Handball-Drittligist HC Eintracht Hildesheim geht neue Wege. In Zeiten von Corona, in denen kein Handball gespielt werden kann, hat sich der Klub 'TindA' zugelegt. Was nun klingt wie die Online-Dating-Platform, ist ein 'Talk in der Arena'. 

Bei der ersten Ausgabe von „TindA – Talk in der Arena“ waren unter anderem Kapitän Lothar von Hermanni, Trainer Jürgen Bätjer, Sportdirektor Martin Murawski und Sponsor Axel Kaczmarek (Autohaus Kühl) zu Gast. Moderiert wurde der Talk von Christoph Scholz. 
Themen waren unter anderem Vergleiche zwischen der „alten“ Eintracht und dem neuen „HC Eintracht Hildesheim“, die Corona-Erkrankung von Lothar von Hermanni und wie es denn um die Saison 2020/21 bestellt ist. Sportnews Hildesheim fasst die wichtigsten Aussagen der Protagonisten zusammen.
Jürgen Bätjer über Gemeinsamkeiten und Unterschiede:

…“Die Frage ist, was sollen wir vergleichen. Wir sind ja in Teilen der Mannschaft zusammen geblieben, natürlich haben wir auch viele neue Spieler dazu bekommen, aber ich denke wir haben im Umfeld den größten Umbruch wahrgenommen oder zumindest ist das die öffentliche Wahrnehmung. Wir handhaben viele Dinge anders, die uns zugutekommen.“
Martin Murawski über das Sponsoren-Umfeld:
…“erstmal sind wir sehr dankbar, dass uns die Sponsoren, die in der Vergangenheit dabei waren, die Stange gehalten haben. Wir haben uns Delf Neumann und Matthias Wolpers einen Plan gemacht, wo wollen wir hin und sind dann auf die Sponsoren zugegangen. Bei den ersten Gesprächen Anfang 2020 gab es die Situation wie jetzt noch gar nicht und da haben uns ganz viele Sponsoren signalisiert, natürlich bleiben wir dabei. Auch trotz Corona haben alle ihr Wort gehalten, dafür sind wir auch sehr dankbar.“
Lothar von Hermanni über den Umbruch aus Spielersicht:
…“Für mich war es so, dass ich ja schon immer hier gespielt habe und da auch viele Spieler dabei waren, die viele Jahre mit mir hier gespielt haben. Sich von denen trennen zu müssen oder die gehen zu sehen, da fragt man sich schon, wie wird das. Aber jetzt muss ich sagen, ich bin glücklich über die neuen Spieler die ich kennen lernen durfte, dass ist ja auch neuer Input und man gewinnt neue Freunde dazu.“

Martin Murawski, wie es mit der Saison weitergeht:

…“Grundsätzlich muss man dazu sagen, wir haben keinen Saisonabbruch, sondern eine Unterbrechung. Aufgrund der Corona-Verordnung kommen einige Mannschaften aktuell nicht in ihre Hallen, können dementsprechend weder trainieren noch spielen, das ist das große Problem. Um den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können, macht man sich nun Gedanken sowohl Mannschaften, als auch Zuschauer zu schützen. Da geht es um ein einheitliches Testsystem, wofür aber auch wieder ein Budget benötigt wird. Es gibt eine Diskrepanz in der 3. Liga zwischen Profi- und Amateurmannschaften. Bis Ende Januar ist jetzt zunächst ausgesetzt.“
Murawski über Corona-Tests:
…“In Niedersachsen ist es so, wir müssen testen, damit wir trainieren dürfen, damit wir Kontaktsport ausüben dürfen. Es gelten aber nicht in allen Bundesländern die gleichen Regeln. Ich halte es für sehr wichtig, dass es ein einheitliches Testsystem gibt. Wir testen unsere Spieler aktuell regelmäßig zwei Mal die Woche.“
Murawski über Chancengleichheit:
…“Wir können nicht sagen, wie fangen Mitte Januar wieder mit dem spielen an, dabei konnte die Hälfte der Mannschaften nicht trainieren. Das ist Leistungssport, da würden wir die Sportler kaputt machen.“

Lothar von Hermanni über seine Corona-Erkrankung:

…“Ich weiß woher ich die Erkrankung habe. Ich habe es über das Wochenende bekommen. Wir konnten da aber früh genug reagieren, sodass ich dann erst einmal aus dem Trainingsbetrieb gezogen wurde. Ich hatte drei, vier schlechte Tage mit starken Symptomen wie Schüttelfrost, Fieber und Müdigkeit. Aktuell geht mir der Geruchssinn noch ab und auch schmecken kann ich nur ganz wenig, aber das kommt so langsam wieder.“
von Hermanni über das nötige Aufbautraining:
…“Ich fühle mich ganz gut, im Training versuchen wir jetzt langsam aufzubauen. Es gab durchaus viele Sportler, die anschließend Probleme mit Herz und Lunge haben. Das wollen wir verhindern, deshalb sind wir da in enger Abstimmung mit den Ärzten und Athletiktrainer Christof Klocke.“

Jürgen Bätjer über das aktuelle Training:

…“Wir haben das Training umgestellt, sind ganz viel im athletischen Bereich unterwegs. Wir machen auch ganz viel individuell. Das Mannschaftstraining haben wir etwas zurückgeschraubt, weil natürlich auch der Wettkampf fehlt. Wir erhoffen uns, dass wir körperlich noch einen Schritt nach vorne machen. Wir können da aktuell den Fokus mehr drauflegen, weil die Vorbereitung auf den Gegner wegfällt.“

Wer den ganzen ‚Talk in der Arena‘ noch einmal verfolgen möchte der klickt hier.