Die Helios Grizzlys Giesen haben im ersten Auswärtsspiel in der Champions League alles gegeben. Bei Olympiacos Piräus mussten die Grizzlys vor 600 Zuschauern eine 1:3-Niederlage hinnehmen. Eine Niederlage die aber Mut macht.

Das war ein tolles Champions League-Debüt in fremder Halle. Die Helios Grizzlys Giesen haben zwar das Auswärtsspiel bei Olympiacos Piräus verloren, der Auftritt sollte aber Rückenwind für die Volleyball-Bundesliga geben. In der Melina Merkouri Hall in Piräus waren die Giesener drei Sätze lang ebenbürtig. „Das war ein Volleyballspiel auf hohem Niveau“, sagte Mittelblocker Noah Baxpöhler nach dem Spiel. Bei den Grizzlys bekam Zuspieler Jan Röling den Vorzug vor Nick Slight. Im Angriff waren Ethan Champlin, Jori Mantha und zunächst Mark Rura auf dem Feld. Rura wurde aber zeitig durch Kapitän Hauke Wagner ersetzt. Den ersten Satz entschieden Kleinigkeiten. Die Grizzlys mussten sich schließlich mit 21:25 geschlagen geben. „Da war mehr drin“, sagte Trainer Itamar Stein hinterher. Das seine Grizzlys auf europäischen Topniveau mithalten können, bewiesen sie im zweiten Satz. Die Giesener waren nun die bessere Mannschaft. Die Annahme passte, der Block war stabil und Röling setzte immer mit dem richtigen Gefühl seine Angreifer in Szene. Mit 26:24 ging der Satz an die Grizzlys. Der erste Satzgewinn in der Champions League. Lange konnten die Gäste dieses Erfolgserlebnis nicht feiern.

Machten über zwei Stunden lang Stimmung: Die Ultras von Olympiacos Piräus.

Olympiacos ging, von den Ultras ununterbrochen nach vorne gepeitscht, mit 9:4 in Führung. Giesen kam aber zurück und glich zum 16:16 aus. „Danach hatten wir die einzige Phase im Spiel, wo es nicht lief“, sagte Trainer Stein. Die Griechen konnten neun Punkte in Folge erzielen und gewannen den ansonsten ausgeglichenen Satz mit 25:16. Im vierten Satz waren die Hausherren immer in Führung. Die Giesener präsentierten sich aber nervenstark und wehrten beim Stand von 24:21 drei Matchbälle ab. Rölings Aufschlag war in dieser Phase unabwehrbar. Die Grizzlys glichen zum 24:24 aus. Leider konnten die Giesener diesen positiven Schub nicht nutzen. Olympiacos machte zwei Punkte in Folge und gewann das Spiel mit 3:1. Die Grizzlys brauchen aber nicht traurig sein. Sie boten den Griechen, die einen deutlich höheren Etat haben, über vier Sätze Paroli. „Ich hoffe, dass wir diese Leistung am Samstag im Pokal gegen Freiburg wiederholen können. Wir haben heute gut gespielt. Am Ende waren es Nuancen, die den Ausschlag gegeben haben“, sagte Trainer Itamar Stein. Was bleibt, ist ein Volleyballspektakel in einer kleinen Halle mit 600 lautstarken Fans. „Das hat trotz der Niederlage richtig Spaß gemacht“, sagte Kapitän Hauke Wagner. Nach dem Match ging es für die Grizzlys zurück ins Hotel nach Athen. Das Nachtleben war allerdings tabu. Am Donnerstagvormittag geht es mit dem Flieger wieder zurück nach Deutschland. Die Giesener haben in Piräus aber einen richtig guten Eindruck hinterlassen. Ein ausführlicher Reisebericht folgt.

Alles gegeben: Jori Mantha gönnt sich nach dem Spiel ein Trinkpäckchen.