Zweites Derby, zweiter Sieg. Vor 770 Zuschauern konnten die Hildesheimer einen 32:23 Heimsieg einfahren und das Comeback von Jakub Tonar feiern. Auch Lukas Schieb stand zur Freude der HC-Fans wieder auf der Platte, musste jedoch einen weiteren Rückschlag einstecken. Durch den Sieg bleiben die HC-Einträchtler hinter dem TuS Vinnhorst weiterhin auf Position zwei in der Tabelle.

Aus Hildesheimer Sicht startete das Derby ganz nach dem Geschmack der Fans. Nach knapp drei gespielten Minuten zeigte die Anzeigetafel eine 3:0-Führung an. Erst knapp eine Minute später konnte der Gast vom TSV Burgdorf II das erste Tor auf ihrem Konto verbuchen. Souverän bauten die Hildesheimer über 4:1, 5:3, und 7:3 ihren Vorsprung gegen den jungen Kader der Reckenschmiede aus, sodass es nach der ersten Viertelstunde nach einem Siebenmetertor von Lothar von Hermanni 9:4 für die Hausherren stand. Das Hildesheimer Eigengewächs mit der Nummer 34 hielt auch an diesem Abend seine Weste vom Punkt sauber und verwandelte im Laufe des Spiels drei Mal sicher vom Strafwurfpunkt.
Die Auszeit von Jürgen Bätjer (18:34 Min.) hatte sicherlich den Fakt als Hintergrund, dass sein Team in knapp drei Minuten nur einen Torerfolg feiern konnte. Der HC-Cheftrainer schien jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn der zu diesem Zeitpunkt bestehende Vier-Tore Vorsprung wurde in den nächsten Minuten auf zwei weitere Tore (15:9) ausgebaut. Minuten in denen zur Freude aller HC-Anhänger auch der zuletzt verletzte Lukas Schieb wieder auf der Platte wirbelte. 
Kurz vor Schluss verkürzten die Gäste nochmals zum 15:11, was Sören Kress mit seinem Wurf von der Mittellinie – auf das leere Gästetor – aber mit der Halbzeitsirene revidierte. So ging es mit 16:11 in die Halbzeitpause.
Nicht nur das letzte Tor der ersten Halbzeit, sondern auch das erste HC-Tor der zweiten Halbzeit ging auf das Konto des Spielmachers, kurz darauf öffneten die Gäste ihre Abwehrreihen und nahmen den Spielmacher aus der Nähe unter die Lupe. Etwas was die Hausherren so leicht nicht aus dem Spielfluss brachte. Das bestätigte auch die Strafzeit beim Stand von 19:13, als das Schiedsrichtergespann Marko Matic für zwei Minuten auf die Bank schickte.
In Überzahl traf der Gast vom TSV Burgdorf lediglich einmal vom Siebenmeterpunkt, die HC-Einträchtler hingegen bauten ihren Vorsprung bis auf ein 21:14 aus. Und auch in den nächsten Minuten lag das Momentum auf Hildesheimer Seite, sodass der Gästetrainer beim Stand von 23:15 die Grüne Karte zog. Aber auch die kurze Absprache änderte nichts Ausschlaggebendes auf der Anzeigetafel.
Über 25:15, 26:18 und 27:19 stand es zehn Minuten vor Ende des Spiels 29:20 für die Hausherren des HC Eintracht Hildesheim. Zu diesem Abstand kam nochmals richtig Stimmung unter den 770 Zuschauern auf und auch auf dem Spielfeld feierten Spieler und Trainer. Einer darunter ganz besonders: Jakub Tonar. Nach fünf Monaten Zwangspause aufgrund einer Knie-OP, stand der 23-Jährige nun endlich wieder auf statt neben dem Feld. Doch Glück und Leid liegen meist nah beieinander.
Während der eine sein Comeback in vollen Zügen genießt, trifft es den anderen leider erneut. Knapp fünf Minuten vor Abpfiff humpelte Lukas Schieb erneut vom Feld. „Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist und Lukas schnell wieder auf die Beine kommt. Letztes Mal war es das linke Sprunggelenk, dieses Mal das rechte“, sagte Trainer Jürgen Bätjer nach dem Spiel bei der Pressekonferenz. Viel passierte in den letzten fünf Spielminuten dann nicht mehr. Beim Stand von 32:23 feierten die Hildesheimer den zweiten Derbysieg und bleiben somit weiterhin ungeschlagen auf dem zweiten Tabellenplatz.
Ich glaube wir sind verdienter, souveräner Derbysieger“, sagt Jürgen Bätjer nach dem Spiel. „Wir kommen gut ins Spiel, bekommen ein paar unglückliche Tore und haben dann einen kleinen Bruch. In solchen Situationen wünsche ich mir einfach noch etwas mehr Mentalität“, fasst er weiter zusammen. „Um das von vorne weg zu sagen: Klar – wir würden das Spiel nie verlieren, wir könnten übermorgen noch spielen. Das ist schwierig im Kopf zu verarbeiten, aber das ist das Los einer Spitzenmannschaft und da muss man einfach lernen auch solche vermeintlichen einfachen Spiele noch ein Tick souveräner zu Ende zu spielen und noch mehr diese Souveränität auszustrahlen“, fordert er von seinen Schützlingen ein. „Das werden wir uns diese Woche nochmal anschauen und sehen, dass wir da noch einen Schritt nach vorne machen. Ansonsten freu ich mich, dass Tonar wieder dabei war, wir mit neun Toren das Derby gewonnen haben und immer noch ungeschlagen sind – so kann es weitergehen.“