Spät, aber hoffentlich noch nicht zu spät haben Sportdirektor Martin Murawski und die HC Eintracht Hildesheim GmbH in Kooperation mit dem Gesamtverein und dem CJD Elze ein Jugendkonzept auf die Beine gestellt. Fast 18 Monate hat das gedauert. Jetzt soll der Neuanfang nach der Ära Gerald Oberbeck her

Fakt ist, dass die GmbH bei der Übernahme der Nachwuchs- und Breitensportabteilung Fehler gemacht hat. Murawski verteidigt sich und sagt, dass er mit den Jugendlichen schon länger im Austausch war. Das nun viele Handballer aus dem Eintracht-Nachwuchs bei anderen Vereinen landen, ist für die Verantwortlichen Tagesgeschäft. „Das war in den vergangenen Jahren auch immer so“, relativiert die HC die aktuelle Situation. Das stimmt. Aber in diesem Jahr sind es gefühlt sehr viele Talente, die nun anderswo spielen werden. Die A-Jugend wird wohl erstmals seit Jahren nicht in der Bundesliga spielen, sondern in der Oberliga an den Start gehen. Kritik aus den Reihen der Eltern und der Spieler, dass die GmbH sich viel zu wenig um die Handballer gekümmert hat, lassen die Verantwortlichen nicht gelten. „Martin Murawski hat in den vergangenen Monaten viel geleistet, seit 2021 arbeitet er an einem Konzept für die Nachwuchsarbeit. Das steht jetzt“, sagt Geschäftsführer Matthias Wolpers und bittet auch um den Blick nach vorne. Eine Chance haben die HCler verdient. Jetzt muss es Murawski, Wolpers und dem neuen Jugendkoordinator Kevin Bartz schnell gelingen wieder Ruhe in die Nachwuchsabteilungen zu bekommen. Ruhe um die Talente zu formen und wieder schlagkräftige Teams zu bilden und die besten Handballer langfristig an den Verein zu binden. Damit Eintracht Hildesheim mittelfristig wieder Talente in die Profimannschaft integrieren kann. Mit Tjark Jonas und Sotirios Sarafis, die nun im Kader der Drittligamannschaft stehen, ist ein erster Schritt getan. Viele weitere müssen folgen.