Der SV Bavenstedt hat nach fünf Spielen ohne Sieg wieder einen Dreier eingefahren und das ausgerechnet im Kreisderby gegen den 1. FC Sarstedt. Wirkliche Derbystimmung vermisste Gäste-Trainer Vucinovic allerdings während der 90 Minuten.

Es war kein Vergleich zum Hinspiel, was die Hektik und Stimmung angeht im Landesliga-Kreisderby zwischen dem SV Bavenstedt und dem 1. FC Sarstedt. Was gleich war, erneut hatte der SVB das bessere Ende für sich. Die Mannschaft von Trainer Omar Fahmy besiegte den Lokalkontrahenten nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg mit 3:1. Der Trainer war dementsprechend voll des Lobes für seine Truppe: „Auf die Jungs ist viel eingeprasselt, was sie dann heute gezeigt, das war sehr selbstbewusst und mutig. Man hat einfach gemerkt welche Qualitäten die Jungs haben. So eine Reaktion zu zeigen, zeigt einfach, dass die Jungs wollen und an sich glauben.
Sarstedts-Trainer Marc Vucinovic vermisste während der 90 Minuten die gewisse Derby-Stimmung. „Wir lassen die erste Hälfte alles vermissen, was es für so ein Derby braucht. Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass hier ein Derby stattfindet“, so Vucinovic.

‚Bav‘-Trainer Omar Fahmy veränderte seine Elf im Vergleich zum 1:2 in Hemmingen auf drei Positionen. Für Torben Wiege, Finn Jüttner (beide nicht im Kader) und Andriko Smolinski (Bank) begannen Lukas Broihan, Florian Sarstedt und Lennart Fiech. Für Letzteren war die Partie allerdings nach nur 15 Minuten bereits wieder vorbei. Er musste nach einem Zusammenprall mit Bastian Hattendorf wegen starken Kieferbeschwerden ausgewechselt werden.
Etwas überraschend hatte Fahmy Justin Sandtvos auf die Rechtsverteidiger-Position beordert, Sven Reimann spielte dafür im zentralen Mittelfeld, später sogar auf der ‚Zehn‘ für Fiech.
Vucinovic tauschte sein Personal auf zwei Positionen. Für Hannes Thomas (verletzt) und Jonas Jürgens (Bank) begannen Gideon O’Donnell und Eugen Klein.
Den besseren Start in die Partie vor rund 250 Zuschauern erwischten die Gastgeber. Keine fünf Minuten waren gespielt, da zappelte der Ball nach einer Ecke zum ersten Mal im Sarstedter Tor, doch Florian Sarstedt hatte zuvor ein Handspiel begangenen, sodass Schiedsrichter Nils Schmidt den Treffer zurücknahm. Wenig später war es dann erneut eine Ecke, die Bavenstedt doch die Führung bringen sollte. Die Sarstedter bekamen den Ball nicht energisch geklärt, aus dem Rückraum traf Cedric Jahnel aus der Drehung zum 1:0.
Keine 60 Sekunden später war es wieder Jahnel, der nach Reimann-Zuspiel per Heber sogar auf 2:0 erhöhte und den Bavenstedter Doppelschlag perfekt machte. Kurz darauf musste Fiech wie bereits erwähnt das Feld verlassen. Mit dem Wechsel ging der Partie ein wenig das Tempo ab, Bavenstedt lief clever an, ließ Sarstedt nur wenig zur Entfaltung kommen und lauerte selber auf Umschaltmomente. Bis auf ein paar Standardsituationen brachte Sarstedt wenig nach vorne. Die beste Möglichkeit hatte Gideon O’Donnell der nach Klein-Zuspiel den Außenpfosten traf. Nach 50 Minuten Spielzeit ging es mit 2:0 in die Halbzeitpause.

Zum 2. Durchgang wechselte Vucinovic doppelt, nahm Bastian Hattendorf und Christian Schäfer vom Feld und brachte mit Gilles Kwadsoyie und Jonas Jürgens frische Offensivkräfte. Das zeigte flott Wirkung, denn in der 48. Minute traf Joker Jürgens nach Reuter-Freistoß per Kopf zum 2:1-Anschlusstreffer. Der Startschuss für eine Aufholjagd? Nein, denn nur zwei Minuten später zeigte Schiri Schmidt zu Recht auf den Punkt. Sarstedts Pascal Rössig hatte Bavenstedts Felix Bielicke im Strafraum gelegt. Niclas Treu ließ sich die Chance nicht entgehen und stellte den zwei Tore-Abstand (3:1) wieder her. „Beim Anschluss hatte ich ein bisschen das Gefühl, hier geht jetzt noch einmal etwas, aber zwei Minuten später machen wir uns das Ganze wieder kaputt. Der Elfer ist Glas klar“, so Vucinovic.
Das Spiel plätscherte in der Folgezeit vor sich hin, große Torchancen waren Mangelware. So blieb es beim verdienten 3:1-Heimsieg für den SV Bavenstedt.
In der 2. Halbzeit, wenn wir so spielen, dann sehe ich keinen Unterschied zu Bavenstedt. Ich fand nicht, dass wir die schlechtere Mannschaft waren, auch über das gesamte Spiel nicht. Aber wir bieten Bavenstedt große Tormöglichkeiten an, die sie machen“, zog Vucinovic nach Spielende ein Fazit.
SVB-Coach Omar Fahmy war gänzlich zufrieden: „Riesen Kompliment einfach. Der Sieg ist verdient. Es geht gar nicht in erster Linie um das Derby, sondern um die Reaktion.