Der HC Eintracht Hildesheim hat mit dem letzten Aufgebot das Heimspiel gegen den SV Anhalt Bernburg mit 30:27 verloren. Trainer Daniel Deutsch musste auf fünf Stammspieler verzichten. Neuzugang Kevin Struck gab ein ordentliches Debüt in der Deckung. Kapitän Lothar von Hermanni führte sein Team zum Sieg.

Eintracht ohne Fünf

Vor dem Anpfiff saßen fünf Eintracht-Spieler auf der Auswechselbank. Allesamt in Zivil. Zu den Langzeitverletzten Jan Winkler, Moritz Schade und Nykyta Litvenenko gesellten sich Philipp Wäger (Nasenbeinbruch) und kurzfristig auch noch Kakub Tonar, der sich im Training einen Pferdekuss zuzog. Ohne Fünf musste Eintracht die Hürde Bernburg meistern. Und das taten die Hildesheimer dann auch. Mit 30:27 kämpften die HC-Handballer ihren Gegner förmlich nieder.

Neuzugang Struck spielt in der Deckung

Anfangs fanden die Hildesheimer gut ins Spiel. Schnell führte HC mit 3:1. Deutsch ließ seine Startsieben weitestgehend durchspielen. Tobias Myrbakk, Lothar von Hermanni und Marko Matic spielten im Rückraum, Benas Butkus am Kreis und Rene Gruszka und Tjark Jonas auf den Außen. Im Tor spielte Konstantin Madert 60 Minuten. Neuzugang Kevin Struck kam in der Deckung zum Einsatz und war auf der Halbposition eine Bereicherung. „Es war schön, mal wieder auf der Platte zu stehen“, sagte Struck nach dem Spiel. Er hatte gerade einmal zwei Trainingseinheit mit seinen Kollegen absolviert. „Er wird uns helfen und wenn er richtig fit ist, wird er auch im Mittelblock verteidigen“, sagte Trainer Deutsch. 

Eintracht holt einen Vier-Tore-Rückstand auf

Allerdings hatten die Einträchtler nach der Führung Probleme. Viele Ballverluste prägten das Bild in der Volksbank-Arena. Die Bernburger nutzten das eiskalt aus und ging mit 9:5 in Führung (19.). Danach steigerten sich die Hausherren vor allem in Deckung. Der Wendepunkt im Spiel war dann ausgerechnet die zweiten Zwei-Minuten-Strafe für Struck kurz vor dem Seitenwechsel. „Die spielen wir 0:2. Das war matchentscheidend“, sagte SVA-Trainer Martin Ostermann hinterher. Eintracht hatte das Spiel gedreht und führte beim Kabinengang mit 12:11. Marko Matic und Tobias Myrbakk waren nun am treffsichersten. 

Technische Probleme beim Wiederanpfiff

Als beide Mannschaften in Halbzeit zwei starten wollten, gab es zunächst Probleme. Der Laptop am Zeitnehmertisch wollte nicht so richtig und so mussten beide Mannschaften noch ein paar Minuten warten. Fabian Borgas aus dem Eintracht-Staff eilte zu Hilfe und nach fünf Minuten konnte es los gehen. Die Zuschauer im VIP-Bereich waren nun sogar rechtzeitig zum Anwurf wieder auf ihren Plätzen. Eintracht hatte vor 832 Zuschauern den besseren Start und baute die Führung durch zweimal von Hermanni und Jonas auf 15:11 aus. Diesen Vorsprung konnten die Hildesheimer halten.

Daniel Deutsch lobt Kapitän von Hermanni

Insbesondere, weil Kapitän Lothar von Hermanni immer wieder die Verantwortung übernahm. „Ich hebe normalerweise nie jemanden heraus, aber was Lothar heute abgeliefert hat, ist unnormal“, lobte Trainer Deutsch seinen Allrounder. Immer wieder fand von Hermanni Lücken in der Bernburger Deckung. Von Hermanni erzielte Tor um Tor. Auch Myrbakk, der im Abschluss Schwächen offenbarte, profitierte von seinem Kapitän. Myrbakk glänzte in der Schlussphase mit guten Anspielen auf Kreisläufer Butkus. Der 30:27-Erfolg geriet nicht mehr in Gefahr, auch nicht, als Bernburg in den letzten zehn Minuten Topscorer von Hermanni in Manndeckung nahm. Das Schlusswort gebührt natürlich dem Matchwinner: „Ich bin ziemlich kaputt. Hauptsache wir haben gewonnen. Dass ich die Verantwortung übernehme, ist doch selbstverständlich“, sagte von Hermanni. Am kommenden Wochenende reisen die Hildesheimer zum letzten Hinrundenspiel nach Leipzig. Aktuell stehen die Einträchtler mit 16:6-Punkten auf Rang drei in der Tabelle der 3. Liga Ost. Der Rückstand auf Platz zwei beträgt vier Punkte.