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Unser Geheimnis? Wir lieben unsere Aufgabe!
Was für eine überragende Saison der Invaders bisher als Aufsteiger. Jetzt geht es um die Playoff-Plätze. Wide-Receiver Pieter Solf sprach mit Sportnews-Redakteur Felix König über die aktuelle Situation, die Entwicklung des footballs und seine Ziele. Foto: Fotowelt Braunschweig
Felix König (FK): Hey Pieter, erst einmal Glückwunsch zur so erfolgreichen Saison bisher. Wie weit kann es für euch gehen? Was macht euch aktuell so stark?
Pieter Solf (PS): Hallo erstmal Felix! Danke für die Einladung zum Interview, ich freue mich wie immer sehr euer Gast sein zu dürfen!
Ich denke, wir haben bisher gezeigt, dass wir oben in der Tabelle mitspielen können und haben versucht, unseren „Aufsteiger-Titel“ recht schnell abzulegen. Das hat gut geklappt und jetzt geht es darum, sich einen sicheren Playoff-Platz zu sichern und dann werden wir sehen, wie weit es dort geht. Aber ich glaube, dass wir gezeigt haben, dass man uns nicht unterschätzen darf!
FK: Was macht euch aktuell so stark?
PS: Ich glaube, seit Coach Herford da ist, war das Ziel der Invaders, ein talentiertes, aber vor allem breit gefächertes Team aufzubauen. Wir sind jetzt im dritten Jahr mit Coach Herford und man sieht jetzt die Früchte seiner Arbeit. Die Offense besteht eben nicht nur aus unseren Star Runningbacks und Nelson, unserem Quarterback, sondern auch aus einer sehr starken und gut gecoachten Offensive-Line. Dazu kommt unser breit aufgestellter Receiver-Core, welcher immer gefährlich ist und nie vernachlässigt werden darf. Als Sahnehaube hast du dann noch Matti Ice, das Schweizertaschenmesser, der ist ebenfalls unberechenbar und immer für eine Überraschung offen. Auf der anderen Seite steht unsere Defense. Die haben 2/3 Spiele gebraucht, um sich richtig einzuspielen, aber jetzt sind alle Neuzugänge voll integriert und auch hier hast du auf jeder Position talentierte und disziplinierte Spieler. Alles in allem sind wir mittlerweile einfach eine routinierte Truppe und wissen, worauf wir uns verlassen können.
FK: Als Aufsteiger mischt ihr ganz schön die Liga auf. Glaubst du, dass damit vor der Saison viele (auch du) gerechnet hätten?
PS: Das ist eine gute Frage! Vor Saisonstart gibt es immer ein Motto für die kommende Saison.
Letztes Jahr war es O.M.O.G. („One mission one goal“) offensichtlich der Klassenaufstieg. Dieses Jahr ist es „Doubt us – It’s all about us.“
Wir haben uns also bewusst für ein Motto entschieden, in dem wir sagen: „zweifelt ruhig an uns, wir wissen, es geht nur darum, was wir daraus machen.“ Mit dieser Einstellung sind wir in die Saison gestartet und wollen sie auch beenden. Lange Rede kurzer Sinn, das Team und auch ich habe nicht daran gezweifelt, dass wir dieses Jahr viel erreichen können.
FK: Football ist auf dem aufsteigenden Ast in Deutschland. Wie nimmst du die Entwicklung wahr?
PS: Diese Entwicklung freut mich wirklich sehr! Die NFL wird immer größer in Deutschland und damit auch die Begeisterung am Local Football. Man merkt besonders in der Vermarktung und Darstellung des Ligageschehens, dass sich richtig was tut. Für mich als Spieler ist es einfach toll zu sehen, dass so ein Interesse an unserem Sport besteht und dass die GFL es schafft, dieser Begeisterung gerecht zu werden.
FK: Auch in Hildesheim kommt Football immer mehr in den Trend. Wirst du auf den Straßen schon erkannt?
PS: (lacht) Nein, dass man erkannt wird, ist eher selten. Wenn dann mal gegenüber einem Fan, welcher z. B. eigene Kinder in der Jugend spielen hat – die sind immer super informiert.
FK: Glaubst du, dass eure guten Leistungen dafür verantwortlich sein können, den Sport in Hildesheim und der Region weiter zu verbreiten?
PS: Ich glaube, dass es auf jeden Fall den Nachwuchs im Raum Hildesheim motiviert, sich den Football-Sport mal anzuschauen. Die Invaders hatten schon immer eine gute Jugend- und Nachwuchsarbeit. Aber ich denke, dass die Rückkehr in die erste Liga nochmal eine Schippe draufgelegt hat, was die Motivation angeht, es ins Herrenteam zu schaffen.
FK: Mit den Young Invaders habt ihr eine starke Nachwuchsschmiede, aus der du auch herausgekommen bist. Wie wichtig ist die Jugendarbeit im Football?
PS: Ich glaube, das aktuelle Team zeigt ganz gut, wie wichtig die Jugendarbeit ist. Auf jeder Position, ob Offense oder Defense, spielt jemand aus der eigenen Jugend. Grade für Hildesheim als eins der Teams mit vielleicht eher einem kleineren Budget für die Saison sind die eigenen Talente ganz wichtig. Sie bilden das Kernteam, welches dann durch weitere Spieler ergänzt wird. Wir ehemaligen Young Invaders haben daher großen Spaß daran, für das Team zu spielen, da man wirklich wertgeschätzt und als ein wichtiger Teil des Teams angesehen wird.
FK: In der letzten Saison warst du Scoring- und Receiving Leader deines Teams. Wie läuft die aktuelle Saison für dich? Bist du zufrieden?
PS: Die vergangene Saison war etwas ganz Besonderes für mich. Letztes Jahr hat gerade zum Ende der Saison einfach alles geklappt. Dieses Jahr ist das Niveau natürlich nochmal ein anderes, aber auch unsere Spielweise als Offense. Wir laufen den Ball wieder sehr gut und viel. Durch viele Verletzungen bei unseren Backs mussten wir uns letztes Jahr zunehmend mehr auf das Passspiel konzentrieren. Dieses Jahr ist es wieder ausgewogener, auch in der Ballverteilung unter den Anspielstationen. Ich bin also unter Anbetracht unserer offensiven Gesamtleistung zufrieden mit meiner Leistung. Ich versuche aber gerade für jetzt, für die heiße Phase der Saison und dann die hoffentlich anschließenden Playoffs, nochmal eine Schippe draufzulegen und eventuell meine Stats noch zu verbessern.

FK: Als du zum Football gekommen bist, war die Sportart in Deutschland noch nicht so bekannt. Wie kam das bei dir damals?
PS: Ich bin damals tatsächlich über die immer noch stattfindenden Summer-Bowl Flagfootball Schulturniere zum Football gekommen. Als Handballer konnte ich ganz gut mithalten bei den Flag-Turnieren und wurde dann von Young Invaders Spielern zum Training eingeladen. Das hat dann aber noch knapp ein 3/4 Jahr gedauert, bis ich es zum ersten Mal zum Training geschafft habe. Ab dem Moment war ich aber Feuer und Flamme und bin bis heute dabei geblieben.
FK: Wie wohl fühlst du dich bei den Invaders? Kannst du dir noch einmal eine andere Herausforderung vorstellen?
PS: Aktuell fühle ich mich hundertprozentig zu Hause bei den Invaders. Die Chemie stimmt einfach im ganzen Team und jeder einzelne, ob Spieler, Trainer oder Stuff – jeder weiß und spürt das. Ich bin mir sicher, dass das einen großen Anteil an unserem Erfolg hat. Solange das noch so weiter geht, wüsste ich nicht, warum ich das Team wechseln sollte. Natürlich denkt man mal darüber nach, wo es noch hingehen könnte. Ich hoffe aber, dass ich noch einige Jahre spiele, sodass ich mir da noch keine Gedanken drüber machen muss. Die ELF ist natürlich immer interessant, aber gerade durch die tolle Entwicklung auch in der GFL vermisse ich aktuell nichts.
FK: Was sind deine Ziele/Träume persönlich im Football?
PS: Meine persönlichen Ziele sind auf jeden Fall, einen German Bowl zu gewinnen. Darüber hinaus hoffe ich, dass ich mich in den nächsten Jahre als GFL Receiver etablieren und in den Statistiken ein wenig mitmischen kann. Das Wichtigste ist natürlich, dass ich gesund bleibe und den Spaß am Sport nicht verliere.
FK: Dann danke ich dir für deine Zeit und deine Antworten. Wir von Sportnews drücken dir und deinem Team für den weiteren Verlauf der Saison natürlich die Daumen und hoffen, dass ihr möglichst weit kommt!
PS: Danke dir/euch. Und danke nochmal für das Interview. Wir geben unser Bestes!