Drei Siege in vier Vorbereitungsspielen zeigen, dass Fußball-Oberligist VfV 06 Hildesheim aktuell ganz gut drauf ist. Eine Woche vor dem Rückrundenstart gegen Bornreihe hat sich Sportnews Hildesheim mit der aktuellen Situation beim VfV 06 befasst.

Vier Wochen lang haben die Trainer Marcel Hartmann und Björn Kollecker ihr Oberliga-Team auf die bevorstehende Rückrunde vorbereitet. Ursprünglich sollten die Hildesheimer am Sonntag gegen den 1. FC Germania Egestorf/Langreder in die zweite Saisonhälfte starten. Weil der Rasen im Friedrich-Ebert-Stadion aber nicht bespielbar war, bestritten die VfVer das insgesamt vierte Vorbereitungsspiel der Wintervorbereitung. Am Samstag war der VfV beim Regionalligisten TSV Havelse zu Gast. Es gab den dritten Testsieg. Zuvor konnten die Hildesheimer gegen Wernigerode und Harsum gewinnen. Nun gewann das Team von Hartmann/Kollecker mit 1:0 beim TSV. Wie schon in den Spielen zuvor zeigte sich die VfV-Elf in guter Form. Das relativ neue 4-3-2-1-System passt. Vor allem die drei zentralen Mittelfeldspieler geben dem Spiel mehr Stabilität. In Havelse durften Karsan Doski, Yusuf Akdas und Jannis Pläschke im Zentrum ran. Das funktionierte gut. Platzhirsch Yannik Schulze musste sich bis zur zweiten Halbzeit gedulden.

Eine Fragezeichen: Wer steht im Tor? Wer spielt neben Niklas Rauch?

Überhaupt gibt es vor dem Start in die Rückrunde einige Fragezeichen. Wer ist ein Startelfkandidat, wer ist der Gewinner der Vorbereitung, die überwiegend positive Eindrücke lieferte. Fangen wir hinten an: Zuletzt wechselten sich die Torhüter ab. Platzhirsch Tobias Dahncke und Herausforderer Tommy Henze sind derzeit auf Augenhöhe unterwegs. Eine klare Aussage zur Nummer eins gibt es von Hartmann nicht. „Abwarten“, sagt der Coach. Dahncke spielte keine schlechte Hinrunde, aber Henze hat in der Vorbereitung Pluspunkte gesammelt. Zudem bringt er mehr körperliche Präsenz mit, allerdings hat Dahncke leichte fußballerische Vorteile. Zum Rückrundenstart könnte es allerdings eine Überraschung im VfV-Tor geben. Die Viererkette: Links ist Mohammad Baghdadi gesetzt. Auch Abwehrchef Niklas Rauch scheint unantastbar. Rechtsverteidiger Jannis Pläschke spielte in der Vorbereitung zumeist im defensiven Mittelfeld und das ordentlich. Hassan El-Saleh übernahm, fühlte sich aber nicht ganz so wohl auf dieser Position. Wer spielt also neben Rauch in der Innenverteidigung? Anton Pourfad, einer der großen Gewinner der Vorbereitung, hat wohl die Nase vorn, aber die Konkurrenten Jared Kambamba und der zuletzt angeschlagene Gabriel Michalek machen enorm Druck. In der Innenverteidigung haben Hartmann und Kollecker die Qual der Wahl. Im Mittelfeld scheinen Doski, Akdas und Pläschke gesetzt. Außen (offensiv) spielten zuletzt Fred Mc Mensah, der eine deutlich ansteigende Form zeigte und Erhan Yilmaz.

Fred Mc Mensah (links), ist einer der großen Gewinner der Vorbereitung.

Sie unterstützten in Havelse Sturmspitze Carlos Christel. Weil Finn Kiszka auf einer Skifreizeit weilte. Wenn es in der Oberliga um Punkte geht, könnte Kiszka leicht die Nase vorne haben. Dementsprechend haben Kollecker und Hartmann in den kommenden Tagen sicherlich noch einige schlaflose Nächte. Sie werden immer wieder überlegen, wen sie wo aufstellen sollen,

Jannis Pläschke oder Yannik Schulze im Mittelfeld?

Pläschke wie gewohnt hinten rechts aufzustellen und dafür Yannik Schulze im Mittelfeld zu platzieren. Das sind aber angesichts der guten Form der vergangenen Wochen Luxusprobleme. Viele VfV-Fans stellen sich die Frage, was in der Rückrunde noch geht. Die Tabelle in der Oberliga Niedersachsen ist etwas schief. Der VfV ist mit 17 Punkten aus 18 Spielen Tabellensechster. Der Rückstand zu Platz eins und zwei beträgt fünf Punkte. Wenn die VfV noch einmal in das Aufstiegsrennen eingreifen wollen, benötigen sie gleich eine Serie. Das Wort vom Wiederaufstieg in die Regionalliga nimmt aber nach der wenig konstanten Hinrunde niemand in den Mund. Zu Recht. Zumal in der Winterpause die Konkurrenz aus Emden und Bersenbrück personell nachgelegt hat und der VfV mit Marco Drawz und Cedric Heidenreich zwei Abgänge zu verzeichnen hatte. Für den VfV liegt der Fokus darauf, schnell in den Wettkampfmodus reinzukommen. Auch, weil die Hildesheimer am 1. April die große Chance haben, in das Finale des Niedersachsenpokals einzuziehen. Dann trifft der VfV 06 zu Hause auf Lupo Martini Wolfsburg. Mit der aktuellen Form ist der Traum vom Pokalfinale noch lange nicht ausgeträumt.

Für Kapitän Hassan El-Saleh (rechts) war zuletzt nur Platz auf der Rechtsverteidigerposition.