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Seit gestern schlägt der Fall Abdulmalik Abdul hohe Wellen im Raum Hildesheim. Bereits vor knapp zwei Wochen hatte der 21-jährige Mittelstürmer aus Liberia im Trainingsspiel seine Nerven nicht unter Kontrolle - das könnte ihm nun teuer zu stehen kommen.
Was genau war passiert? Nach dem furiosen 6:2 Derby-Sieg gegen den SV Arminia Hannover stand das von Benjamin Duda seit dieser Saison neu eingeführte Spielersatztraining an. Dieses Ersatztraining soll die Spieler zusätzlich auslasten, die nicht mindestens 45 Minuten im Pflichtspiel zum Einsatz gekommen sind. Ziel dieser Maßnahme ist es, dass alle Spieler sich möglichst im gleichen Ausmaß verausgaben und am darauffolgenden Tag eine gemeinsame Regeneration im Team vollzogen werden kann. Während dieses Trainings brannten Abdulmalik Abdul plötzlich und unerwartet die Sicherungen durch. Mit einem Flug-Kick, wie aus einem Karatelehrbuch, streckte er den sich im Vollsprint befindenden Tristan Heine mehr als unsanft zu Boden – der Aufschrei war groß, die Gemüter erhitzt.
Nun scheint der Verein Konsequenzen zu ziehen. Für die Zeit nach Weihnachten ist ein gemeinsames Gespräch, zwischen Trainerteam, Vereinsführung und dem Spieler anberaumt. Eigentlich hätte man sich bereits früher zusammengesetzt, aufgrund eines Termins in Brüssel, in dem es um Abduls Asylverfahren und somit auch um seine Zukunft in Deutschland geht, konnte das Treffen nicht stattfinden. Es ist aber bereits abzusehen, dass die Sache für Abdul wahrscheinlich kein gutes Ende nehmen wird. Chefcoach Benjamin Duda sagte uns gegenüber:
Natürlich wird dieser Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen, ein Entschluss ist allerdings noch nicht gefallen. Fakt ist, unabhängig von der Personalie Abdul, dass wir dieses Jahr eine Kultur leben, die es erfordert, Egoismen hinter das Wohl der Mannschaft zu stellen. Nur, wenn man diesen Grundsatz bedingungslos verfolgt, kann man mit uns sein.
Erster Vorsitzender Achim Balkhoff spricht uns gegenüber von einem Abdulmalik, der „mit seiner Situation verständlicherweise gar nicht zufrieden ist“. Trotzdem ginge so ein „Ausraster“ nicht. Zudem spricht Balkhoff von „weiteren Vorfällen“ die aber nicht publik sind und intern behandelt werden. Sanktionen gegen den Spieler gäbe es nicht. Balkhoff betonte weiter, dass man „im Verein um die soziale Verantwortung gegenüber des Spielers“ wisse. Der VfV06 sei in das Asylverfahren des Liberianers involviert, „weshalb ein Vereinswechsel für Abdul auch nur schwer zu vollziehen ist“.