Dank einer überragenden Leistung vor heimischer Kulisse, schlagen die Helios GRIZZLYS die United Volleys und springen in der Tabelle auf Play-Off-Rang acht. Trainer Itamar Stein lobt insbesondere das Publikum in der Volksbank-Arena. 

„Das ist wie unser 7. Spieler auf dem Feld, das gibt uns so viel Kraft“, lobte GRIZZLYS-Trainer Itamar Stein die 1.517 Zuschauer in der Volksbank-Arena, die die Giesener lautstark angefeuert hatten und so einen Anteil am 3:1-Heimsieg über den bis dato Drittplatzierten aus Frankfurt hatten. 
Im dritten Spiel binnen acht Tagen schickte der Giesener Trainer zu Beginn Kapitän Hauke Wagner, Timon Schippmann, Anestis Dalakouras, Jonathan Moate, Mayaula Magloire, Jan Röling und Libero Milorad Kapur auf das Feld. Es schien, als hätte der Coach ein glückliches Händchen, denn durch die Bank weg spielten die Hausherren stark auf. Der Annahmeriegel um Schippmann, Dalakouras und Kapur stand sicher, sodass Zuspieler Röling meistens gut die Bälle verteilen konnte und im Angriff punkteten Wagner, Dalakouras, Schippmann und Moate reihenweise. Beim Stand von 7:3 nahm Frankfurts-Trainer Stelio DeRocco die erste Auszeit. Danach wurde es enger, Frankfurt kam heran. Insbesondere Milja Mrdak und der japanische Superstar Masahiro Yanagida waren für die Punkte der United Volleys verantwortlich. Doch die GRIZZLYS ließen sich in Durchgang eins nie die Führung entnehmen. Zwischenzeitlich griff Trainer Stein sogar in die Trickkiste und brachte für Zuspieler Röling eigentlich den Diagonalen Wexter um für Verwirrung und ein bisschen mehr Power im Block zu sorgen. Wexter legte dann sogar zweimal stark für seinen eigentlichen Positions-Konkurrenten Wagner auf. Kurz darauf durfte auch Alexander Tusch als Zuspieler sein Heimspiel-Debüt geben und auch er fügte sich nahtlos in die gute Leistung ein. Zum Satzende steigerte sich auch Mittelblocker Mayaula, der einmal mit Schippmann und einmal mit Röling gleich zwei Punkte per Block holte und so für vier Satzbälle beim 24:20 sorgte. Zweimal konnte Frankfurt abwehren, ehe Mayaula nun auch im Angriff zuschlag und den Satz zum 25:22 beendete. „Wir haben von Anfang an aggressiv gespielt, wir haben als Mannschaft zusammen gespielt. Zudem haben wir Frankfurt keinen Raum gelassen und deshalb gewinnen wir heute“, so Außenangreifer Timon Schippmann. 
Trainer Stein brauchte aufgrund der guten Leistung zum zweiten Durchgang nichts zu verändern und seine Spieler zahlten das Vertrauen zurück. Wagner und Schippmann punkteten erneut schnell, dazu ein Trickangriff von Jan Röling, sodass die Giesener schnell mit 7:2 in Front lagen. Dann kam allerdings Masahiro Yanagida an den Aufschlag und legte eine Serie zum 7:7 hin. Es war die beste Phase des Japaners, den die GRIZZLYS sonst gut in Schach halten konnten. Wiederum Wagner sorgte dann mit dem 8:7 für die Führung zur ersten technischen Auszeit. 
Der zweite Satz blieb umkämpft, ständig wechselten die Führung die Seiten und keinem der beiden Teams gelang es sich entscheidend abzusetzen. In der Crunchtime des Satzes hatten jedoch die Gastgeber das etwas glücklichere Händchen. Zwei Satzbälle standen zu Buche, den ersten vergab Hauke Wagner noch, den zweiten Versuch setzte er in den Block, doch von da sprang der Ball ins Aus zum 25:23 und der damit verbundenen 2:0-Satzführung.  
Nach der 10-Minuten-Pause wirkte Frankfurt etwas wacher und lag diesmal zumeist in Führung. Aus dem Giesener 5:3 machten Luke Smith und Jean-Philippe Sol ein 7:8. Dann waren aber wieder die GRIZZLYS mit 10:9 in Front. Eine Aufschlagserie von Mrdak brachte den United Volleys dann eine 10:13-Führung ein, die sich die Frankfurter nicht mehr entnehmen ließen. Zwar konnte Timon Schippmann mit einem starken Angriff gegen einen Dreierblock noch einmal zum 21:21 ausgleichen, doch dann war erneut Sol zur Stelle. Einmal per Block und einmal per schnellem Angriff sorgte er für die Frankfurter Satzbälle. Mayaula konnte zwei Versuche abwehren, scheiterte dann jedoch mit seiner Angabe im Netz, sodass die United Volleys den Durchgang mit 23:25 für sich entscheiden konnten. „Wir haben von Ball zu Ball gespielt und haben uns auch durch zwei oder drei schlechtere Aktionen nicht aus dem Rhythmus bringen lassen“, befand Kapitän Hauke Wagner im Anschluss. 
Nun schien Frankfurt Oberwasser zu bekommen, insbesondere Sol und Tobias Krick im Block, sowie Diagonalangreifer Mrdak kamen jetzt zu einfachen Punkten, die auch in Satz vier zunächst eine Frankfurter Führung bedeuteten. Mit 6:8 ging es in die erste technische Auszeit, bis zum 9:12 schafften es die Gäste ihre Führung zu halten. 
Dann kamen allerdings die GRIZZLYS zurück. Timon Schippmann sorgte kurz darauf für eine 13:12-Führung. Zwei überragende Block-Aktionen von Mayaula brachten die 16:14-Führung zur zweiten technischen Auszeit. Plötzlich klappte nahezu alles. Dalakouras, Schippmann und Mayaula überzeugten mit cleveren Angriffen und gutem Blockspiel. Beinahe wäre eine sensationelle Fuß-Rettung von Alexander Tusch sogar belohnt worden. Auch Michael Wexter und Jonathan Moate sorgte in der Endphase des Satzes für Punkte. Spektakulär war zudem der Ein-Mann-Block von Moate gegen Sol. Der Frankfurter sackte enttäuscht zusammen, es stand sinnbildlich für die starke Giesener Leistung. Per Block sorgte Hauke Wagner dann für sechs Matchbälle beim Stand von 24:18. Einen konnte Frankfurt noch abwehren, ehe der Kapitän den Punkt zum 25:19 versenkte. Absolut verdient sicherte sich der Kapitän dann auch die goldene MVP-Medaille. Silber ging an den Giesener Ex-Libero Urban Toman, der eine ordentliche Leistung zeigen konnte, aber nicht restlos überzeugte. 
Dank des 3:1-Heimsieges stehen die GRIZZLYS plötzlich mitten im Play-Off-Kampf. Es zeigt wie eng die Volleyball-Bundesliga aktuell beieinander ist. Platz sechs und Platz elf trennen aktuell nur fünf Punkte. Für die Giesener geht es in erster Linie wohl darum, sich auf die eigene Qualität zu besinnen. 
Nach dem Spiel waren alle Beteiligten happy. „Unglaublich. Wir sind sehr zufrieden und ich bin sehr Stolz auf meine Mannschaft“, so ein sichtlich glücklicher Itamar Stein. Auch Hauke Wagner hatte auf die Frage was man nach einem 3:1-Heimsieg und der MVP-Medaille mehr will leicht scmunzelnd nur wenige Worte übrig: „Ich denke nichts!“