Nur die Zweitvertretung der HSG Schaumburg ist noch erfolgloser und rangiert mit null Punkten auf dem einzigen Abstiegsplatz.

Als Vorjahres-Oberligist kennen die Börde-Handballer die meisten Teams bereits gut und sind im Gegensatz zu den neuen Teams, die aus der Verbandsliga kamen, schon um einiges erfahrener in der Liga, auch wenn diese sich im Sommer neu zusammengesetzt hat. Jedoch ist der letzte und einzige Saisonsieg fast drei Monate her. Einige der acht Niederlagen waren mehr als vermeidbar und immer denkbar knapp. Was dafür ausschlaggebend war, erklärte Trainer Georgi Nikolov wie folgt.

Es war von vornherein klar, dass es eine komplizierte Saison wird. Wir hätten auch schon mehr Punkte auf dem Konto haben können. Wir haben es in mehreren Spielen nicht geschafft, über 60 Minuten konsequent zu spielen und waren nicht zwingend genug.

Nikolov betonte zudem, dass es durch die neue Regionalliga schwieriger geworden sei, neue Spieler zu verpflichten. Auf der Suche nach einem neuen Torwart hätte man sich sehr lange schwer getan, bis man Finn Arlt von der HSG Nord Edemissen/Uetze spät in der Vorbereitung für sich gewann. Arlt war der einzige externe Neuzugang der SG Börde.

Als weiteren Grund für die bisher schwierige Hinserie sieht Nikolov die vielen verletzten und angeschlagenen Spieler. Mit Kenny Blotor fehlt ein wichtiger Bestandteil des Rückraums. Blotor ließ sich wegen einer Verletzung an der Schulter operieren. Zudem fehlt mit Jens Keuntje ein weiterer Rückraumspieler angeschlagen. Zwar kam mit Simon Ratzke ein Rückraumspieler im Sommer nach über einer Einjährigen-Verletzung wieder zurück, jedoch hatte dieser während der Hinrunde ebenfalls kleinere Verletzungsprobleme. „Wir haben so gut wie immer mit vier Rückraumspieler durchspielen müssen. Darunter gehört auch Fiete Lesemann, der gerade einmal in seinem ersten Herrenjahr ist“, beschrieb Nikolov die Situation seiner Rückraumspieler.

Insgesamt würde man die aktuelle Situation gut einordnen können, verriet Börde-Coach Nikolov. Bei der SG Börde hofft man, im neuen Jahr auch mal ausgeglichene Spiele für sich entscheiden zu können und somit wichtige Punkte einzufahren, um den 3-Punkte-Abstand auf Schaumburg zu vergrößern. Die Winterpause ist deshalb gut geeignet, damit die verletzten und angeschlagenen Spieler sich auskurieren und im neuen Jahr wieder angreifen können.

Rückrunde für beide Teams von großer Bedeutung

Nach der Winterpause und dem kwg-Regio-Cup in Sarstedt Anfang Januar geht es also für beide Teams rund. Die SG Börde möchte sich so schnell wie möglich vom Abstiegsplatz entfernen und den Klassenerhalt sichern. Ein wichtiger Faktor dafür könnten die Heimspiele der Spielgemeinschaft werden. Dort empfangen sie unter anderem den TuS GW zum Derby, aber auch der VfL Hameln wird im neuen Jahr in der Schellerter Sporthalle gastieren. Für die Himmelsthürer wird sich im Laufe der Rückrunde entscheiden, ob sie das Duell gegen die Mitkonkurrenten gewinnen und in die Regionalliga aufsteigen können , oder sich erst einmal in der Oberliga festigen. Das Rückspiel gegen den VfL Hameln wird am 08.03.2025 stattfinden und zeigen, wie spannend das Rennen um den Aufstieg sein wird. Die anderen Top-Teams, TuS Altwarmbüchen und TuS Vinnhorst II, werden dann in der Rückrunde beim TuS gastieren.