Es hätte ein großer Abend werden können, doch letztlich schlichen die GRIZZLYS mit gesenktem Kopf nach dem DVV-Pokal-Viertelfinale vom Feld. Auswärts geht in dieser Saison bisher kaum etwas. 

Auswärts soll es bislang nicht sein. Mal abgesehen vom 3:0-Erfolg im Pokal-Achtelfinale beim Zweitligisten Baden Volleys konnten die GRIZZLYS bisher nur vor heimischer Kulisse Punkte sammeln oder Erfolge feiern. Auch am gestrigen Mittwochabend verloren die Giesener ihr Auswärtsspiel und verpassten damit die Möglichkeit ‚Geschichte zu schreiben‘. 
Trainer Itamar Stein schickte in der Paul-Horn-Arena beim DVV-Pokal-Viertelfinale gegen den TV Rottenburg die erfolgreiche Mannschaft aus dem Frankfurt-Spiel auf das Feld. Kapitän Hauke Wagner, Jan Röling, John Moate, Mayaula Magloire, Anestis Dalakouras, Timon Schippmann, sowie Libero Milorad Kapur. Und das war zunächst eine gute Wahl. In die erste technische Auszeit gingen die GRIZZLYS mit einer 6:8-Führung. Danach war das Spiel umkämpft und blieb eng. Die Führung wechselte ständig, Rottenburg führte 15:14, dann brachte Stein wie auch schon gegen Frankfurt Alexander Tusch und Michael Wexter für Jan Röling und Hauke Wagner, prompt gingen die Giesener mit 15:16 in die zweite technische Auszeit. 
Es war allerdings das letzte Mal, dass die Mannen um Kapitän Hauke Wagner führten. Fortan gaben die Rottenburger den Ton an, führten 20:17 und 22:19. Röling und Wagner waren zwischenzeitlich zurück auf dem Feld, ändern sollte es allerdings nichts mehr. Den zweiten von insgesamt sechs Satzbällen verwandelte der TVR zum 25:20 in Durchgang eins. 
Der TVR war insbesondere im Block stabiler und strahlte in der Feldabwehr die nötige Gier aus. Die Rottenburger um Libero Taichi Kawaguchi holten viele Bälle. 

Im zweiten Satz zeigte sich ein ähnliches Bild wie in Durchgang eins. Ständig wechselten die Führungen. Zunächst führte der TVR 4:3, dann brachte eine Aufschlagserie von Timon Schippmann eine 4:6-Führung.Zwischenzeitlich führten die Giesener mit 8:11. Doch immer wenn es hätten mehr als drei Punkte Vorsprung werden können, punktete der TVR. So blieb der Satz umkämpft und spannend. Da aber auch Rottenburg nicht von Fehlern befreit war, konnten die GRIZZLYS den Satz gewinnen. Rottenburg schlug nämlich gleich zwei Angriffe ins Aus, sodass Giesen mit 24:26 zum 1:1 ausgleichen konnte. 
Doch immer wenn es hätten mehr als drei Punkte Vorsprung werden können, punktete der TVR. Sinnbildlich war die hohe Eigenfehlerquote der GRIZZLYS. Viele Angaben landeten im Netz oder gingen über das Spielfeld hinaus ins Aus. 

Nach der 10-Minuten-Pause zwischen Satz zwei und drei kamen die Teams zunächst unverändert. Wieder gab es einen spannenden Beginn. Der spätere Jared Jarvis brachte die Gastgeber mit mehreren guten Angriffen mit 7:4 in Front und zwang Trainer Itamar Stein so früh zu einer Auszeit. Diese zeigte Wirkung, die GRIZZLYS schafften den Ausgleich (7:7), mussten nach einem weiteren Angabenfehler aber dennoch mit einem Rückstand in die erste technische Auszeit gehen. Danach drehten die GRIZZLYS aber auf, konnten sich auf 8:11 und 9:12 absetzen. Später führten die Giesener sogar 15:19. Was wirkte wie eine kleine Vorentscheidung, schien die GRIZZLYS eher zu lähmen. Rottenburg kam auf 19:20 heran, Giesen setzte sich erneut ab auf 19:22, doch dann punktete der TVR gleich sechs Mal in Folge. Zumindest beim 24:22 hatten die Gäste dann auch noch Pech, als die Schiedsrichter eine knifflige Entscheidung zugunsten der Hausherren auslegten. Mit 25:22 ging der Satz an Rottenburg.

Sinnbildlich war die hohe Eigenfehlerquote der GRIZZLYS. Viele Angaben landeten im Netz oder gingen über das Spielfeld hinaus ins Aus. Zudem kam, immer wenn es hätten mehr als drei Punkte Vorsprung werden können, punktete der TVR. 

In Satz vier brachte Trainer Stein dann Milan Hrinak für Timon Schippmann, kurz danach kamen auch Alexander Tusch und Michael Wexter für Röling und Wagner dauerhaft ins Spiel. Die beiden ehemaligen Rottenburger Schippmann und Röling hatten kein glückliches Händchen. 
Auffällig war zudem auch, dass es die Giesener nicht schafften im Kopf frei zu bleiben. Oft gingen die Köpfe nach verlorenen Punkten nach unten. Ein Unterschied zur vergangenen Partie gegen Frankfurt, wo sich die GRIZZLYS nicht unterkriegen ließen, womöglich auch dank der Unterstützung der Fans. 
Insbesondere Michael Wexter war es im vierten Durchgang zu verdanken, dass die GRIZZLYS bis zum 21:21 im Spiel blieben, er war einer der wenigen der regelmäßig Bälle versenken konnte. Ausgerechnet in der entscheidenden Phase unterliefen zunächst Wexter, dann Hrinak und Mayaula drei schwache Angriffe und Rottenburg konnte den Satz mit 25:23 für sich entscheiden. 
Mit 3:1 unterliegen die GRIZZLYS dem TV Rottenburg und verpassen den Einzug in das DVV-Pokal-Halbfinale. Trösten dürfte dabei auch nicht die silberne MVP-Medaille für Anestis Dalakouras.