In der Fußballszene hält sich das Gerücht, dass Landesligist SV Bavenstedt wegen fehlender Jugendspieler der Absturz in die Bezirksliga droht. Zudem könne Bezirksliga-Tabellenführer SV Einum nicht aufsteigen. Sportnews Hildesheim bringt etwas Licht ins Dunkel.

Die Spielordnung des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) sieht für die Fußball-Landesliga vor, dass Klubs, die in der Landesliga spielen wollen, eine II. Mannschaft und eine Jugendmannschaft im Bereich A-, B-, oder C-Jugend stellen müssen. Alternativ reicht die Beteiligung an einer Jugendspielgemeinschaft. Dann sollten aber 15 Jugendspieler für den jeweiligen Stammverein gemeldet sein. Landesligist SV Bavenstedt und der mögliche Aufsteiger SV Einum erfüllen diese Vorrausetzungen derzeit nicht wirklich. Der JFC Achtum/Einum/Bavenstedt verfügt lediglich über eine A-Jugendmannschaft. 15 eigene Jugendspieler in dieser Alterklasse haben aktuell aber weder die Bavenstedter noch die Einumer laut Fussball.de. Und dennoch brauchen sich beide Klubs derzeit wohl keine Sorgen um die Landesliga zu machen.

Vereine, die eine Herrenmannschaft zur Teilnahme am Pflichtspielbetrieb der Oberliga Niedersachsen oder Landesliga melden, werden für diese Spielklassen nur zugelassen, wenn sie mit mindestens einer weiteren Herrenmannschaft in einer unteren Leistungsklasse und einer Juniorenmannschaft in einer der Altersklassen von den A- bis C-Junioren (11er-Mannschaft) im gesamten abgelaufenen und neuen Spieljahr am Pflichtspielbetrieb teilgenommen haben und teilnehmen werden.
Vereine, die die Voraussetzungen gemäß Absatz 1 nicht erfüllen, werden nicht als Aufsteiger zugelassen bzw. mit dieser Herrenmannschaft in die nächsttiefere
Spielklasse zurückgestuft.
Für Vereine, die Stammvereine eines Jugendfördervereins (JFV) sind, gilt die Regelung, dass insgesamt 15 A-, B- oder C-Juniorenspieler als eine anrechnungsfähige Juniorenmannschaft im Sinne von Abs. 1 gelten.

Auszug aus der Spielordnung des NFV

Der NFV geht mit seiner Spielordnung eher locker um. Offiziell wollte das Spielausschussobmann Thorsten Schusel nicht bestätigen, aber der Verband prüft nicht wirklich, ob Vereine genügend Spieler in der Jugend haben. Ob diese Regelung angesichts Nachwuchsschundes im Jugendfußball noch zeitgemäß ist, ist ohnehin fraglich. Der Spielausschuss ist bestrebt diese „Jugendregelung“ erst ab der Oberliga greifen zu lassen, scheitert derzeit aber noch im Widerstand des Jugendausschusses. Zudem sind auch jetzt schon Hintertüren geöffnet. So könnten Vereine die Spielerpässe für Jugendliche beantragen. Ob diese dann jemals für die Teams auflaufen, prüft derzeit keiner nach. Gleichwohl sind die Jugendleiter in Einum und Bavenstedt sehr bemüht Jugendspieler in die Vereine zu holen. „Wir wollen wieder stärker auf den Nachwuchs setzen“, sagt beispielsweise Einums Carsten Schirmer, der seinem erfolgreichen Bezirksligateam den Sprung in die Landesliga zutraut. „Wenn wir es sportlich schaffen, sollten wir alle Voraussetzungen erfüllen um in der Landesliga spielen zu können“, sagt der Einumer Fußballchef. Beim SV Bavenstedt sind sie ebenfalls bemüht die Jugendarbeit wieder anzukurbeln. „Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern Achtum und Einum eine U15 auf die Beine stellen“, sagt Bavenstedts Manager Darius Schwientek. Dieses Bemühen und die aktuelle Beteiligung am Jugendfußballclub AEB reicht dem Verband scheinbar schon aus. Sorgen um die Landesliga brauchen sich die Klubs wohl nicht machen. Vor einigen Jahren wurde dem MTV Almstedt der Aufstieg durch den Verband untersagt. Die Almstedter hatten seinerzeit aber auch keine eigene Jugendmannschaft gemeldet. Die Beteiligung am JFV Flenithi Süd folgte erst später. Neben dem SV Einum kann sich auch noch der VfR Germ. Ochtersum und SV Newroz Hildesheim Hoffnungen auf den Aufstieg aus der Bezirksliga 4 in die Landesliga machen. Die Hildesheimer haben neben einer eigenen Jugendmannschaft auch eine II. Mannschaft und damit aktuell die Voraussetzungen für den Aufstieg geschaffen.