Es hat nicht sollen sein. Die Helios GRIZZLYS Giesen haben ihr erstes Spiel der neuen Volleyball-Bundesliga-Saison vor heimischer Kulisse mit 1:3 verloren. 

Volle Halle, aber kein optimaler Start

In die erste Partie der neuen Saison schickte Trainer Itamar Stein mit Kapitän Hauke Wagner und Mayaula Magloire zwei Bekannte Gesichter aus der vergangenen Saison, zudem starteten mit Milorad Kapur, Jonathan Moate, Ariel Katzenelson, Anestis Dalakouras und David Wieczorek gleich fünf Neuzugänge. Vor 1847 Zuschauern hatten allerdings die Gäste aus Bayern zunächst die besseren Karten. Ein ums andere Mal hatten die Gastgeber etwas Pech in ihren Aktionen oder trafen falsche Entscheidungen. Schon früh wechselte Trainer Stein durch, zunächst kamen Jan Röling und Michael Wexter für Katzenelson und Wagner, später auch noch Schippmann für Wieczorek Wirkung zeigte dies allerdings nicht. Die Gäste hatten gleich mehrere Satzbälle, einige konnten die GRIZZLYS noch abwehren, doch beim beim Stand von 25:26 beendeten die Herrschinger den Satz erfolgreich (25:27).

Famose Serie von Wieczorek

Durchgang zwei war dann eine regelrechte GRIZZLYS-Party. Trainer Stein hatte für Hauke Wagner Michael Wexter gebracht, zunächst startete aber Jonathan Moate eine starke Aufschlagserie. Gepaart mit einem schier unüberwindbaren Mayaula im Mittelblock setzten sich die Hausherren ab. Über 5:0, 8:1 und 13:2 lief der Satz nahezu perfekt. David Wieczorek glänzte mit der längsten Aufschlagserie und verzückte so auch das Publikum. Hart und präzise kamen seine Angaben und setzten die WWK Volleys dermaßen unter Druck, dass kaum Angriffe zustande kamen. „Ich denke der zweite Satz war eine tolle Show für unsere Fans“, zeigte sich auch Trainer Stein begeistert. 
Erst gegen Ende des Durchgangs kamen die Gäste aus Bayern etwas besser ins Spiel, an der Giesener Überlegenheit änderte sich nichts mehr. Mittelblocker Mayaula brachte den Satz zum 25:11 mit einem starken Angriff unter Dach und Fach. 

Herrsching geht wieder in Führung…

Der dritte Satz war dann wieder ein Spiegelbild des ersten Durchgangs. Umkämpfte, spektakuläre Ballwechsel welche die Zuschauer von ihren Sitzen rissen und meist in Führung liegende Gäste. Insbesondere Mittelblocker Ilic Dorde und der Diagonale Jalen Penrose konnten immer wieder punkten. 
Bis zur Mitte des Satzes blieben die Giesener immer in Schlagdistanz, erst gegen Ende häuften sich die Fehler, sodass sich die WWK Volleys gleich drei Satzbälle beim Stand von 21:24 erspielen konnten. Gleich der erste saß, sodass der selbsternannte „Geilste Club der Welt“ erneut in Sätzen in Führung ging. 

…und gewinnt letztlich

In Durchgang zeigten die Volleys aus Herrsching gerade im Block und in der Feldabwehr eine überragende Leistung. 

Insbesondere die beiden großen Mittelblocker Ilic Dorde (2,08m) und Mart van Werkhoven (2,06m) waren kaum noch zu überwinden. Dazu gesellten sich eine große Anzahl an Fehlern im Giesener Spiel. Allein Anestis Dalakouras scheiterte gleich drei Mal in Folge am Block, aber auch Michael Wexter und Mayaula kamen kaum noch mit Angriffen zu Punktgewinnen. Zuspieler Ariel Katzenelson traf einige schlechte Entscheidungen und wurde prompt erneut durch Jan Röling ersetzt. Er machte es etwas besser, konnte das Ruder aber auch nicht mehr entscheidend herumreißen. Da aber auch die Gäste nicht von Fehlern befreit blieben, blieb das Spiel stets eng und umkämpft.
Doch immer wenn die GRIZZLYS ausgeglichen hatten oder sogar hätten in Führung gehen können schlugen Dorde, Penrose oder der spätere Gold-MVP Jori Alexander Mantha zu und punkteten. Am Ende verwandelten die Herrschinger ihren zweiten Matchball mit einem harten Angriffsschlag und konnten einen 1:3-Erfolg für sich verbuchen. Auf Seiten der GRIZZLYS erhielt David Wieczorek die silberne MVP-Medaille. 

Stein erkennt Herrschinger-Sieg an

Nach dem Spiel gab Trainer Stein zu, dass die Gäste verdient gewonnen hatten: „Wir haben nicht gut genug gespielt. Teilweise waren wir sehr gut, aber die Konstanz hat uns gefehlt. Unter Druck haben wir keine Effizienz gezeigt und das müssen wir verbessern um Spiele zu gewinnen. Wir haben in vielen Elementen des Spiels nicht unsere Leistung gezeigt. Heute hat Herrsching die drei Punkte verdient.“

Auch einer der beiden neuen Zuspieler Jan Röling zeigte sich selbstkritisch: „Phasenweise haben wir ganz gut gespielt, aber es war insgesamt nicht unsere beste Leistung. Wir haben in der Vorbereitung schon bewiesen, dass wir besser spielen können. Die beiden Sätze am Ende waren sehr unglücklich, mit ein bisschen mehr Glück und einer besseren Leistung können wir dieses Spiel auch gewinnen.“ 
Bereits am Dienstag geht es weiter – die GRIZZLYS gastieren um 19.30 Uhr beim amtierenden deutschen Meister den Berlin Recycling Volleys.