HC Eintracht Hildesheim hat das Finalrückspiel gegen den HC Oppenweiler-Backnang mit 31:27 gewonnen. Das reichte aber nicht für den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga.

Die Handballer von HC Eintracht Hildesheim haben den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst. Am Samstag gewann das Team von Trainer Daniel Deutsch zwar mit 31:27 gegen den HC Oppenweiler-Backnang, weil die Hildesheimer das Hinspiel in Backnang aber mit 26:35 verloren hatten, reichte es nicht für den Aufstieg. Dabei war Eintracht im Heimspiel drauf und dran den Neun-Tore-Rückstand aufzuholen. Die Hildesheimer waren im Vergleich zum katastrophalen Auftritt von vor einer Woche nicht wieder zu erkennen. Eintracht führte schnell mit 3:1 und die Gäste zeigten von Anfang an Nerven. Axel Goller verwarf zwei Siebenmeter und mit der offensiven Eintracht-Deckung hatten die Süddeutschen ihre liebe Mühe. Nach 15 Minuten traf Matteo Ehlers zum 9:5 für die Hausherren. Gäste-Trainer Stephan Just nahm seine erste Auszeit. Eintracht ließ sich auch von der Verletzung von Linkshänder Luca Hopfmann (5.) nicht aus dem Konzept bringen. Auch strittige Entscheidungen der beiden Unparteiischen, die nun wirklich keine Heimschiedsrichter waren, schluckten die Hildesheimer runter. Die über 2000 Fans in der Volksbank-Arena kochten teilweise und taten ihren Unmut lautstark kund.

Hendrik Hanemann wundert sich über eine Entscheidung der Unparteiischen.

In der 22. Minute wurde die Halle richtig laut. Ehlers traf zum 14:8. Zwei Minuten später sah Oppenweilers Abwehrchef Ruben des Sousa nach einem Foul die rote Karte. Gleiches Schicksal hätte Backnangs Goller schon in der Anfangsphase ereilen müssen. Goller kam aber mit einer Zeitstrafe nach einem Foul an Piet Möller davon. Bis zur Halbzeitpause durften die Eintracht-Fans weiter vom Wunder träumen. Mit 17:12 führte ihr Team. Größer als sechs Tore sollte der Vorsprung aber nicht werden, weil Eintracht die Chancen nicht nutzte und auch wieder einfache Fehler produzierte. Wie zum Beispiel kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit, als Florian Billepp als achter Spieler auf das Feld lief. Die logische Folge: Zwei Minuten für Billepp und Ballbesitz für die Gäste. In der 44. Minute traf Jakub Tonar zum 23:17. Drei Tore fehlten noch. Jetzt ging Eintracht aber die Puste aus. Das Fehlen von Abwehrchef Petar Juric und der Ausfall von Hopfmann konnten die Einträchtler auf Dauer nicht kompensieren.

Philipp Wäger setzt sich gegen die Gäste-Abwehr durch.

Im Angriff taten sich die Hildesheimer zum Ende hin sehr schwer. Zwar brachte der scheidende Kapitän Lothar von Hermanni die Hausherren mit 26:20 in Führung (53.), aber danach trafen die Gäste doppelt und die Hildesheimer Aufstiegshoffnungen waren dahin. Am Ende jubelten die gut 150 Gästefans. Für einen Aufreger sorgte kurz vor dem Abpfiff Gäste-Trainer Just. Er nahm 59 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 30:26 seine letzte Auszeit. Eine sinnlose und auch unfaire Aktion, da das Spiel zu Gunsten der Gäste bereits entschieden war. Eintracht-Trainer Daniel Deutsch war verständlicherweise außer sich und musste von Co-Trainer Chris Meiser beruhigt werden. Die Oppenweiler feierten unterdessen mit ihren Fans den verdienten Aufstieg. Über 120 Minuten waren sie insgesamt die bessere Mannschaft. „Wir haben es im Hinspiel vergeigt. Heute haben wir gut gespielt, aber am Ende hat es nicht gereicht. Wenn wir mit sieben oder acht Toren in Führung gegangen wären, hätte es noch einmal spannend werden können. Das haben wir nicht geschafft“, sagte Deutsch enttäuscht. Für den Trainer und sein Team ist jetzt erst einmal Sommerpause. Mit dem Gefühl, wieder den Aufstieg verpasst zu haben. Nach der Schlusssirene wurde es noch einmal sentimental. Mit Lothar von Hermanni, Rene Gruzska und Moritz Schade wurden drei langjährige verdiente Spieler verabschiedet. Die drei hätten sich nur allzu gerne mit dem Aufstieg verabschiedet.