Nach dem abrupten Ende der Saison 19/20 stehen die nächsten Wochen bei den Helios GRIZZLYS Giesen ganz im Zeichen der Aufarbeitung der letzten Spielzeit und der Planung der nächsten Saison. In den, auch für den Sport, unsicheren und nie dagewesenen Zeiten von „Corona“ stehen auch die Volleyballer aus Giesen vor neuen Herausforderungen und Fragen. 

Die Verantwortlichen der GRIZZLYS schrauben derzeit vor allem an der sportlichen Perspektive (Kaderplanung) und der wirtschaftlichen Entwicklung, um auch in der nächsten Spielzeit der 1. Volleyball Bundesliga wieder konkurrenzfähig zu sein.
Die erste Hälfte der Saison 19/20 war sportlich geprägt von Partien auf Augenhöhe, in denen die GRIZZLYS die entscheidenden Phasen nur selten für sich entscheiden konnten. Positiv waren sicherlich die Achtungserfolge in der Hildesheimer Arena vor einem mitgerissenen Heimpublikum, die schlechtesten Leistungen lieferte das Team von Itamar Stein gegen direkte Tabellennachbarn ab. Auffälligste Akteure in dieser Phase waren sicherlich der sprunggewaltige Diagonalangreifer Michael Wexter und Publikumsliebling und Libero der GRIZZLYS Milorad Kapur.

Die Aufholjagd der GRIZZLYS auf die Playoff-Plätze der 1. Volleyball Bundeliga zum Ende der Rückrunde kam zu spät, gerade auswärts punkteten die Giesener zu selten und gegen die direkten Konkurrenten in der Liga zeigten sie zu oft nur durchschnittliche Leistungen. Letztendlich kam der Abbruch der Spielzeit durch die VBL dem regulären Ende der Hauptrunde zuvor. Am 12.03. entschied die Volleyball Bundesliga, dass keine weiteren Spiele mehr ausgetragen werden würden und beendete damit die Spielzeit 19/20. „Die Volleyball Bundesliga (VBL) reagiert auf die sich rasant verändernde Situation rund um die Vorkehrungen zur Eindämmung des Coronavirus. Nach intensivem Austausch mit allen Bundesligisten traf der VBL-Vorstand am Donnerstagabend die Entscheidung, die Spielzeit der 1. Bundesliga der Frauen und Männer mit sofortiger Wirkung abzubrechen,“ so heißt es in der offiziellen Pressemitteilung der VBL. Auch das letzte Heimspiel der Helios gegen den TV Rottenburg und somit der Kampf um einen einstelligen Tabellenplatz fiel den Corona-Spielabsagen zum Opfer.

GRIZZLYS auf Platz 3 der Zuschauer-Rangliste – Mayaula bester Blocker der Liga

Insgesamt 17.110 Zuschauer besuchten die Heimspiele der Helios GRIZZLYS in der Saison 19/20 in der Volksbank-Arena Hildesheim, damit belegen die Giesener Volleyballer Platz 3 der Zuschauerstatistik knapp hinter dem TV Rottenburg (17.601) und deutlich hinter den erstplatzierten BERLIN RECYCLING Volleys (39.475). Die Helios GRIZZLYS können mit dieser Platzierung zufrieden sein, werden jedoch in der nächsten Spielzeit weiter daran arbeiten mit einer Mischung aus hochklassigem Sport, vielfältiger Unterhaltung und einer familiären Atmosphäre immer mehr Menschen für den Besuch der Bundesliga-Spiele in der Arena, aber auch die Unterstützung via Live-Stream und Free-TV zu begeistern.
In der offiziellen Spielstatistik (Quelle: Volleyball Bundesliga) belegt GRIZZLYS-Mittelblocker Magloire Mayaula bei den erfolgreichen Angriffen (Kills) mit 58,23% auf Platz 2 hinter dem deutschen Jung-Nationalspieler Anton Brehme (SVG Lüneburg) und bei den Blockpunkten schaffte es Mayaula sogar auf Platz 1 der gesamten Liga. Mit insgesamt 51 direkten Blockpunkten wird er abschließend somit als bester Blocker der 1. Volleyball Bundesliga 19/20 geführt. Der Kongolese zeigte in seiner zweiten Saison für die Helios GRIZZLYS über die gesamte Spielzeit hinweg eine starke Leistung. Zum Ende der Saison holten jedoch gerade Routinier und Kapitän Hauke Wagner, sowie der amerikanische Außenangreifer David Wiezcorek deutlich auf, was Angriffseffektivität und Spielkonstanz anging. Auch der Jüngste im Team, Zuspieler Jan Röling, spielte eine gute Saison mit klarem Aufwärtstrend.

Platz 10 in der Bundesliga-Abschlusstabelle

Sportlich verlief die letzte Spielzeit für die GRIZZLYS nicht ganz nach Plan. Wie in der vorangegangenen Saison belegte das Team von Cheftrainer Itamar Stein Platz 10, punktgleich mit dem TV Rottenburg (Platz 9). Die HEITEC Volleys Eltmann und die Volleyball Bisons Bühl konnten die Giesener Volleyballer hinter sich lassen. Jedoch wird es nach Beschluss der Volleyball Bundesliga (VBL) keine sportlichen Absteiger geben.
Der Tabellenerste nach der Hauptrundes stand schon lange vor dem Ligaabbruch mit den BR Volleys fest. Doch wird es auf Beschluss der VBL für die aktuelle Saison keinen Deutschen Meister geben. In der Mitteilung der Volleyball Liga heißt es: „Die sofortige Beendigung der Spielzeit bedeutet auch, dass es in der Saison 2019/20 keinen Deutschen Volleyball-Meister bei den Frauen und Männern geben wird. Zudem entschied der Vorstand, dass es Aufgrund der außergewöhnlichen Situation keine Regelabsteiger aus der 1. Bundesliga geben wird. Über die finale Rangfolge in der Tabelle und die damit verbundene Vergabe der Startplätze im Europapokal wird eine Regelung entscheiden, die nun gemeinsam mit dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) für alle Ligen erarbeitet wird.“

Die Hinrunde – Licht und Schatten wechseln sich ab

Die GRIZZLYS starteten im vergangenen Oktober mit zwei Niederlagen in die Saison. Mit 1:3 mussten sie sich zu Hause trotz guter Leistung gegen die WWK Volleys Herrsching geschlagen gegeben und auch auswärts gegen den Rekordmeister Berlin blieb beim 0:3 eine Überraschung aus. Doch bereits am dritten Spieltag folgte mit dem 3:1-Erfolg gegen die powervolleys Düren im ersten TV-Spiel der Vereinsgeschichte eine starke Partie der Helios GRIZZLYS, die sich mannschaftlich geschlossen und spielerisch stark präsentierten. Doch nach dem kurzen Höhenflug musste man auswärts gegen den Aufsteiger aus Eltmann einen herben Rückschlag hinnehmen. Mit 0:3 musste man sich geschlagen geben und die wohl bitterste Niederlage der Hinrunde einstecken. Dass die HEITEC Volleys Eltmann wenige Wochen später Insolvenz anmelden mussten und nur unter Vorbehalt die Saison beenden würden, schmälerte diese schmerzhafte Erfahrung nicht. Auf den nächsten Sieg musste die Mannschaft um GRIZZLYS-Kapitän Hauke Wagner zunächst weiter warten. In einem engen Match unterlagen sie zunächst mit 2:3 gegen die Volleyball Bisons Bühl vor heimischem Publikum und auch auswärts gegen favorisierte Friedrichshafener mussten die Giesener eine 0:3-Niederlage einstecken.
Ein gänzlich anderes Gesicht zeigten die GRIZZLYS dann beim Überraschungserfolg gegen die United Volleys Frankfurt, bei der sie wohl eine der besten Leistungen der Spielzeit zeigten. Punktlos ging dann die Endphase der Hinrunde zu Ende gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen, sowie die SVG Lüneburg und den TV Rottenburg unterlag man auswärts. Außerdem konnte man gegen den Champions-League Teilnehmer, die HYPO Tirol AlpenVolleys Haching, in der heimischen Arena nur einen Satz gewinnen und verlor so mit 1:3.
Eine wichtige Randnotiz im Laufe der Hinrunde war sicherlich der Wechsel auf der Zuspielposition bei den Helios GRIZZLYS. Nachdem Ariel Katzenelson auf eigenen Wunsch in seine israelische Heimat zurückkehrte, folgte der österreichischen Nationalspieler Alexander Tusch, der sich nahtlos ins Team einfügte. 

Der DVV-Pokal 19/20 für die GRIZZLYS – Saisonziel erreicht

Der DVV-Pokalwettbewerb verlief für die Helios GRIZZLYS nach Plan. Mit dem Viertelfinaleinzug erreichte man zwar das zuvor ausgegebene Saisonziel, allerdings konnten sie auch nicht überraschen. Im Achtelfinale wurde der Zweitligist aus Karlsruhe (Baden Volleys) erwartet deutlich mit 3:0 geschlagen. Mitte November war dann gegen den Ligakonkurrenten aus Rottenburg Endstation. Gegen den TVR konnten die GRIZZLYS auswärts nur phasenweise ihre Leistung abrufen und so mussten sie nach einem 1:3 die Heimreise antreten. 

Heimstark und gefestigt in der Rückrunde – Aufholjagd der GRIZZLYS kommt zu spät

Nach einer kurzen spielfreien Phase über den Jahreswechsel ging es für die GRIZZLYS Mitte Januar zum Start der Rückrunde in den Süden Deutschlands. Gegen die WWK Volleys Herrsching gelang mit einem 3:0-Erfolg die erste Revanche der Saison. Die zwei ersten Heimspiele des Jahres musste man gegen Berlin (0:3) und den VfB Friedrichshafen zwar verloren geben, die Giesener zeigten jedoch in beiden Partien vor jeweils mehr als 2.000 Zuschauern gute Leistungen. Ärgerlicher waren sicherlich die 1:3-Auswärtsniederlagen gegen Düren und Bühl, die den Druck auf Team und Trainerstab merklich erhöhten. Um den sportlichen Klassenerhalt zu sichern mussten in den nächsten Wochen nun Punkte folgen. Das zweite TV-Spiel vor heimischen Publikum kam da gerade richtig. Gegen die Netzhoppers KW zeigte sich das gesamte Team spielerische gefestigt und mental gereift und so gewannen die GRIZZLYS souverän mit 3:1. Anschließend unterlag man gegen starke Frankfurter, die die Saison auf Platz zwei der Bundesligatabelle abschließen sollten, auswärts zwar mit 1:3, ließ dann jedoch zwei deutliche Heimerfolge zum Endspurt der Spielzeit folgen. Gegen die Eltmänner revanchierten sich die Helios GRIZZLYS mit 3:0 und auch das Derby gegen schwächelnde Lüneburger konnten die Giesener Volleyballer mit 3:0 für sich entscheiden.

Trotz Corona – Planungen für die nächste Saison laufen

Bereits heute stehen einige Personalien für die kommende Saison fest. Mit Jan Röling und Timon Schippmann bleiben dank 2-Jahresvertrag zwei junge deutsche Spieler den GRIZZLYS in der kommenden Saison erhalten. Außerdem haben mit Libero Milorad Kapur (bis 2022) und Mittelangreifer Mayaula zwei Leistungsträger ihre Verträge bereits im Laufe der letzten Saison vorzeitig verlängert. Mit allen anderen Spielern werden gegenwärtig Gespräche geführt, um in den nächsten Wochen weiter am Kader für die nächste Saison feilen zu können. Dabei wird Chefcoach Itamar Stein auch für die neue Spielzeit die Fäden in der Hand behalten in enger Abstimmung mit GRIZZLYS-Geschäftsführer Sascha Kucera.
GRIZZLYS Geschäftsführer Sascha Kucera äußert sich so zur vergangenen und zum Ausblick auf die kommende Saison: „Sportlich waren wir mit der Hinrunde nicht zufrieden, wir müssen analysieren warum bei uns den letzten Spielzeiten immer erst in der zweiten Halbzeit der Saison der Knoten geplatzt ist. Wir müssen sportlich noch etwas attraktiver für die Zuschauer werden, dann steigern wir die Besucherzahlen und Klickraten (bezogen auf den LIVE-Stream) weiter!“