Nachdem die Staffeln der Abstiegsrunden veröffentlicht wurden und wir dazu einige Trainer befragt haben, denkt Sportnews Chefredakteur Maximilian Willke im Format "Das ist meine Meinung" über die Situation nach. 

Es war von vorneherein klar, dass es nicht einfach werden würde. Doch die nun gegebene Lösung scheint keinen wirklich glücklich zu machen. Die Rede ist von der Staffeleinteilung der Abstiegsstaffeln der Bezirksliga Hannover.
Weil der NFV Bezirk Hannover vermeiden wollte, dass Teams die in der ‚Vorrunde‘ aufeinander getroffen sind erneut aufeinandertreffen, haben nun fast alle Teams lange Fahrten vor sich. Die Problematik bezieht sich deutlicher auf die Abstiegsstaffeln, weil die Anzahl der Teilnehmer in der Aufstiegsrunde wesentlich kleiner ist. Insgesamt kämpfen 20 Teams (in zwei Zehnerstaffeln) um insgesamt vier Plätze für die Landesliga Hannover. Ganz anders ist es in den Abstiegsstaffeln. Dort kämpfen nämlich 58 Teams in sechs Staffeln um den Ligaverbleib. Die letzten vier Teams jeder Staffel, insgesamt also 24 Teams, etwas weniger als die Hälfte, steigen am Ende in die verschiedenen Kreisligen ab.
Bei der Neueinteilung der Staffeln wurde darauf geachtet, dass nach Platzierung aus der ‚Vorrunde‘ eingeteilt wurde und wie bereits erwähnt nicht auf gleiche Gegner getroffen werden soll. 

Das Resultat: Der FC Ambergau-Volkersheim hat zu möglichen Auswärtsspielen gegen den TSV Okel (1:52 h) und den TuS Lemförde (2:16 h) extrem lange Fahrten. Es ist kein Einzelfall: Den FC Stadtoldendorf und den TV Stuhr trennen zweieinhalb Stunden Fahrtzeit. Vielleicht wäre es ein wenig cleverer gewesen, zumindest grob nach regionalen Gesichtspunkten einzuteilen und doppelte Duelle in Kauf zu nehmen. Sicher wird es dennoch Argumente geben wie zum Beispiel: Man sieht neue Sportplätze, die sportliche Fairness aufgrund der Rangliste der Vorrunde sollte eine Rolle spielen und ab einer gewissen sportlichen Ebene muss es auch in Kauf genommen werden, dass man gewisse Fahrtzeiten zu Auswärtsspielen hat. Vielleicht ist es für viele Beteiligte auch die neue Unbekannte, weil die Auswärtsfahrten in der Vergangenheit bei maximal einer bis eineinhalb Stunden Fahrtzeit lagen.
Nichts desto trotz sage ich, doppelte, dreifache oder sogar vierfache Duelle wären in den besonderen Zeiten die Corona für den Amateursport mit sich bringt sicher die weniger „schlimme“ Alternative gewesen.