Auftakt nach Maß für die Drittligahandballer des HC Eintracht Hildesheim. Eine starke Torhüter- und Abwehrleistung, sowie ein schnelles Umschaltspiel führten dazu, dass eine gut besuchte Volksbank Arena den Hausherren nach dem deutlichen Auftaktsieg zu jubeln konnte. Es gibt allerdings Sorgen um Lukas Schieb. 

Ausglichen starteten die ersten Minuten der neuen Drittligasaison in heimischer Halle der HC Einträchtler. Der Aufsteiger aus Plauen geht nach knapp zwei gespielten Minuten mit 2:0 in Führung. Nach knapp fünf gespielten Minuten glichen jedoch Lothar von Hermanni und René Gruszka zum 2:2 aus. In Minute acht trifft Hildesheims Nummer 43, Jan Winkler, zur ersten Führung der Partie (4:3). Dann schlugen die Minuten von dem neuen HC-Schlussmann. Erst die Doppelparade, dann der gehaltene Tempogegenstoß – immer wieder scheiterten die Gäste an Konstantin Madert. „Wer soll denn bei diesem Hüter treffen?“, fragt Hallensprecher Christoph „Scholle“ Scholz in die Publikumsränge. Seine Vordermänner nutzen die Paraden eiskalt aus und spielten mit viel Tempo nach vorne. So ging es über 6:4, 9:6 in der 18. Minute zum 11:6 und damit einer fünf Tore Führung. In der gleichen Minute musste Hildesheims Marko Matic nach einer Abwehraktion für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen und der Gast traf von Siebenmeterpunkt zum 11:7. Nichts was die Einträchtler sonderlich aus dem Konzept brachte – im Gegenteil, in Unterzahl erhöhten die Schwarz-Grünen auf 13:7. Eine starke Torwart- und Abwehrleistung führte dazu, dass der SV 04 Plauen-Oberlosa sechs Minuten ohne Torerfolg blieb (24. Minute 14:8).

Dann wurde es erst still und kurz darauf hitzig in der Volksbank Arena. In der 25. Minute lag HC-Mittelmann Lukas Schieb am Boden und hielt sich den Fuß – Schockmoment bei allen HC-Fans. Der Hildesheimer knickte unglücklich um und wurde von der medizinischen Abteilung und seinen Teamkameraden vom Spielfeld getragen.
Nach der Stille kam der Trubel. Die letzten fünf Minuten wurde kaum mit beiden Mannschaften vollständig gespielt. Erst schickte das Schiedsrichtergespann Moritz Schade und die Nr. 23 aus Plauen mit einer Zeitstrafe vom Feld, keine 20 Sekunden später musste auch Sören Kress Platz nehmen. Etwas was den HC Fans so gar nicht gefiel, weshalb die berühmte Hildesheimer Stimmung aufkam. Dass diese Stimmung pushen konnte, wurde in der Volksbank-Arena mehrfach gesehen. Ein Grund wieso trotz doppelter Unterzahl der Vorsprung von sechs Toren gehalten werden konnte (16:10) und mit der Halbzeitsirene sogar auf 17:10 ausgebaut werden konnte. 

Die zweiten 30 Minuten starten und wie soll es anders sein: Konstantin Madert hält und die Eintracht flitzt zum ersten Treffer (18:10) der zweiten Halbzeit auf die gegnerische Seite. Nach 34 Minuten trifft Plauen zum 19:11, scheitert aber kurz danach vom Punkt an HC-Keeper Madert. Und seine Vordermänner? Arbeiten konsequent in der Abwehr und schalten blitzschnell in den Angriff um, so steht es nach 36 Minuten 21:11. Der zehn Tore Rückstand seiner Mannschaft zwingt den gegnerischen Coach zur Auszeit. Eine Auszeit, in der sich auch die Hildesheimer nochmal beraten konnten, was nach einer starken Angriffskombination zur elf Tore Führung (22:11) führte. Das reichte den Hausherren für den Auftakt ins #Projekt2aus82 aber noch nicht, weshalb sie 20 Minuten vor Schluss in Person von Kay Behnke auf 25:12 erhöhten. In der letzten viertel Stunde wurde einer mit großem Zuschauerapplaus vom Feld verabschiedet: Konstatin Madert. Für ihn kam Leon Krka zwischen die Hildesheimer Pfosten, der sein Tor ebenfalls dicht hielt. Für die HC Einträchler war die Spiellust noch nicht vorbei, die Abwehr stand weiter stabil und jeder Torerfolg wurde von allen Spielern mit Fäusten in der Luft gefeiert. Trotzdem merkte man beim Stand von 28:16 einen kleinen Durchhänger in den Hildesheimer Angriffsreihen, sodass erst nach knapp vier Minuten das 29. Tor für die Hausherren fiel. Dann ging es aus der starken Abwehrreihe aber wieder Schlag auf Schlag. Kurz nach dem Treffer von Martin Schmiedt, verwandelt Jonas Richardt beim Tempogegenstoß und dann Moritz Schade vom Kreis (31:16). Derweil machte es Leon Krka seinem Teamkollegen gleich und ließ für die Gäste aus Plauen kaum einen Torerfolg zu, sodass ihnen lediglich acht Treffer in den zweiten 30 Minuten gelangen. Beim 32:18 Endstand ertönte das Schlusssignal und die HC Einträchtler feierten die ersten beiden Punkte der neuen Saison. 
Schön, dass viele Zuschauer da waren. Wir hatten schon annähernd alte Stimmung, das tut allen gut„, freut sich Jürgen Bätjer nach der Partie.
Ich denke wir haben einen unangenehmen Aufsteiger das ganze Spiel über beherrscht, mit zwei guten Torhütern. Konstantin Zweidrittel lang, Leon zum Schluss aber auch noch. Wir hatten eine stabile Abwehr in unterschiedlichen Besetzungen. Das freut mich, dass wir da die Kräfte verteilen können. Vorne sind wir gutes Tempo gegangen, haben eine gute Quote von außen gehabt. Spielerisch können wir an der ein oder anderen Stelle noch ein bisschen flüssiger gestalten. Das hing aber auch mit den vielen unglücklichen Zweiminutenstrafen in der ersten Halbzeit zusammen und dann in der zweiten Halbzeit lastet auch viel auf Sören. Das ist der einzige Wehrmutstropfen, dass Schieb jetzt ausfällt. Ich hoffe, dass wir ihn schnell wieder an Bord haben. Es ist wichtig mit einem guten Sieg in die Saison zu starten, vor dem Derby kommende Woche, dass wir da mit breiter Brust auflaufen können“, fasst der HC-Coach das Spiel zusammen.