Die Hildesheim Invaders haben wieder einen Headcoach. Zwei Wochen nach dem Rücktritt von Gerrit Meister hat dessen Vorgänger wieder übernommen. Marcus Herford ist aus der Schweiz zurück in Niedersachsen.

Mittwochmittag, 13 Uhr, auf dem Citybeach an der Linie herrschen tropische Temperaturen. Die American Footballer der Hildesheim Invaders haben auf dem Sand hinter Rathaus zu einem Pressegespräch eingeladen. Die Einbecker Brauerei hatte kurzerhand die Kaltgetränke zur Verfügung gestellt. „Null Bock“ stand auf den alkoholfreien Bierflaschen. „Wir haben richtig Bock“, entgegnete Johannes Krupp, der zweite Vorsitzende bei der Eröffnung. Zunächst bekam Quarterback Hendrik Scharnbacher, der den etatmäßigen Quarterback Nelson Hughes bis zum Saisonende ersetzen muss, das Wort. „Zuletzt war es ungewohnt, allein in der Verantwortung zu stehen. Ich habe schon viel von Nelson gelernt und jetzt will zügig noch besser werden“, sagte der Spielmacher der Invaders. Dann bekam der Invaders-Auftritt auf der Lilie einen besonderen Show-Effekt. Der neue Headcoach wurde vom Autohaus Herrmann direkt zum Citybeach kutschiert. „Ich darf ganz herzlich unseren neuen, alten Trainer präsentieren: Marcus Herford“, sagte Krupp unter dem tosenden Beifall der Invaders-Freunde und Fans, die anwesend waren. Marcus Herford is back. Der Headcoach war bis zur vergangenen Saison drei Jahre lang einen richtig guten Job für die Hildesheimer Footballer, bevor er im Frühjahr in die Schweiz wechselte. Sein Engagement beim EFL-Klub Helvetia Mercenaries endete schon nach wenigen Spielen. Herford war also frei und die Inavders schlugen zu. „Ich wusste das Marcus noch seine Wohnung am Kalenberger Graben hat“, sagte Krupp etwas schelmisch. Der Coach wurde etwas emotionaler. „Die Invaders sind wie eine Familie, der Kontakt ist nicht abgebrochen“, sagte Herford bei seinem Antritt. Mit den Coaches Jacob Adelman und Hughes stand er regelmäßig im Austausch, am Dienstag leitete Herford zum ersten Mal nach seinem Schweiz-Ausflug das Training. „Die Jungs haben voll mitgezogen. Sie wollen erfolgreich Football spielen. Sie sind absolut fokussiert“, berichtet der neue Headcoach, der die Invaders von vorletzten Platz in sichere Gefilde führen soll. „Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel und dann werden wir sehen, was noch geht in dieser Saison.“

Headcoach Marcus Herford ist voller Tatendrang.

Zwei Siege und vier Niederlagen stehen zu Buche. Kein gutes Ergebnis. Zudem gab es den Rücktritt von Headcoach Gerrit Meister und den Ausfall Hughes. Ganz kurzfristig verabschiedete sich auch noch Leistungsträger Chauncey Moore. Der Safety wird seinen Vertrag nicht erfüllen und wechselt zu Düsseldorf Rheinfire in die EFL. Die Invaders schauen in die Röhre. Bei diesem Wechsel gibt es keine Ablöse. „Wir sind auf der Suche nach Ersatz“, sagte Krupp. Dafür bringt Coach Herford den O-Liner Sampo Leppänen aus Zürich mit. Jetzt gilt es für die Invaders nach den unruhigen Wochen zuletzt, wieder gute Leistungen auf den Platz zu bringen. Am Sonntag sind die Hildesheimer beim sechstplatzierten Düsseldorf Panthers zu Gast. Mit Marcus Herford wollen die Invaders den Turnaround schaffen.

Quarterback Nelson Hughes (links) war gestern mit seiner Ehefrau auf dem Jobbeach.