Am Sonnabend um 19.00 Uhr trifft der HC Eintracht Hildesheim in der Emsdettener Emshalle auf den ebenfalls noch verlustpunktfreien TV Emsdetten.

Beide Mannschaften sind im letzten Jahr haarscharf am Aufstieg in die 2. Bundesliga vorbeigeschlittert, nachdem sie die Punktspielsaison der Staffel überlegen dominiert hatten. In diesem Jahr das gleiche Bild: beide Teams unternehmen einen neuen Aufstiegsanlauf und stehen nach zehn Spieltagen erneut ohne Minuspunkt an der Tabellenspitze der Staffel Nord-West. Wegen des Heimvorteils rücken die Gastgeber in der mit über 2200 Zuschauern ausverkauften Emshalle in eine leichte Favoritenrolle, aber auch die Hildesheimer haben insbesondere auch im letzten Jahr viel Erfahrung in brisanten Spielen gesammelt. Begleitet wird die Mannschaft von rund 60 Fans, die alles daransetzen werden, sich in der lauten „Emshölle“ Gehör zu verschaffen und das Team zu unterstützen. „Alle, die sich für den Fanbus angemeldet haben, bitten wir, um 15.00 Uhr an der Arena zu sein“ hat Teammanager Martin Kahl den Treffpunkt festgelegt. Der Bus startet spätestens um 15.15 Uhr in Richtung Emsdetten.

In Emsdetten treffen also zwei der drei noch verlustpunktfreien Drittliga-Mannschaften aufeinander, neben dem TV und unserer Mannschaft geht lediglich noch die HSG Krefeld-Niederrhein aus der Süd-West Staffel mit einer weißen Weste in den elften Spieltag. Die Spannung ist natürlich groß vor dem viel beachteten Duell der beiden führenden Teams der Nord-West Staffel.

Eine Vorentscheidung mit Blick auf die Staffelmeisterschaft ist das Spiel allerdings noch nicht, auch wenn sich der Sieger zunächst einen kleinen Vorteil verschaffen wird. Das sieht auch unser Trainer so:

Dieses Spitzenspiel ist ein Bonusspiel für meine Mannschaft. Wir wissen, dass wir auch gegen eine Wand aus Zuschauern spielen werden, was die Aufgabe nicht leichter macht. Aber in den bisherigen Spielen mussten wir immer gewinnen, alles andere wäre eine Enttäuschung gewesen. Nun geht es auswärts gegen den stärksten Gegner der Staffel. Natürlich wollen wir dort Punkte holen und werden alles geben, was geht. Aber selbst, wenn das nicht klappt, bringt das neue Erfahrungen und es gibt ja auch noch ein Rückspiel in unserer Arena

Aber auch für den Chefcoach und seine Crew ist es die erste wirkliche Standortbestimmung in diesem Jahr, die viele Erkenntnisse bringen wird. Verzichten muss Deutsch weiterhin auf Philipp Wäger, René Gruszka und Moritz Schade, die durch ihre Verletzungen weiter nur als Zuschauer fungieren können. Eventuell kehrt aber Matteo Ehlers am Sonnabend auf das Spielfeld zurück. „Matteo ist heiß, ob es zu einem Einsatz reicht, muss sich aber erst noch zeigen“ berichtet Daniel Deutsch, der aber froh ist, dass Luca Hopfmann nach seiner Verletzung zurück ist und Jorit Reshöft am letzten Sonntag seine Premiere im Eintracht-Trikot feiern konnte. Der Youngster bekam auch gleich Lob vom Cheftrainer: „Jorit hat sich selbstbewusst und einsatzfreudig gezeigt und mit seinen vier Treffern gleich einen guten Einstand geliefert“ so Deutsch. Piet Möller hat nach der Verletzung von Philipp Wäger schnell die Spielmacherrolle übernommen, gemeinsam mit Florian Billepp, Jakub Tonar und auch Hopfmann stellte er zuletzt eine starke Rückraumreihe. Die qualitative Breite im Kader, ohne die die Verletztenmisere kaum zu kompensieren gewesen wäre, zahlt sich schon jetzt aus. HC Eintracht Hildesheim reist mit der besten Abwehr der Staffel in die Emshalle, es wird von entscheidender Bedeutung sein, ob die Defensive gegen den druckvollen Rückraum der Gastgeber Zugriff findet.

Der TV Emsdetten ist für sein effektives und über 60 Minuten andauerndes Tempospiel bekannt und kommt meist zu vielen Toren. Obwohl die Mannschaft von Trainer Lennart Lingener ein Spiel weniger absolviert hat, hat sie bereits neun Treffer mehr als die Hildesheimer-Mannschaft erzielt. Allerdings hat der TV mit einem Spiel weniger aber auch bereits 32 Treffer mehr kassiert. Es wird also auch viel darauf ankommen, ob es gelingt, die Anzahl der Ballverluste so gering wie möglich zu halten und mit starkem Rückzugsverhalten Emsdettener Gegenstöße möglichst oft zu verhindern. Auch der TV hatte im Saisonverlauf bereits mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, konnte dies aber mit seinem großen Kader ebenfalls kompensieren. Kreisläufer Marcel Timm ist rechtzeitig zum Spitzenspiel wieder zurück, aus dem Rückraum ragt sicher auch der wurfgewaltige Marian Orlowski heraus. Erfolgreichste Torschützen aber sind immer wieder die Außen Yannick Terhaer (rechts) und Ben Beekmann (links), die insbesondere nach Gegenstößen ihre Wurfqualitäten zeigen. Die Zuschauer in der ausverkauften Emshölle jedenfalls können sich auf ein interessantes Handballspiel freuen, in der auch die jeweilige Taktik eine große Rolle spielen wird.