Der DFB hat entschieden. In allen deutschen Spielklassen darf künftig nur noch der Spielführer beim Schiedsrichter vorsprechen.

Es ist so weit. Bei der Europameisterschaft konnte man es schon im Fernsehen sehen. Jetzt werden es die Hildesheimer Fußballer am eigenen Leib erfahren. Wie der DFB am Dienstagvormittag mitteilte, wird die sogenannte „Kapitänsregelung“ zum Beginn der neuen Saison in allen deutschen Spielklassen eingeführt. Die Mecker-Regel wurde bei der großen Europameisterschaft fast durchweg positiv aufgenommen, sodass der DFB entschied, diese ebenfalls auf allen Ebenen der deutschen Spielklassen zu übernehmen.

Entlastung für die Schiedsrichter, weniger Rudelbildungen

Diese Entscheidung wurde von der DFB Schiri GmbH, dem DFB e. V. und der DFL „gemeinsam und einmütig“ getroffen. Die Regelung gilt damit sowohl in den drei Profiligen der Männer, als auch in den Frauen-Bundesligen, sämtlichen Amateurspielklassen, allen Pokalwettbewerben und dem Jugendbereich. Rudelbildungen soll damit vorgebeugt und schnellere Spielfortsetzungen ermöglicht werden. Es soll verhindert werden, dass vier Spieler gleichzeitig auf den Schiedsrichter einreden oder dieser von Spielern beider Teams bedrängt wird.

Im gesamten deutschen Fußball darf somit künftig nur noch der Kapitän eine Entscheidung mit dem Schiedsrichter besprechen. Dabei gibt es eine Ausnahme: Wenn der Torwart die Kapitänsrolle innehat, wird vor dem Spiel ein Feldspieler bestimmt, der sich an den Schiedsrichter wenden darf. Die Kapitäne sind außerdem dafür verantwortlich, dass ihre Mitspieler Abstand zu den Unparteiischen halten und sie nicht bedrängen. Spieler, die sich nicht an diese Regelung halten, mit dem Schiedsrichter diskutieren, eine Entscheidung reklamieren oder sich anderweitig respektlos verhalten, werden sofort verwarnt. Beide wiederholten Verstößen können diese Spieler dann schnell des Platzes verwiesen werden.

Gleichzeitig ermutigt der DFB die Referees, den Dialog mit den Kapitänen zu suchen, um eine Respekt-und vertrauensvolle Ebene zu den Spielern aufzubauen. Über die Kapitäne kann dann mit den Spielern und Verantwortlichen, sowie mit dem Schiedsrichter kommuniziert werden.