Der Head-to-Head Vergleich von Anton und Felix von Sportnews Hildesheim im Vorfeld des NFV-Pokal Finals.

Im großen Kopf-an-Kopf oder englisch Head-to-Head Vergleich haben Anton und Felix von Sportnews Hildesheim die beiden Mannschaften von VfV Borussia 06 Hildesheim und auf der anderen Seite vom SV Atlas Delmenhorst angeguckt und positionsweise verglichen. Beide Mannschaften haben wir in einem 4-2-3-1 System aufgestellt und vermutet, wie sie am Samstag auflaufen könnte.

Torwart: Tommy Henze vs. Damian Schobert 0:1

Wir vermuten, dass bei den Hildesheimern Tommy Henze im Tor stehen wird, da er sich in der Rückrunde einen Stammplatz erkämpft hat und den Großteil der Spiele im Tor stand. Mit Tobi Dahncke bildet er ein super junges und sehr starkes Torwart-Duo. Henze ist sehr athletisch, stark auf der Linie und in der Luft, hat aber seine Schwächen klar bei dem Spiel mit dem Ball. Auf der anderen Seite hat bei Atlas Damian Schobert 33 Einsätze und somit bis auf ein Spiel jedes diese Saison absolviert. 44 Gegentore können sich sehen lassen für den Torwart, der vor der Saison aus der Regionaliga vom Bremer SV zu Atlas wechselte. Dieses Duell geht knapp an den SV Atlas, einfach aufgrund der Erfahrung und den konstanten Leistungen über die Saison hinweg. VfV 06 hat das besser Torwart-Duo, aber den Punkt bekommt Schobert.

LV: Mohammad Baghdadi vs. Ibrahim Temin 1:1

Ein knappes Duell auf der Linksverteidigerposition. Baghdadi, sowie Temin sind offensivstarke Linksverteidiger mit einem starken Eins-gegen Eins. Bei Baghdadi kommt aber noch die Standardstärke und die Torgefahr dazu. In der laufenden Saison kommt er bereits auf sieben Treffer. Im Duell zweier regionalligaerfahrenen Spielern hat der Hildesheimer deshalb die Nase vorne.

IV: Niklas Rauch vs. Raoul Cissé 2:1

Der Hildesheimer Abwehrchef spielt eine starke Saison und hat die Domstadtelf mit seinem Last-Minute-Treffer erst in das Elfmeterschießen und dann in das Finale gebracht. Rauch zeichnen seine Zweikampfstärke, seine Ruhe und sein guter Spielaufbau aus. Auf der anderen Seite steht Raoul Cissé, der mit seinen 23 Jahren schon eine außerordentliche Athletik aufweist, in manchen Situationen aber noch etwas langsam und unbeweglich wirkt. Der Punkt geht an Niklas Rauch.

IV: Anton Pourfard vs. Kerem Sari 2:2

Anton Pourfard ist der Senkrechtstarter bei VfV in der Rückrunde. Er hat seine Chance genutzt und überzeugt mit Zweikampfstärke, guten Bällen in die Tiefe und einer großen Abgeklärtheit für sein Alter. Auf der anderen Seite steht Abwehrchef Kerem Sari, der genau wie Cissé eine brutale Physis aufweist und im Boden-sowie Luftzweikampf kaum zu bezwingen ist. Des Weiteren ist er extrem gefährlich bei Standards. Diese Saison kommt er schon auf fünf Tore. Knappes Duell, aber der Punkt geht nach Delmenhorst.

RV: Hassan El-Saleh vs. Phillip Eggersglüss 3:3

Was für ein Duell auf der Rechtsverteidiger-Position. Kapitän Hassan El-Saleh, der in der Jugend des VFL Wolfsburg ausgebildet wurde, ist ein Spieler mit einem riesigen Herz, welches er immer auf dem Platz lässt. Er wurde beim VFL Wolfsburg ausgebildet, kommt sogar auf einiger Youth-League-Einsätze, sowie im Herrenbereich 81 in der Regionalliga. Brutale Qualität und brutale Erfahrung. Auf der anderen Seite steht aber auch Phillip Eggersglüss, der Profi bei Werder Bremen gewesen ist. Der 29-Jährige absolvierte 61 Spiele in der 3. Liga für die U23 von Werder Bremen und spielte zuletzt vor seinem Wechsel zu Atlas in der Regionalliga West bei Rot-Weiß Oberhausen.
Ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die Punkte geteilt werden.

ZM: Jannis Pläschke vs. Nicolas Fenski 4:3

Duell der Generationen. Auf der einen Seite der 31-jährige Jannis Pläschke, auf der anderen der 21-jährige Nicolas Fenski. Pläschke ist im Mittelfeld ein enorm lauf- und zweikampfstarker Spieler, der aber auch Ruhe in das Spiel der Domstadtelf bringt. Der ehemalige Juniorennationalspieler hat eine enorme Erfahrung von fast 200 Regionalligaspielen und führt die junge Mannschaft aus Hildesheim auf dem Platz. Der junge Fenski auf der anderen Seite ist vor der Saison vom Bremer SV aus der Regionalliga zu Atlas gekommen. Er wurde beim VfL Oldenburg und Werder Bremen ausgebildet, bevor er einen kurzen Abstecher in die USA zu den Iowa Reivers wagte. Diese Saison überzeugt er als Stammspieler bei Atlas Delmenhorst und ist variabel einsetzbar. Der Punkt geht trotzdem an die Domstadtelf.

ZM: Yannik Schulze vs Joel Schallschmidt 5:3

Schallschmidt ebenfalls ein junger Mittelfeldspieler, der vor der Saison vom Ligakonkurrenten aus Rotenburg nach Delmenhorst gewechselt ist. Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler spielt eine starke Saison und konnte bereits zwei Tore erzielen. Auf der anderen Seite steht Yannik Schulze. Seit Jahren eine Stütze bei VfV, der mit seinem herausragendem Passspiel und seiner Schusstechnik zu überzeugen weiß. Schulze ist Freistoßspezialist und kommt bereits auf fünf Tore diese Saison.
Punkt für VfV 06.

ZOM: Erhan Yilmaz vs. Steffen Rohwedder 6:4

Oft verletzt gewesen, aber wenn er da war, hat er gezeigt, wie wichtig er für die Hildesheimer sein kann. Ein überragender Techniker mit Torgefahr, der in seinen Spielen in dieser Saison schon sieben Mal treffen konnte. Der ehemalige Profi in der Schweiz und der Türkei kann ein Unterschiedsspieler sein. Rohwedder auf der anderen Seite hatte Atlas nach dem Abstieg vor der Saison in Richtung Wiedenbrück verlassen, schloss sich jedoch in der Winterpause wieder Delmenhorst an. Der robuste, offensiv flexibel einsetzbare Spieler ist ein wichtiger Mann in der Delmenhorster Offensive und kommt nur in der Rückrunde auf sieben Treffer. Er arbeitet viel für das Team, hat eine enorme Wucht und einen guten Torriecher.
Ein ausgeglichenes Duell, deswegen geteilte Punkte.

LM: Can Gökdemir vs. Tom Trebin 7:4

Das Duell der in der Offensive flexiblen Spieler geht für uns an Can Gökdemir. Der Neuzugang entwickelte sich mit seiner positiv energiegeladenen Art zum Publikumsliebling und kommt bereits auf zehn Saisontore. Technisch stark und ein guter Abschluss zeichnen ihn aus. Trebin auf der anderen Seite kam vor der Saison von Oberneuland nach Delmenhorst. Er kommt in der laufenden Saison erst auf einen Treffer, kann aber ein Spiel sehr gut lenken und erkennt gut die freien Räume. Ein sehr intelligenter Spieler.
Der Punkt geht aber nach Hildesheim.

RM: Fred Mensah vs. Ousman Touray 7:5

Fred Mensah ist eine der konstanten im Hildesheimer Kader diese Saison, kaum verletzt und durchweg gute Leistungen. Torgefährlich, immer den Blick für den Mitspieler und enorme Qualität im Festmachen der Bälle. Auf der anderen Seite spielt aber Ousman Touray, der ebenfalls aus Wiedenbrück seinen Weg 2022 nach Delmenhorst gefunden hat. Er ist ein ständiger Unruhefaktor in der Offensive, hat ein enormes Tempo, sowie Eins gegen Eins. Beide Spieler kommen in der laufenden Saison auf sechs Treffer.
Wir würden den Punkt aber ganz knapp nach Delmenhorst geben.

ST: Finn Kiszka vs. Justin Dähnenkamp 8:6

Das Duell der beiden besten Torschützen. Finn Kiszka ist so brutal nach seiner Verletzung zurückgekommen und kommt in 15 Einsätzen auf 13 Treffer. Starke Quote für den Stürmer, den vor allem sein Tempo und seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor auszeichnet. Dähnenkamp auf der anderen Seite ist auch ein echter Strafraumstürmer, der vor der Saison als bester Torschütze aus der Landesliga vom Oberliga-Aufsteiger BW Bornreihe nach Delmenhorst wechselte. Dort erzielte er letzte Saison 25 Tore und auch in der laufenden kommt er bereits auf 11. Der Bestwert bei Atlas, obwohl Dähnenkampf die Saison über nicht immer in der Startelf gesetzt war. Wenn er gebraucht wurde, war er aber immer da.
Dieses Duell bewerten wir ebenfalls mit Unentschieden.

Trainer: Marcel Hartmann/Björn Kollecker vs. Dominik Schmidt 9:7

Beide Trainer haben vor der Saison das Traineramt übernommen und sind fast in demselben Alter. Die erfolgreichere Spielerkarriere hatte Schmidt, der sogar zweimal in der Champions League und zwölfmal in der Bundesliga ran durfte. Der Ex-Profi, der über 200 Spiele in der 3. Liga und über 80 Spiele in der 2. Bundesliga bestritt, bringt also eine Menge Erfahrung mit und bekam in der letzten Saison in einer schwierigen Phase das Vertrauen vom Verein. Dennoch muss sich das Trainerduo Hartmann/Kollecker davor nicht verstecken. Die beiden können auf eine gute Saison zurückblicken und haben gezeigt, dass auch sie immer wieder für eine Überraschung gut sind. Beide Trainerteams haben diese Woche akribisch gearbeitet und ihr Team bestmöglich aufgestellt, sodass es hier keinen Sieger gibt.

Die Fans 9:8

Die Gäste haben schon eine enorme Fanbase, die zahlreich und vor allem lautstark die Mannschaft unterstützt und somit auch Eindruck beim Gegner hinterlässt. In einem normalen Liga-Spiel kann Hildesheim da nicht mithalten. Und deswegen geht der Punkt auch klar an Delmenhorst. Doch hoffentlich behalten wir unrecht. Über 2700 Tickets wurden schon verkauft. Hildesheim kann am Samstag auch auf den Rängen zu einer Einheit werden und über sich hinauswachsen. Wünschenswert wäre es.

Sportnews Fazit:

Für uns hat VfV 06 insgesamt knapp die Nase vorne, aber jede Position ist extrem ausgeglichen und hätte auch anders bewertet werden können. Wir haben uns aber so entschieden und für uns setzt sich die Domstadtelf nicht nur im Spieler-Duell, sondern auch am Samstag im Finale durch und wird in den DFB-Pokal einziehen.