Nachdem der VfV Borussia 06 trotz spielerisch starker Auftritte "nur" einen Punkt aus den ersten beiden Saisonspielen holen konnte, ging es heute im dritten Anlauf zum Lokal-Derby nach Hannover. Da die Spieler der 96-Reserve im Eilenriedestadion vorerst unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, blieb es den Hildesheimer Fans heute verwehrt ihr Team lautstark anzufeuern.

Im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen die U23 des VfL Wolfsburg veränderte Trainer Benjamin Duda seine Elf auf drei Postionen. Die wiedergenesenen Nils Zumbeel, Kapitän Dominik Franke und Steffen Suckel standen am heutigen Samstagmittag allesamt in der Anfangsformation. Während Suckel Jannis Pläschke ersetzte, saßen Sven Kiontke und Fatih Ufuk, die zuletzt Zumbeel und Franke vertreten hatten, auf der Bank. 

Start nach Maß gefolgt von robustem Dagegenhalten

Bereits in der 3. Spielminute zappelte der Ball in den Maschen der Hausherren. Dem voraus ging eine Kombination zweier Hildesheimer Urgesteine. Jane Zlatkov setzte Benedict Plaschke auf der rechten Seite zunächst schön in Szene, doch sein Schuss prallte gegen Pfosten. Zlatkov, fokussiert und hellwach, stand jedoch goldrichtig und konnte im Nachsetzen die 1:0-Führung für Hildesheim erzielen. Die junge „Roten“ hatten hiermit sichtbar nicht gerechnet und wurden praktisch überrumpelt. Nach einer Viertelstunde hatte sich das Geschehen dann eingependelt. Hannover war darum bemüht das Spiel zu gestalten und hatte in der 15. Spielminute die erste aussichtsreiche Gelegenheit. Nach einem Foul von Baghdadi ruhte der Ball nur circa 17 Meter vor dem VfV-Tor, der Freistoß missglückte aber und flog weit über´s Tor. Hannover hatte im weiteren Verlauf der 1. Halbzeit dann etwas mehr Ballbesitz, schaffte es aber kaum gefährliche Situationen zu kreieren. Das lag vor allem auch daran, dass die Hildesheimer Jungs körperlich stark dagegen hielten, um jeden Ball kämpften und gefühlt keinen Zentimeter herschenkten – nach Durchgang eins hatten bereits fünf Hildesheimer die gelbe Karte gesehen, wobei betont werden muss, dass es sich um faire Tackles und keine überharten Fouls handelte. Der wiedergenesene Nils Zumbeel musste erst in der 32. Minute das erste Mal zupacken. Einen Abschluss von Moussa Doumbouya wehrte der Borussen-Schlussmann gekonnt ab und auch die zweite aus einen Konter resultierende Chance konnte er klären. Dann pfiff der Schiedsrichter zum Pausentee.

Zumbeel sichert den ersten Saisonsieg

Die zweite Halbzeit begann unverändert – personell aber auch spielerisch. Hannover schob sich den Ball hin und her, wirkte aber ideenlos. Eine ganze Stunde dauerte es, bis Zumbeel sein ganzes Können zeigen musste. Gleich zwei Mal musste der 30-Jährige zupacken, als Hannover über die linke Seite angriff. Dann wurde gewechselt. Für die gelb vorbelasteten Zlatkov und Baghdadi kamen Fatih Ufuk und Stephane Dieupeu neu in die Partie. Plaschke, eigentlich eher im gegnerischen Strafraum heimisch, wurde von Duda für die restliche Spielzeit auf die Position des Linksverteidigers beordert. Von Hildesheim kam in der Offensive nicht wirklich etwas zählbares, musste es aber auch nicht, denn man führte schließlich und die 96er waren unter Zugzwang. Auch Heimtrainer Christoph Dabrowski wechselte und signalisierte so klar, dass er noch an den Sieg glaubte. Doch die Zeit verstrich und erst zu Spielende wurden die Aktionen der „Roten“ zwingender. Um die 85. Spielminute herum setzte sich Hannover durch vier aufeinanderfolgende Ecken in der Hildesheimer Hälfte fest. Dann flog Steffen Suckel nach seinem zweiten Foul mit gelb-rot vom Platz. In der 92. Minute gelang 96 II dann wirklich fast noch der Lucky-Punch, doch Nils Zumbeel war mit einer Glanztat zur Stelle und kratzte einen strammen Schuss aus knapp 20 Metern aus dem Winkel – großartig!! Dann war Schluss und die Domstadtelf jubelte über den ersten Sieg der Saison!
Das war ein ganz wichtiger Erfolg aus Sicht der Hildesheimer! Endlich konnten die Jungs ihre Klasse beweisen. In diesem Spiel drehten sie die Spielverläufe der letzten zwei Partien einfach mal um. In der Offensive höchst effizient, in der Defensive stabil, robust und Zumbeel. Der VfV06 rückt durch den Erfolg vor auf Platz 6 in der Tabelle der Staffel Süd.

Weiter geht es dann am 26. September bei Werder Bremen II.