Die Helios GRIZZLYS Giesen mussten nach dem Pokalaus am Donnerstag bei den WWK Volleys Herrsching auch am Samstag eine Niederlage hinnehmen. Gegen den Rekordmeister VfB Friedrichshafen können die Mannen von Trainer Itamar Stein nur in Satz eins an einer Überraschung schnuppern. 

Der erste Aufschlag von Magloire Mayaula erfolgte nicht ein Mal 48 Stunden nach dem Pokalaus in Herrsching. Der sportlicher Leiter Sascha Kucera wollte dies allerdings nicht als Ausrede gelten lassen, er erwartete gegen den Rekordmeister VfB Friedrichshafen eine Reaktion auf die äußerst schwache Darbietung am Ammersee. 
Nach den (netto) 85 Minuten Spielzeit standen die Helios GRIZZLYS Giesen allerdings erneut mit leeren Händen da, der VfB Friedrichshafen hatte die Partie mit 0:3 (28:30, 19:25, 21:25) für sich entschieden. 
Schnuppern konnten die Gastgeber lediglich in Satz eins an der Sensation, im weiteren Verlauf merkte man einen Klassenunterschied deutlich an, die ‚Häfler‘ rotierten und man hatte jederzeit das Gefühl, dass die Warm-Schützlinge in der Stärke der Leistung hätten zulegen können. Trainer Itamar Stein zeigte sich enttäuscht:

Ich bin sehr enttäuscht. Wir hätten viel mehr als ein 0:3 holen können. Gerade im ersten Satz war mehr drin. Vielleicht hätten wir mit Publikum den Satz zu holen, aber wir müssen auch anerkennen, dass wir unsere Chancen da nicht genutzt haben.
GRIZZLYS-Trainer Itamar Stein nach dem Spiel

Im Vergleich zum Herrsching-Spiel hatte der Giesener Trainr seine Startformation nicht verändert. Erneut bekamen Hauke Wagner, Stijn van Tilburg, Anton Menner, Jan Röling, Magloire Mayaula, David Seybering und Libero Milorad Kapur das Vertrauen geschenkt. 
Die Gäste vom Bodensee rotierten dagegen bereits vor dem Abpfiff kräftig durch. Der etatmäßige Libero Nummer eins Markus Steuerwald war erst gar nicht mit nach Hildesheim gereist, zudem saß Star-Zuspieler Dejan Vincic und Diagonalangreifer Linus Weber fast die gesamte Spielzeit auf der Bank. Ein Qualitätsverlust war dennoch kaum zu erkennen. Die Friedrichshafener entwickelten mit harten Aufschlägen viel Druck, die GRIZZLYS hatten zunächst einige Probleme in der Annahme. Über 8:10 und 13:16 konnten sich die Gäste, vor allem dank Lukas Maase absetzen. 
Beim Stand von 21:21 hatten sich die GRIZZLYS durch einen Block von Seybering und Menner zurück in die Partie gekämpft, den ersten Satzball (23:24) hatten dennoch die Gäste. Anton Menner konnte diesen aber abwehren, gleich im Gegenzug sicherten sich die Hausherren dann den nächsten Satzball, aber Jacob Kern vergab seinen Aufschlag deutlich. Nach dem die GRIZZLYS noch drei Satzbälle abwehren konnte, sorgte ein Annahmefehler der GRIZZLYS für das 28:30 und den ersten Satzgewinn der ‚Häfler‘.

Der erste Satz war gut, aber danach machen wir viele Fehler.
Stijn van Tilburg

In den Sätzen zwei und drei fehlte den GRIZZLYS dann spürbar der Glaube. In Durchgang zwei setzte sich Friedrichshafen beim Stand von 9:12 erstmals deutlicher ab. Über 16:20 sorgte Nationalspieler Marcus Böhme dann für das 19:25. 
Im dritten Satz lagen die Giesener zwischenzeitlich5:13 und 9:17 deutlich hinten und das obwohl Friedrichshafen sogar weiter ein wenig durchwechselte. Die Giesener Wechsel (Krüger für Röling, Kern für Wagner) verpufften dagegen etwas. Zu chancenlos waren die Gastgeber im letzten Satz. Immerhin konnte das Ergebnis zum Ende hin etwas ’schöner‘ gestaltet werden. Eine Angabe ins Aus von Timon Schippmann besiegelte schlussendlich den Satzverlust mit 21:25. 

Wir haben den Glauben vermissen lassen, dass wir Friedrichshafen besiegen können und ich glaube, das hätten wir können.
Stijn van Tilburg

Wir haben zu viele Probleme im Angriff, schlagen zu viele Bälle ins Aus oder in den Block. Wir haben zwar einige gute Momente, aber sind nicht konstant genug. Es war besser als in Herrsching, aber das ist egal. 0:3 ist 0:3 und das zuhause. Uns fehlt auch die Stabilität und ein bisschen Selbstvertrauen und der Glaube, dass wir gegen jeden gewinnen können.
Itamar Stein über die Gründe für die Niederlage