Nach der 0:7-Pokalklatsche gegen Zweitligist Elversberg hat der VfV 06 Hildesheim im Oberliga-Alltag die passende Antwort gegeben. Finn Kiszka trifft dreimal und Kilian Neufeld hat das Torhüterduell für sich entschieden.

Wow, das nennt man dann wohl die richtige Reaktion. Wer gedacht hatte, dass die 0:7-Pleite im DFB-Pokal gegen die SV Elversberg etwas mit den Oberliga-Kickern des VfV 06 Hildesheim machen würde, der sah sich getäuscht. Am Samstagnachmittag gab das Team der Trainer Marcel Hartmann und Marc Vucinovic die passende Antwort auf das Pokalaus gegen den Zweitligisten. Bei Aufstiegsfavorit FSV Schöningen gewann der VfV mit 5:1. Die Hildesheimer fanden richtig gut ins Spiel. Die Trainer warteten mit vier Personalveränderungen auf. Neben dem Ex-Schöninger Maxi Kohl standen auch Stürmer Finn Kiszka, Linksverteidiger Mohamad Baghdadi und Mittelfeldspieler Karsan Doski in der Startelf. Die verletzten Nikos Elfert und Can Gökdemir wichen, ebenso, Carlos Christel und Yusuf Akdas, die auf der Bank Platz nahmen. Mit Spannung erwarteten die mitgereisten VfV-Fans, wer wohl das Tor der Hildesheimer hüten würde. Bislang hatten sich die Trainer noch nicht entschieden, wer die Nummer eins sei. Bei Pro und Konter am vergangenen Montag ließen sich Hartmann und Vucinovic nicht in die Karten gucken.

Die Torwart-Frage ist entschieden

Sportnews-Experte Stephan Gaube hatte sich am Montag auf Kilian Neufeld als Nummer eins festgelegt „Die Erfahrung und die Ausstrahlung sprechen für den Neuzugang“, sagte Gaube. Hartmann und Vucinovic zogen nun nach. In Schöningen stand Kilian Neufeld im VfV-Tor. Und der machte seine Sache wirklich gut. Wie alle anderen VfVer auch. In der ersten Halbzeit waren die favorisierten Schöninger tonangebend. Allerdings spielten die Hildesheimer sehr diszipliniert. Und sie nutzten die sich bietenden Chancen eiskalt. Nach 14 Minuten bediente Doski Kiszka, der aus 13 Metern zum 0:1 traf. Der FSV, der sich in der Sommerpause ordentlich verstärkt hat, rannte nun mit aller Macht an. Die Gäste konnten aber immer wieder für Entlastung sorgen. So, wie in der 41. Minute, als Hady El-Saleh eine schöne Flanke von Baghdadi verwerten konnte. Die Hausherren versuchten es nun vermehrt über Standardsituationen. „Sieben von acht Toren in dieser Saison haben die Schöninger nach Standardsituationen erzielte“, warnte Hartmann noch vor dem Spiel. Sein Team verteidigte das ganz ordentlich, war in der 45. Minute aber geschlagen. FSV-Innenverteidiger Daniel Reiche köpfte eine Freistoßflanke ins Tor. Torwart Kilian Neufeld war machtlos. „Das können wir besser verteidigen“, sagte Hartmann.

Schöningens Harant fliegt gegen seriöse VfVer vom Platz

Die Hausherren kamen dann auch mit neuem Mut aus der Kabine. Allerdings nur acht Minuten lang. Dann sah Philipp Harant, der in der vergangenen Saison noch bei Regionalligist Chemie Leipzig verteidigte, wegen wiederholtem Foulspiels die gelb-rote Karte. Der VfV war fortan in Überzahl und nutzte das im Stile einer Spitzenmannschaft. Der überragende Kiszka legte einen Doppelpack hin (57. und 68.) und sorgte damit für die Vorentscheidung. Damit nicht genug. Die Hildesheimer hatten sich von Zweitligist Elversberg abgeschaut, wie man ein Spiel seriös zu Ende spielt. Ein langer Pass von Innenverteidiger Yannik Schulze fand den eingewechselten Fred Mc Mensah, der vor FSV-Torwart Sabri Vaizov cool blieb und zum 1:5-Endstand einschob. Das Ende eines fast perfekten Auftritts des VfV. „Das war schon eine Ansage, die unser Team heute gemacht hat. Wir müssen aber weiterhin demütig bleiben und an unseren Schwächen arbeiten“, sagte ein zufriedener Marcel Hartmann nach dem Spiel. Zur Torwartdiskussion hatte Hartmann dann auch noch einen Satz übrig. „Wir haben uns jetzt für Kilian entschieden. Diese Entscheidung steht, ist aber nicht in Stein gemeißelt“, sagte Hartmann, der den Blick gleich schon wieder auf den kommenden Mittwoch richtete. Dann tritt sein Team im Niedersachsenpokal beim 1. FC Germania Egestorf-Langreder an. „Wir wollen uns für die Niederlage in der Oberliga revanchieren und ins Halbfinale einziehen“, sagte Hartmann. Mit der Leistung von Schöningen dürfte das möglich sein.

Die VfV-Trainer Marcel Hartmann (links) und Marc Vucinovic waren zufrieden nach dem Sieg in Schöningen.