Die Helios GRIZZLYS Giesen sind aus dem DVV-Pokal ausgeschieden. Bei den WWK Volleys Herrsching kassierten die Niedersachsen eine herbe Pleite, über die Geschäftsführer und sportlicher Leiter Sascha Kucera mächtig entzürnt war. 

Der Weg nach Mannheim, zum DVV-Pokalfinale, war kurz und wohl einfach wie nie. Am gestrigen Mittwochabend schied nämlich mit den Berlin Recycling Volleys einer der Top-Favoriten auf den Titel aus, der Sieger der Partie Herrsching – Giesen trifft nämlich in der Runde der letzten Vier auf den BRV-Besieger Netzhoppers Königswusterhausen. Doch die Helios GRIZZLYS Giesen nutzten ihre Chance bei den WWK Volleys Herrsching am gestrigen Donnerstagabend nicht. Sie hätten erstmals in der Geschichte in das DVV-Pokal-Halbfinale einziehen können, doch am Ende setzte es gegen die Bayern eine herbe 3:0-Klatsche, die auch den sportlichen Leiter und Geschäftsführer Sascha Kucera ziemlich entzürnte:

Das war eine ziemlich enttäuschende Leistung. Ich hab im Vorfeld einige Interviews der Spieler mit Kampfansagen gesehen, aber davon war nichts zu erkennen. Wenn man bedenkt, dass im Halbfinale Königswusterhausen gewartet hätte, was die Mannschaft wusste, hätte ich erwartet, dass deutlich mehr Einsatz kommt. Da war kein Kampf, unter dem Strich eine ganz enttäuschende Leistung.
Sascha Kucera, sichtlich enttäuscht und angefressen

Dabei hatten die Giesener am vergangenen Samstag durch den 3:2-Auswärtssieg in Bühl noch Selbstvertrauen getankt und hatten zudem noch gute Erinnerungen an das letzte Duell in Herrsching, das man im Januar 2020 am Ammersee gewinnen konnte. Während der knapp 75 Minuten war davon allerdings wenig zu erkennen. 
Trainer Itamar Stein schickte die Formation auf das Feld, die in Bühl das Spiel gedreht hatte. So agierten David Seybering und Maglore Mayaula im Mittelblock, ansonsten vertraute er wie gewohnt auf Anton Menner, Stijn van Tilburg, Hauke Wagner, Jan Röling und Libero Milorad Kapur. 
Den besseren Start erwischten die Herrschinger, die kleine Abstimmungsprobleme in Satz zu nutzen wussten und schnell mit 7:4 in Führung lagen. Trainer Stein nahm da bereits die erste Auszeit. Beim 12:7 betrug der Rückstand satte fünf Punkte, doch die Giesener kämpften sich zurück. Eine Aufschlagserie von Röling brachte den Ausgleich beim Stand von 14:14. Dennoch hatten die ‚Bayern‘ leichte Vorteile, erarbeiten sich beim Stand von 24:21 gleich drei Satzbälle, durch einen Aufschlagfehler von van Tilburg. Die GRIZZLYS konnten die drei Satzbälle abwehren, auch den vierten Satzball beim Stand von 25:24 wehrten sie ab, doch ein Dreierblock der Herrschinger brachte den Satzgewinn (27:25). 
Mit Durchgang eins zeigte sich Kucera übrigens noch zufrieden:

Der erste Satz war eng. Unsere Annahme war zwar nicht gut, aber da haben wir es noch ordentlich gemacht.
Sascha Kucera

In den Sätzen zwei und drei verließ die GRIZZLYS mehr und mehr der Mut. Anton Menner agierte unglücklich in der Annahme, schnell stand es 4:1. Über 8:5 und 13:6 setzte sich Herrsching ab. Jonas Kaminski und Jori Mantha zeigten sich im Angriff stark, aber nicht unschlagbar. Mit Jalen Penrose und dem Ex-Giesener David Wieczorek fehlten zudem zwei starke Spieler auf Seiten der Hausherren, was sich jedoch nicht bemerkbar machte. Mit harten Aufschlägen setzte der sogenannte ‚Geilste Club der Welt‘ die Giesener stark unter Druck, die Annahme bröckelte mehr und mehr. Auch die Wechsel von Stein nützten nichts. mit 25:17 ging Durchgang zwei an Herrsching. 
Fast noch schlimmer wurde es im letzten Satz. Trotz zwischenzeitlicher 2:6 und 6:10 Führung konnten die Giesener kein Selbstvertrauen aufbauen. Bezeichnend dann das Ende: Nach dem Ausgleich zum 15:15 machten die Herrschinger zehn Punkte in Folge, davon allein sechs Punkte durch Aufschläge von Jori Mantha, die letztlich zum Satzgewinn führten. Das hinterließ ‚Spuren‘ bei Kucera:

Vor allem der Schluss, da wurde man regelgerecht vorgeführt in der Annahme. Das waren fünf oder sechs Asse in Folge.
Sascha Kucera über den letzten Satz

Kucera spricht die Fehler an

Wir waren erneut schlecht im Aufschlag, machen im Angriff viele überhastete Fehler. Auch die Annahme war das ganze Spiel nicht gut, am Ende schwächeln sogar Konstanten wie Libero Kapur.

Herrsching hat auch nicht überragend gespielt.
Sascha Kucera mit einem enttäuschenden Fazit zur Partie