Für die Helios GRIZZLYS Giesen ist die Volleyball Bundesliga-Spielzeit 2020/21 seit vergangenem Samstag beendet. Das Saisonziel Play-Offs haben sie nicht erreicht. Sportnews Hildesheim-Chefredakteur Maximilian Willke analysiert die Saison und schreibt einen Kommentar was besser werden muss.

Am Ende stehen vier Punkte zwischen dem Achtplatzierten den Volleyball Bisons Bühl und dem Neuntplatzierten den Helios GRIZZLYS Giesen. Vier Punkte haben also darüber entschieden, dass die Helios GRIZZLYS ihr Saisonziel Play-Offs verpasst haben. Schaut man in der Nachbetrachtung der Saison, wo die Giesener vier Punkte liegen gelassen haben, werden sie sicher auf zwei Spiele besonders wehmütig schauen. Die Heimspiele gegen Bühl und die Netzhoppers gingen jeweils mit 1:3 verloren, damit gingen null Punkte auf das eigene Konto, hingegen jeweils drei auf das Konto eines direkten Konkurrenten. Selbst zwei Tie-Break-Siege hätten den Giesenern in diesen Spielen zum erstmaligen Erreichen der Endrunde um die deutsche Volleyball-Meisterschaft gereicht.
So bleibt allerdings der Makel, die Mannen um ihren Geschäftsführer und sportlichen Leiter Sascha Kucera, sowie Trainer Itamar Stein, haben das vor der Saison gesteckte Ziel verfehlt. 

Unter dem Strich muss man sagen, die GRIZZLYS haben es sich selbst zu zuschreiben, denn Chancen waren mehr als oft da. Man denke nur an den Januar zurück, als die Giesener satte zehn Punkte in fünf Spielen holten, darunter die Duelle mit den Top-Teams aus Düren und Berlin, und auf Platz vier der Tabelle kletterten. Doch dann folgte der vermeintlich schwache Februar. Sechs Spiele, sechs Niederlagen – ein bisschen gemildert wird diese Statistik durch viele Fünf-Satz-Spiele, wodurch die GRIZZLYS immerhin auch vier Punkte holten. 

[Widget Platzhalter]

Am Ende war die Enttäuschung, verständlicherweise, groß. So nah waren die GRIZZLYS dem Erreichen der Play-Offs noch nie. Der Kader war der Beste, den er bisher zur Verfügung hatte, resümierte Trainer Itamar Stein. Auch die Leistungen oftmals gut, aber nicht gut genug und haben sich zu selten in den Ergebnissen wiedergespiegelt, ließen Trainer Stein und sein Kapitän Hauke Wagner unisono verlauten. Ein weiterer Punkt ist die Konstanz. Die ersten drei Tie-Breaks konnten die GRIZZLYS allesamt für sich entscheiden, die letzten sechs Spiele über fünf Sätze gingen allesamt verloren. Auch in den einzelnen Partien schwankten die Leistungen zu sehr. In Königswusterhausen führten die Giesener bereits mit 2:0, in den Heimspielen gegen die United Volleys, Bühl und KW gewann man jeweils den ersten Satz, gab danach aber immer die Spiele ab. 
Kucera und Stein wissen woran sie arbeiten müssen, beim Thema Aufschlag, Block und Annahme gibt es Verbesserungspotenzial. Das belegen die Statistiken nach der Hauptrunde der aktuellen Spielzeit. Unter den zehn besten Top-Scorern sind mit Stijn van Tilburg (Rang zwei) und Hauke Wagner (Rang sechs) gleich zwei GRIZZLYS. In der Rangliste der Blockpunkte hingegen kommt der erste Giesener erst auf Platz 18. Bei guten oder perfekten Annahmen, sowie der Annahmeeffizienz rangieren die GRIZZLYS im Teamranking sogar auf den vorletzten Plätzen.
Dennoch stehen die Zeichen für die kommende Saison recht positiv. Die GRIZZLYS haben bereits einen Stamm für die kommende Spielzeit zusammen. Stützen wie Kapitän Wagner, Top-Scorer van Tilburg, Zuspieler Röling oder Mittelblocker Mayaula bleiben allesamt bei Giesen. Jetzt gilt es die passenden Stücke dazu zu holen, dass in der Saison 21/22 ein neuer Anlauf auf die Play-Offs gemacht werden kann. Es darf also etwas mehr Erfahrung sein, wie zum Beispiel ein Schöps in Frankfurt, ein Andrae in Düren oder ein Westphal bei den Netzhoppers und beim Thema Annahme und Block müssen die Giesener sich verbessern.