Sommerpause? Von wegen! Während einige Helios GRIZZLYS in Giesen oder Hildesheim in Einzeltrainingseinheiten schwitzen, sind andere in Urlaubsregionen mit ihren Nationalteams am Volleyball spielen. So oder so, Cheftrainer Itamar Stein freut es. 

Eigentlich haben die Helios GRIZZLYS Giesen gerade Sommerpause oder besser gesagt Saison-Pause. Untätig bleiben die Bundesliga-Volleyballer allerdings deshalb nicht. So schwitzt Zuspieler Jan Röling des Öfteren mit Cheftrainer Itamar Stein in der Giesener Mehrzweckhalle oder in der Volksbank-Arena. Auch Mittelblocker David Seybering nutzt die ‚freie‘ Zeit.
Für den 21-jährigen Röling, der seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat, bleibt im Sommer die Zeit an sich zu arbeiten. „In der Sommerpause ein bisschen was machen ist nicht ganz so schlecht denke ich, der Sommer kommt ja jetzt“, fügt Röling mit einem Lachen an. Im Einzeltraining arbeitet er knapp 1,5h ganz individuell mit Cheftrainer Stein: „Die Intention kam von uns beiden. Ich wäre aber selbst auch unzufrieden, wenn ich den ganzen Sommer nichts machen würde. Ich will mich verbessern und der Sommer ist eine gute Zeit dafür. Da hat man keine Wettkämpfe und kann besser an Dingen arbeiten.“ Spezielle Punkte gibt im Training aktuell nicht, wie Röling verrät: „Man kann immer an allem arbeiten. Das Wichtigste oder woran wir aktuell arbeiten, ist die Beinarbeit. Dass ich eine gute Position unter dem Ball habe, auch wenn die Annahme mal nicht so perfekt ist. Aber auch die Präzision im Zuspiel.
In den eineinhalb Stunden kommt der gebürtige Wiesbadener gehörig ins Schwitzen. „Einzeltraining ist aber auf jeden Fall anstrengender“, entgegnet Röling anschließend, hebt aber auch die Vorteile hervor, „Es ist beides nicht schlecht. Beim Einzeltraining kann sich der Trainer auf einen konzentrieren, da wird die individuelle Stärke ganz besonders gefördert. Aber Mannschaftstraining ist genauso wichtig, gerade wenn es um Abstimmung geht. Wenn man speziell an Sachen arbeiten will, macht es schon mehr Sinn das in einzelnen Trainingseinheiten zu machen. Ich mag aber beides.

Etwas fernab nicht untätig sind gleich vier Nationalspieler der Helios GRIZZLYS. Der spanische Neuzugang Augusto Colito spielte vor kurzem mit seiner Nationalmannschaft die Qualifikation zur Europameisterschaft und die Golden League. In Rimini, Italien kämpfen drei weitere GRIZZLYS in der Volleyball Nations League um Punkte. Die Niederländer Stijn van Tilburg und Bennie Tuinstra (Neuzugang), sowie der serbische Libero Milorad Kapur. Stein ist erfreut: „Das freut mich sehr. Letztes Jahr war durch Corona vieles anders, sie konnten nicht so viel trainieren. Da kamen sie nach sechs Monaten ohne Training. Ich finde es gut, dass sich die Spieler sportlich beschäftigen und auch Wettkampfmodus haben.
Stein verfolgt die Länderspiele ‚seiner Jungs‘ ganz genau. „Alle unsere Jungs haben es bisher gut gemacht. Einige haben vielleicht ein bisschen mehr gespielt und einige ein bisschen weniger, aber sie trainieren regelmäßig und messen sich mit den Besten der Welt“, fasst Stein zusammen. Ein Sonderlob erhält Neuzugang Tuinstra: „Bennie Tuinstra zum Beispiel hat letzte Woche fünf Sätze mit der Niederlande gegen Frankreich gespielt und gewonnen. Ich bin damit sehr zufrieden.

Die Nationalmannschaften bilden allerdings auch eine Crux. Zwar ist die Volleyball Nations League (VNL) in Kürze vorbei, aber Olympia und Europameisterschaft stehen noch auf dem Programm. Es könnte durchaus sein, dass alle vier genannten dabei sind. Für Stein kein Problem: „Wenn sie später kommen sollten, dann muss die Feinabstimmung etwas schneller laufen, aber sie werden ja nicht unfit von ihren Nationalmannschaften kommen.
Zurück in Giesen blicken Trainer Stein und Zuspieler Röling gemeinsam auf den Kader der kommenden Saison. Der Trainer ist erfreut, dass es keinen allzu großen Umbruch gab: „Ich bin zufrieden mit dem Kader. Sehr zufrieden bin ich damit, dass wir acht Spieler aus der vergangenen Saison halten konnten. Die Basis der Mannschaft ist also da und darauf können wir aufbauen.“ Eine Umstellung sollte also nicht unbedingt vonnöten sein. „Wir haben vier Neuzugänge, das ist keine allzu große Umstellung. Ich denke aber die vier Spieler werden uns nach vorne bringen“, ergänzt Stein.
Röling kennt fast alle der Neuzugänge, sowie die ohnehin schon bisherigen Mitspieler: „Ich bin positiv angetan vom Kader. Ich habe gegen oder mit allen bis auf Augusto Colito bereits zusammen gespielt. Von Colito hab ich auch schon Videos gesehen, das sieht auch vielversprechend aus. Ich freue mich, ich treffe auch einige alte Freunde wieder.
Ein abschließendes Fazit wollen beide nicht ziehen, Röling ließ einen gewissen Interpretationsspielraum: „Wie stark wir dann sind, das sieht man ja ohnehin erst in der Saison, aber ich würde sagen wir sind nicht schlechter geworden.

Etwas wehmütig blickten beide auf das Ausscheiden der Bisons aus Bühl. „Ich finde es schade, dass die Bisons nicht mehr dabei sind. Die Substanz der Liga bröckelt, das merkt man leider“, so Röling. Stein, der die Situation selbst erlebte, fügte an: „Das ist sehr schade und traurig. Ich war auch mal in dieser Situation, sowohl als Spieler, als auch als Trainer. Ich hoffe, dass die Teams vielleicht zurückkommen und es keine Mannschaften mehr gibt die zurückziehen.
Der Blick geht allerdings nach vorn. „Jetzt sind wir bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison und darauf konzentrieren wir uns“, so Cheftrainer Stein.