In der Landesliga Hannover der Herren steht am kommenden Wochenende das Hildesheimer Derby an. Außerdem müssen die Germanen aus Ochtersum zum Tabellenführer nach Hemmingen reisen.

SV Newroz Hildesheim – SV Bavenstedt (Sa., 14 Uhr)

Das Hildesheimer Derby steht am Samstag in der Landesliga Hannover an. Der SV Newroz Hildesheim empfängt den SV Bavenstedt, ein Duell, das in den vergangenen zwei Jahren immer wieder für Spannung, Emotionen und enge Ergebnisse gesorgt hat. Seit dem Newroz-Aufstieg gab es drei direkte Duelle: Newroz gewann das erste, die folgenden beiden, inklusive des Hinspiels dieser Saison (2:1), gingen an Bavenstedt.
Aufgrund der Leistungen in dieser Saison und der tabellarischen Situation geht der SV Bavenstedt auf dem Papier das erste Mal als Favorit in das Derby. Nach zuletzt drei Siegen in Folge belegen sie aktuell einen starken fünften Tabellenplatz. Der SV Newroz hinkt in dieser Saison immer noch den Erwartungen hinterher und verlor die letzten vier Spiele allesamt. Teilweise konnte man sich für gute Leistungen nicht belohnen und findet sich in der Tabelle auf dem Platz 14 wieder, einer der fünf Abstiegsplätze. Zum rettenden Ufer sind es für den SV Newroz allerdings nur zwei Punkte, also alles in Reichweite.
Newroz-Trainer Adem Cabuk betont, dass in diesem Derby keine Rollen verteilt sind: „Bei einem Derby gibt es keine Favoriten, das ist für mich immer ein 50:50-Spiel.“ Seine Mannschaft solle nicht an vergangene Ergebnisse denken: „Wir wollen nicht in der Vergangenheit schwelgen, sondern auf die Gegenwart und die Zukunft schauen. Das Ziel für uns ist wie in jedem anderen Spiel zu gewinnen. Wir möchten wieder auf die Erfolgsspur.“
Großen Respekt zeigt Cabuk vor dem Gegner: „Bavenstedt hat eine überragende Hinrunde gespielt, die Jungs treten als Einheit auf und haben eine klare Idee nach vorne zu spielen.“
Für Newroz wird vor allem die Balance entscheidend sein: „Es wird wichtig sein, dass wir kompakt stehen und wenig Chancen zulassen, andererseits müssen wir vorne unsere Tormöglichkeiten, die sich auch in diesem Spiel ergeben werden, nutzen.“
Er hofft auf ein Derby, das seinem Rahmen gerecht wird: „Insgesamt hoffe ich auf ein mitreißendes Fußballspiel – und auf Punkte, die zum Auftakt der Rückrunde für uns wichtig wären. Insofern können sich die Fans am Samstag hoffentlich auf eine packende Partie freuen.“
Auch Bavenstedt-Trainer Michael Jarzombek spricht von einem völlig offenen Duell, unabhängig davon, ob das Spiel tatsächlich auf Rasen stattfinden kann: „Wir werden uns auf alle Ideen vorbereiten, die auf uns zukommen könnten. Es gibt in dem Spiel keinen Favoriten. Beide Teams sind Kandidaten, die auch nächstes Jahr in der Landesliga spielen möchten.“
Der Coach sieht seine Mannschaft ohne Druck, trotz der tabellarischen Situation: „Wir können befreit aufspielen. Wenn, dann liegt der Druck beim Gegner. Aber ich sage: Es ist ein 50/50-Spiel.“
Bavenstedt möchte im Derby an die starke Entwicklung der Hinrunde anknüpfen: „Wir haben uns vorgenommen, wieder ein gutes, mutiges und erfolgreiches Spiel zu absolvieren. Egal gegen wen wir spielen, wir bereiten uns gleich vor. Wir wollen uns weiterentwickeln und deshalb liegt der Fokus nur bei uns.“
Zielsetzung: klar. „Wir streben auch in dem Spiel nach drei Punkten. Wenn wir unsere Tugenden gepaart mit Nehmerqualitäten aufs Feld bekommen, sehe ich aktuell einen Vorteil bei uns.“
Gleichzeitig warnt er aber vor der individuellen Klasse des Gegners: „Newroz ist individuell und charakterlich so besetzt, dass sie jederzeit ein Spiel entscheiden können. Das dürfen wir nicht zulassen.“

SC Hemmingen-Westerfeld – VfR Germania Ochtersum (So., 15 Uhr)

Für den VfR Germania Ochtersum steht am Sonntag ein anspruchsvoller Auswärtstest bevor. Die Hildesheimer, auswärts noch ohne Sieg, reisen zum Tabellenführer SC Hemmingen-Westerfeld, einem Gegner, gegen den Ochtersum in dieser Saison bereits schmerzhafte, aber lehrreiche Erfahrungen gesammelt hat. Das Hinspiel endete in buchstäblich letzter Sekunde mit einer bitteren Niederlage, obwohl der VfR über weite Strecken eine starke Teamleistung gezeigt hatte.
Dass Ochtersum trotz des Rückschlags mit Selbstvertrauen auftritt, liegt auch an der Entwicklung der vergangenen Wochen. Immer wieder konnte die Mannschaft zeigen, dass sie spielerisch und kämpferisch in dieser Liga mithalten kann. Das Ziel bleibt aber klar: Punkte sammeln, stabiler werden und den Anschluss ans Mittelfeld halten.
Kilian Blanke blickt mit gemischten Gefühlen auf die jüngste Partie zurück, in der der VfR trotz starkem Start am Ende mit zwei Toren Unterschied verlor: „So gut in ein Spiel zu starten und dennoch am Ende mit zwei Toren Unterschied zu verlieren, ist sehr hart. Die Enttäuschung sollte jedoch so schnell es geht aus den Köpfen raus und durch sinnvolle Schlüsse ersetzt werden.“
Trotzdem überwiegt der Blick nach vorne, besonders im Hinblick auf den kommenden Gegner: „Trotz der ärgerlichen Niederlage in den letzten Sekunden des Hinspiels war unser Ligadebüt gegen Hemmingen eine super Teamleistung, und jeder freut sich auf die kommende Herausforderung.“
Damit ist die Marschroute für Sonntag klar formuliert: „Das gesamte Team wird am Sonntag über sich hinauswachsen müssen, um etwas Zählbares mit an den Philosophenweg nehmen zu können.“
Hemmingen gehört zu den spielstarken Teams der Liga, die besonders zuhause schwer zu bespielen sind. Aktuell stehen sie auf der Heimtabelle auf dem ersten Tabellenplatz, genau wie in der Gesamttabelle. Sieben von neun Spielen konnten sie auf heimischem Rasen gewinnen. Für Ochtersum wird es darauf ankommen, kompakt zu stehen, geduldig zu bleiben und genau die Tugenden abzurufen, die im Hinspiel lange Zeit eine Überraschung in der Luft liegen ließen.