Wer sich in diesen Tagen auf die deutsche Bahn oder deren Partner verlässt, sollte sich einen großen zeitlichen Rahmen in seine Reisepläne einbauen. Unser Mitarbeiter Stephan Gaube wollte sich den 3:0-Erfolg der Grizzlys nicht entgehen lassen und erlebte eine böse Überraschung. Die Fahrt in die Hauptstadt hat sich dennoch gelohnt. Auch für die Giesener Volleyballer, die sich auf Platz zwei in der Bundesligatabelle baggerten.

„Ist kaputt!“

Die Helios Grizzlys Giesen sind gut in die neue Saison der Volleyball-Bundesliga gestartet. Grund genug das Team von Trainer Itamar Stein zum Auswärtsspiel bei VCO Berlin zu begleiten. So ordentlich, wie die Giesener derzeit spielen, arbeitete die Bahn leider nicht. Aufgrund von Streckensperrungen muss der Hildesheimer entweder über Hannover fahren oder von Braunschweig den Schienenersatzverkehr Richtung Braunschweig nehmen. Blöd nur, wenn ausgerechnet dieser eine Bus streikt. „Ist kaputt“, antwortete der genervte Busfahrer kurz und knapp. Der nächste kommt in 20 Minuten. In Wolfsburg ist der Anschluss-ICE natürlich längst weg. Und so kommt Sportnews mit dem nächsten Intercity, der natürlich 30 Minuten Verspätung ansammelt, erst um  90 Minuten später als geplant, gegen 17.50 Uhr in Berlin an. Der erste Aufschlag ist in zehn Minuten. Die nächste Tram kommt erst in zehn Minuten. Also rauf auf den E-Scooter und flugs durch den Großstadtverkehr. Bis zum Sportforum in Hohenschönhausen sind es aber locker 40 Minuten. Gegen 18.30 Uhr ist die alte Halle erreicht. Sportdirektor Sascha Kucera bekommt derweil Schnappatmung auf der Tribüne. Es steht 8:7 für die Grizzlys, die den ersten Satz mit 25:21 schon gewonnen haben. Als der Sportnews-Mitarbeiter das Sportforum betritt, gleicht VCO zum 8:8 aus. „Ich wollte dir schon Hallenverbot erteilen“, sagt Kucera mit einem Schmunzeln im Gesicht, als er unseren Mitarbeiter sieht. Er weiß aber auch, dass sich seine Grizzlys an diesem Tag von den Youngstern nicht übertölpeln lassen, auch nicht mit vermeintlich negativer Journalisten-Aura. Der zweite Satz geht schließlich auch an die Grizzlys und nur 87 Minuten haben die Giesener das Auswärtsspiel locker gewonnen. 

Karlitzek träumt, West quatscht und Engelmann mit Fannähe

Locker geht es auch nach dem Spiel zu. Trainer Itamar Stein nimmt sich viel Zeit für die Hildesheimer Presse. „Wir haben das gegen eine talentierte Mannschaft sehr solide nach Hause gespielt. Unser Teams ist viel weiter als in den vergangenen Jahren. Mit dem Saisonstart bin ich zufrieden“, lobte Stein seine Mannschaft. Und „Dein erster Sieg in Berlin“, ruft er dem Sportnews-Mitarbeiter zu. Er hat Recht. Beim letzten Besuch im Sportforum 2018 gab es eine 0:3-Pleite der Grizzlys. Schnee von gestern. Heute stehen die Grizzlys auf Platz zwei in der Tabelle. Wahnsinn! Kapitän Hauke Wagner gibt derweil im Internetfernsehen ein Interview. „Die Mentalität und der Zusammenhalt in der Mannschaft kann den Unterschied in dieser Saison ausmachen.“ Lorenz Karlitzek entspannt sich mit einer Faszienrolle auf dem Hallenboden und träumt scheinbar vom nächsten großen Fang. Der Angreifer ist ein leidenschaftlicher Angler. In Berlin hat er sich die Trophäe des besten Spielers geangelt. Matt West, der neue Zuspieler, hat noch viele Freunde in Berlin und unterhält sich lange mit zwei weiblichen Fans. „Ich habe einige Zeit bei Berlin Recycling Volleys gespielt, da ist es normal, wenn ich in der Stadt bin, dass einige Fans vorbeikommen“, sagt West. 

„Thank you for choosing Deutsche Bahn“

Der junge Linus Engelmann hat einige alte Kumpels getroffen, die im Sportforum waren. Zeit für ein gemeinsames Foto vor dem Sportnews-Mitarbeiter war da natürlich inbegriffen. Die Grizzlys fuhren schließlich mit dem Bus und nicht mit der deutschen Bahn nach Hause. Zur Beruhigung sei gesagt. Der besagte Sportnews-Mitarbeiter hatte auf der Rückfahrt mehr Glück. Alles pünktlich. „Thank you for choosing Deutsche Bahn!“ Warum nicht gleich so? Ach ja: Am Samstag geht es für uns mit den Eintracht-Handballern nach Baunatal. Sicherheitshalber planen wir diese Dienstreise mit dem Auto.