Ein hartes Stück Arbeit musste der HC Eintracht Hildesheim im Derby gegen den MTV Braunschweig verrichten, um die ersten zwei Punkte in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga unter Dach und Fach zu bringen.

Die ersten 60 Handball-Pflichtspielminuten seit dem 31. Oktober 2020 hat der HC Eintracht Hildesheim erfolgreich absolviert. Mit 32:29 (18:14) besiegte die Mannschaft von Trainer Jürgen Bätjer in Spiel eins der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga den MTV Braunschweig. „Jeder erwartet von uns eine Gala, dann fühlt sich ein Sieg mit drei Toren an wie ‚Das müsste ja eigentlich besser gehen‘. Ich sträube mich aber ein bisschen dagegen. Man muss das erst mal spielen, gerade gegen einen Underdog“, zog der HC Eintracht-Trainer als Fazit nach dem Spiel.

Verwirrung am Kampfgericht

Zu Beginn schickte Bätjer folgendes ‚Spielermaterial‘ auf die Platte. Im Tor begann Leon Krka, in der Deckung spielten Moritz Schade und Neuzugang Marko Matic im Innenblock. Auf den Halbpositionen verteidigten Lukas Schieb und Jonas Richardt, auf den Außen agierten René Gruszka und Lothar von Hermanni. In der Offensive kam Tzoufras dann für M. Schade an den Kreis.
Das erste Tor der Aufstiegsrunde in der Volksbank-Arena erzielte der Braunschweiger Marko Karaula nach genau 61 Sekunden, zuvor hatte Krka bereits einen Ball abwehren können. Das erste Hildesheimer Tor ging auf das Konto von Lukas Schieb, ehe René Gruszka prompt das 2:1 folgen ließ. Ein Siebenmeter von Lothar von Hermanni und ein Tempogegenstoß von Gruszka brachten dem HCE die erste zwei Tore Führung (4:2).
Nach sieben Minuten gab es dann das erste Mal Verwirrung. Braunschweigs Karaula hatte für ein Foul eine Zweitstrafe bekommen und wegen Meckerns direkt eine weitere hinterher. Insgesamt musste er also vier Minuten pausieren, es sorgte kurze Zeit für Verwirrung am Kampfgerichtstisch. Beim 6:3 erzielte Matic seinen ersten Pflichtspieltreffer für den HC Eintracht. Zwei Fehlversuche, Niko Tzoufras warf daneben und von Hermanni scheiterte an Keeper Jan Kominek ließen Braunschweig wieder herankommen (8:7). Kurz darauf erhielten zunächst Matic und dann Richardt Zeitstrafen, sodass die Hildesheimer plötzlich in doppelter Unterzahl agierten. Ein Wechselfehler von Jan Winkler und ein Ball an den Fuß von Lothar von Hermanni zogen die nächsten Zeitstrafen nach sich. Der Ex-Hildesheimer Bela Pieles konnte nach 19 Minuten ausgleichen (10:10).

Kurz vor der Pause setzten sich die Gastgeber aber doch noch ab. Lothar von Hermanni, Schieb, Moritz Schade und Jakub Tonar stellten auf 17:13. Tzoufras gelang sogar noch das 18:14, das gleichbedeutend mit dem Halbzeitpfiff war. Gänzlich zufrieden war Trainer Bätjer allerdings nicht: 

Im Deckungszentrum haben wir auch noch ein bisschen Luft nach oben, da bekommen wir zu viele einfache Gegentore.
Jürgen Bätjer

Keine Sicherheit

Zu Beginn des 2. Durchganges brachte Bätjer Tonarfür Matic und Winkler dauerhaft für Richardt. In der Deckung spielte weiter Schade im Innenblock, offensiv ging Tzoufras an den Kreis. Winkler, Schieb und von Hermanni erzielten die ersten Eintracht-Tore nach dem Seitenwechsel (21:17). Dann zeichnete sich Leon Krka aus mit einer weiteren Parade. Tonar und Winkler stellten auf 23:18. „In Phasen wo wir mit vier, fünf Toren führen, da hätten wir uns mehr Sicherheit holen können. Da lassen wir zu viele freie Würfe liegen“, bemängelte Bätjer nach dem Spiel.
In der Tat vergab gleich zweimal von Hermanni prompt. Dennoch blieb der Vorsprung zunächst bei vier Toren. Ein weiterer Wechselfehler, dieses Mal vom eingewechselten Keeper Jakub Lefan brachte die nächste Unterzahl. Weil zuvor auch Moritz Schade zwei Minuten gesehen hatte, spielte Hildesheim knapp eine Minute 4:6 in der Deckung.
In der Offensive gelang Marko Matic dennoch das 24:20. Dennoch blieb der Eindruck, dass die Hildesheimer eine kleine Schwächephase in dieser Zeit hatten. Insbesondere Kapitän von Hermanni fand das ein oder andere Mal in Keeper Kominek seinen Meister. Prompt wechselte Bätjer Martin Schmiedt ein. Nach zwei Paraden von Jakub Lefan, sowie zwei verworfenen Bällen der Braunschweiger stellten Moritz Schade, Gruszka und Schieb auf 30:25.

Spannung bis zum Schluss

Von einer Vorentscheidung aber weit gefehlt. Weil Marko Matic einen Braunschweiger Wurf abfälschte, stand es eine Minute vor Schluss 31:29. Doch dank René Gruszkas Treffer zum 32:29, der übrigens mit sieben Treffern auch bester Hildesheimer Werfer war, feierte der HC Eintracht Hildesheim einen Auftaktsieg in der Aufstiegsrunde.

Jedes Spiel muss erst gespielt werden. Aber wir machen es uns phasenweise selbst ein bisschen schwer. Wir müssen in der Chancenverwertung ein bisschen besser werden, aber da stand heute auch ein richtig guter Torwart bei Braunschweig im Tor. Vorne hat uns in der ein oder anderen engen Situation die Ruhe gefehlt, weil wir trotz des Vorsprunges immer noch zu hibbelig waren.
Jürgen Bätjer abschließend